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Gemeinderatsbeschluss nach ausführlicher Diskussion

Spitalkapelle kann verpachtet werden



Foto: Uli Gresser
Im Kern von 1482: die Wurzacher Spitalkapelle.

Bad Wurzach – Der Gemeinderat machte in seiner Sitzung am 16. Dezember nach einer intensiven Diskussion den Weg für die Verpachtung der Spitalkapelle frei.

Berthold Leupolz, in der Verwaltung für den Bereich Liegenschaften zuständig, berichtete vom Besuch von zwei Vertretern des Denkmalamtes, der allerdings erst nach Erstellung der Sitzungsunterlagen für diese Sitzung erfolgt sei. Die Denkmalschützer gaben der Umnutzung der Kapelle Grünes Licht, sofern Altar und Bildstöcke erhalten bleiben. Da die Kirchenbänke nicht historisch seien, sollen diese abgebaut, aber eingelagert werden, damit ein späterer Rückbau, falls erforderlich, wieder möglich wäre. Die Wände sollen frei bleiben, dürfen also nicht mit Regalen zugestellt werden. Nach einer gemeinderatlichen Zustimmung muss der Antragsteller ein Konzept einreichen.

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Stimmen

Ernestina Frick (FWV) erklärte nach Eröffnung der Diskussion, sie habe mit allen Kirchengemeinden und Schulen gesprochen, mit dem Ergebnis, dass alle sagten, sie würden grundsätzlich gerne den Raum für kleine Veranstaltungen nutzen. „Die Bürgerschaft würde den Raum schon gerne nutzen.“ Man sollte grundsätzlich anders damit umgehen, um seine Einzigartigkeit zu erhalten.

Norbert Fesseler (FWV), stimmte ihr zu, erklärte, aber die Entscheidung jetzt zu fällen, halte er für zu kurzfristig, er sähe den Raum lieber in einer städtischen Nutzung.

Manfred Braun (FWV) war da anderer Meinung. Er meinte, im Zuge der Attraktivierung der Innenstadt sei dieser Schritt notwendig. „Warum einen Raum weiter vorhalten, den zehn Jahre lang niemand gesucht hat?“ Dazu sei in dieser Zeit die Nachfrage einfach zu gering gewesen.

Rainer Deuschel (Grüne) sagte, die Stadt sollte den Raum, der bisher ja praktisch nicht zur Verfügung gestanden hätte, nicht aus der Hand geben.

Bürgermeisterin Alexandra Scherer verwies darauf, nachdem ihrer Meinung nach nun die Standpunkte ausgetauscht seien, dass ein konkreter Antrag auf Pacht vorliege, über den nun geredet und abgestimmt werden müsse. Sie äußerte aber doch Kritik: Mit „Man könnte“ sei niemandem gedient, aber es sei doch im Sinne der Stadt, wenn die Gastronomie unterstützt werde.

Ernestina Frick ließ nicht locker: Die Gruppierungen hätten Interesse gezeigt, Toiletten gebe es ja nebenan. Davon könnte auch die zugehörige Gastronomie profitieren.

Klaus Schütt (CDU) verwies auf die kurzfristig eingegangene Stellungnahme des Denkmalamtes und signalisierte angesichts dessen, dass der Raumcharakter erhalten bleibt, die Zustimmung zu der Verpachtung. Andere Nutzungen erschienen ihm nicht praktikabel, vor allem wegen der Heizungsproblematik.

Franz-Josef Maier (MirWurzacher) fragte an, wie denn der Pachtvertrag gestaltet sein werde. Dies sei jetzt ja nicht das Thema, es gehe hier um die Abstimmung, ob es dazu komme oder nicht, erklärte die Bürgermeisterin.

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Drei Gegenstimmen

Von den 18 anwesenden Gemeinderäten stimmten 15 für die Verpachtung der Spitalkapelle, drei wandten sich dagegen (Fesseler; Frick; Deuschel).
Uli Gresser



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