Spatenstich für Feuerwehrhaus Eintürnen
Eintürnen – Das neue Feuerwehrhaus für die Eintürner Wehr hat die Planungsphase hinter sich, nach dem Abriss des alten Gebäudes im August wird nun gebaut. Gestern (2.11.) war der erste Spatenstich und die Verantwortlichen konnten gute Nachrichten verkünden.
Aufgrund des regnerischen Wetters wurden die bei solchen Anlässen üblichen Reden und der Imbiss vorgezogen, damit die vielen Interessierten diesen nicht völlig durchnässt im Katholischen Gemeindehaus St. Martin folgen mussten. Ortsvorsteher Berthold Leupolz übernahm als Hausherr die Begrüßung der rund 40 Gäste der Feier. Die Eintürner Feuerwehrabteilung war mit einer großen Abordnung vertreten, Prof. Josef Schwarz war mit seinen am Projekt beteiligten Mitarbeiter seines Architekturbüros gekommen. Bürgermeisterin Alexandra Scherer hatte neben Stadtbaumeisterin Kathleen Kreutzer, dem Projektleiter seitens des Stadtbauamtes Christian Harscher und Rolf Butscher, dem Kommandanten aller Wurzacher Wehren, noch einen besonderen Gast mitgebracht: MdL Raimund Haser, der „gleich um die Ecke“ wohnt, ließ es sich nicht nehmen, dabei zu sein. Neben vielen Ortschafts- und Gemeinderäten war auch Norbert Fesseler als Stellvertreter des Kreisbrandmeisters Oliver Surbeck in offizieller Funktion dabei.
Berthold Leupold war in seiner Stellungnahme die Erleichterung über den Baubeginn deutlich anzumerken. „Im Feuerwehrbedarfsplan galt unser Feuerwehrhaus als das schlechteste des ganzen Landkreises.“ Selbst als in Dietmanns wegen des neuen Fahrzeuges ein neues Gebäude gebaut werden musste, habe man die Entscheidung und die weitere Verzögerung mitgetragen. „Aber jetzt sind wir dran!“ Es wurde überlegt, ob eine Sanierung oder ein Neubau wirtschaftlicher sei. Abriss und Neubau erwies sich dann nach Einrichtung eines Arbeitskreises und Wettbewerb als die wirtschaftlichste Lösung. „Die Ausschreibungen sind bisher im Kostenplan geblieben.“ Leupolz hofft dass das Gebäude – „nichts Übertriebenes, etwas Vernünftiges und Funktionales“ – niedrige Unterhaltskosten beschert. Er dankte Gemeinderat, Ortschaftsrat und dem Land für die Unterstützung sowie allen, die in irgendeiner Form zum Gelingen des Projektes beitragen.
Bürgermeisterin Alexandra Scherer sagte in ihrem Grußwort, dass das Gebäude schon im ersten Feuerwehrbedarfsplan als Sanierungsfall bezeichnet worden sei. „Ich danken Ihnen für ihr Verständnis”, sagte sie an die Eintürner Feuerwehrleute gewandt, “dass wir Dietmanns vorziehen konnten”. 2020 habe man in einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeiten eruiert, es folgte eine lange Planungsphase. „Vielen Dank für die konstruktive Zusammenarbeit. Was lange währt, wird endlich gut!“ Scherer betonte, dass für die Planung vorher die Akteure vor Ort befragt worden seien.
Richtfest soll vielleicht noch in diesem Jahr gefeiert werden, der Einzug ist fürs Frühjahr 2025 geplant.
Der Architekt Prof. Josef Schwarz aus Memmingen, ging ein wenig auf die technischen Details des Gebäudes ein, das eine Feuerwehrgarage für ein Fahrzeug – „auch für ein Größeres“ – werden wird. Im Erdgeschoss finden neben Umkleiden für Männer und Frauen auch eine Werkstatt Platz. Ins Obergeschoss kommen ein Mehrzweckraum, ein Kommandanten-Büro und ein Lagerraum. Das Gebäude wird in Hybrid-Bauweise erstellt: Der Unterbau wird aus Betonfertigteilen bestehen, das Obergeschoss wird in Holz ausgeführt werden. „Der Kostenrahmen von 1,85 Millionen € plus 100.000 € für die PV-Anlage steht nach den Ausschreibungen noch”, konnte Schwarz positive Nachrichten verkünden. Die Folgekosten seien durch die auf Nachhaltigkeit ausgelegte Bauweise gering. Er betonte auch die hochwertige Ausführung des Schulungsraumes, „schließlich soll er auch der Nachwuchsförderung dienen”, bemerkte er mit einem Augenzwinkern. Schwarz lobte auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Das war etwas ganz Besonderes, es war tolles Miteinander, wie ich es noch nie erlebt habe.“
“Ohne Ehrenamt ginge es nicht”
Raimund Haser, der von Scherer bei einem anderen gemeinsamen Termin spontan zu der Feier eingeladen wurde, sang das Hohelied auf die ehrenamtlichen Feuerwehrleute. „Ohne das Ehrenamt wäre die Feuerwehrarbeit nicht leistbar.“ Daher hätten die Kommunen viel Geld in die Freiwillige Feuerwehr investiert.
Nach einem kurzen Imbiss ging es für die „Prominenz“ noch auf die Baustelle zur Erfüllung der Pflichtaufgabe, des Spatenstichs. Der sich als gar nicht so einfach erwies, war doch die Erde rund um die Baustelle schon wieder stark verdichtet.