Schall, Infraschall, Druckpulse, Schattenschlag, Schadstoffe …
Zum Leserbrief „Gesundheitsgefährdend und zu teuer? Das sehe ich anders“,
veröffentlicht am 25. Juni
So wie der Leserbriefschreiber einiges aus dem Abend nicht teilen kann, so teile ich seine Ansicht nicht! Sie sind zum Teil anmaßend und beinhalten „unsaubere“ Unterstellungen!
Seine Behauptung, der Abend sei inhaltlich „absichtlich so voll gestaltet worden, um die Zuhörer dazu zu bewegen, nach Hause zu gehen“ und damit eine Diskussion zu verunmöglichen, ist anmaßend.
Die Vorträge waren sehr umfangreich und gespickt mit vielen interessanten und wichtigen Informationen, welche den jeweiligen Vortrag „rund“ gemacht haben! Man konnte zudem sehr gut erkennen, dass dem Veranstalter die Zeit davonlief, was ihn dann dazu bewegte, das Thema PV-Anlagen von der Agenda zu streichen.
Jeder Vortragende hat sich den Fragen der Zuhörer gestellt, die hohe Zahl der Besucher und die zum Teil sehr speziellen Fragen haben den Rahmen sicherlich gesprengt und auch dem Veranstalter Sorgen bereitet. Zudem ist nicht jede Frage für alle Teilnehmer von Interesse, verständlich und nachvollziehbar. Aus diesem Grunde haben die Referenten ein persönliches Gespräch am Ende der Veranstaltung angeboten, was auch gut und gerne genutzt wurde.
Dass die Windkraftnutzung gesundheitsschädliche Schäden und vermutlich auch hohe Kosten bezüglich Gesundheitsvor-/nachsorge verursacht, dürfte nicht nur den Referenten Mall und Hübner bekannt sein. Die Auswirkungen von WKA auf die menschliche Gesundheit sind bezüglich hörbarem Schall, Infraschall, Druckpulse, Schattenschlag, Schadstoffeintrag in die Umwelt aus Rotorabrieb nicht nur in Bad Wurzach bekannt. Gesundheitliche Beeinträchtigungen, welche in Form von Schlafstörungen, Stress, Burnout sowie Einflüsse auf das Herz-Kreislauf-Systems auftreten, sind ebenfalls bekannt. Die enormen Dimensionen der Riesentürme können psychisch bedrückend wirken.
Die negativen Auswirkungen auf die Tierwelt ist ebenfalls bekannt. Aufsehenerregend sind Fälle aus Dänemark, wo bei Nerzfarmen in Nähe von Windkraftanlagen festgestellt wurde, dass die Tiere sich gegenseitig beißen. Auch gab es sehr viele Missbildungen. Hier ein Link zu einem Bericht des Deutschlandfunks vom 9. 11.2015 (https://www.deutschlandfunkkultur.de/vor-der-weltklimakonferenz-paris-3-7-gesundheitsbedenken-im-100.html).
Welche Gefahren und Risiken durch Rotorblätter mit deren Verbundstoffen und den darin vorkommenden Ewigkeits-Chemikalien PFAS gibt, zieht der Leserbriefschreiber mit „In Norddeutschland werden solche Anlagen schon seit mehr als 20 Jahren betrieben und dort sind weder Menschen noch Tiere krank“, fast schon ins Lächerliche.
Was er ebenfalls nicht erwähnt ist, dass die Anlagen an der Nordsee wesentlich niedriger sind und nicht/kaum im Wald stehen, was bei uns der Fall sein wird.
Die sehr umfangreichen und detaillierten Aussagen von Herrn Müller wurden durch klare und nachzuverfolgende Fakten untermauert. Zudem sind sie durch dessen stetigen Kontakt zu sehr vielen Firmen/-inhabern plausibel und durch Nachrichten aus allen Medienkanälen belegbar.
Bezüglich Gesundheit wäre es hilfreich, wenn der Leserbriefschreiber sich mit den zwei Broschüren
- „Späte Lehren aus frühen Warnungen“ (Das Vorsorgeprinzip 1896-2000), Umweltbundesamt, https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/spaete-lehren-aus-fruehen-warnungen
- Späte Lehren aus frühen Warnungen: Wissenschaft, Vorsorge, Innovation – Zusammenfassung, Europäische Umweltagentur, https://www.eea.europa.eu/de/publications/late-lessons-2-de/at_download/file
auseinandersetzen würde.
In diesen Berichten werden Beispiele beschrieben, bei denen Frühwarnungen existierten, aber keine Vorsorgemaßnahmen getroffen wurden. Das kann man den Referenten nicht vorwerfen. Sie haben gewarnt.
Armin Kohler, Waltershofen