Posaunenchor Bad Wurzach feiert 60-jähriges Bestehen – Mitbegründer Theo Klein ist immer noch dabei
Bad Wurzach – Der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Wurzach feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen und beim Festgottesdienst am Sonntag, 21. April, ist Mitbegründer Theo Klein mit seiner Posaune dabei. Und das liegt zum Großteil an seinem Enkel Johannes Wirth, der den Posaunenchor seit sieben Jahren leitet. Theo Klein macht seit 70 Jahren im Posaunenchor Musik – zunächst in seiner Heimat in Enzvaihingen – und dann, nachdem er und seine Familie in Rohrbach einen Bauernhof übernommen hatten, nach der Gründung des Posaunenchores in Bad Wurzach.
Der Posaunenchor in seinem 60. Jahr (2024). Foto: Uli Gresser
Klein erzählt im Pressegespräch, wie es zur Gründung des Chores kam, nur fünf Jahre nach der Einweihung der neuerbauten Evangelischen Kirche. „Richard Schraag und ich haben uns eines Tages mal zusammengesetzt und über eine solche Gründung gesprochen.“ Beim Vorspiel – Schraag am Tenorhorn und Klein an der Posaune – vor dem damaligen Pfarrer Wilhelm Schmidt-Kessler zeigte sich dieser sehr angetan, bedeutete ihnen aber auch, dass für Instrumente kein Geld vorhanden sei.
Da erinnerte sich Klein an seinen ehemaligen Chor in Enzvaihingen und siehe da, er konnte fünf Instrumente als Leihgabe für seinen in Bad Wurzach geplanten Chor erhalten, der Gründung stand nichts mehr im Wege. Gemeinsam mit Rudi Gottschling, Peter Scholz, Richard Schraag und dessen Söhnen Frieder und Eberhard Schraag sowie mit Richard Uhlemayr als Verstärkung aus Leutkirch stürzten sich die Mannen um Theo Klein in das musikalische Abenteuer zur Ehre Gottes.
Und die nächste Generation war alsbald auch mit an Bord, die drei Klein´schen Töchter Liselotte, Edeltraut und Adelheid Riedle, die aktuell als einzige noch aktiv dabei ist, allerdings derzeit wegen einer Verletzung pausieren muss. Mit ihr und Johannes Wirth als Dirigent zählt der Chor aktuell 18 Mitglieder.
„70 Jahre dabei zu sein, das ist nicht jedem vergönnt“, sagt Johannes Wirth über seinen Großvater, der in der langen Zeit sechs Pfarrer in Bad Wurzach erlebt hat. Johannes erhielt seine musikalische Grundausbildung vom Großvater sowie von Hans-Ulrich Seufert – zunächst im zarten Alter von sieben Jahren am Tenorhorn, später an der Posaune. Die spielte er dann neun Jahre lang, ehe er vor sieben Jahre als 24-Jähriger den Dirigentenstab von Seufert übernahm.
Nach Anfangsjahren ohne Dirigenten hatte Klein, als immer mehr Musiker zum Chor kamen, die Leitung übernommen. Beim 40-jährigen Jubiläum übergab er dann den Taktstock an Hans-Ulrich Seufert, bis dieser aus beruflichen Gründen die Leitung des Chores abgeben musste. Johannes Wirth, der damals schon einige Proben geleitet hatte, übernahm und ist auch der Grund, warum Theo Klein mit 86 Jahren weiterhin dabei ist. „Er macht das bei den Proben einfach so toll und mitreißend, dass es eine wahre Freude ist.“
Die Liebe zum Posaunenchor wurde ihm in die Wiege gelegt
Dem 31-Jährigen Wirth ist die Musik und Liebe zum Posaunenchor praktisch in die Wiege gelegt worden: Vom Opa, seiner Mutter, die im Chor die Trompete spielte.
Mit Begeisterung wird derzeit auf das Konzert hin geprobt, bei dem mit „Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehen“ auch das Gründungslied des Chores gespielt wird und dessen Botschaft Pfarrer Michael Kuczera zum Inhalt seiner Predigt beim von Silke Kuczera geleiteten Jubiläumsgottesdienst, machen wird.
Aber der Chor wird auch Zeitgenössisches an diesem Festtag spielen, verraten Theo Klein und Johannes Wirth, ehe sie zur nächsten Probe mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Kirche antreten, wo das Dirigentenpult schon vor dem Altar auf den großen Auftritt wartet.
Uli Gresser
Der Posaunenchor 1984, als man 20-jähriges Jubiläum feierte. Foto: privat