Oswald Sattler und seine Musikanten begeistern im Kursaal Bad Wurzach
Bad Wurzach – Beifallsstürme, wahre Begeisterung, viel Gesang und eine Super-Stimmung gab es am Donnerstagabend (21.3.) im Kursaal Bad Wurzach. Unter dem Motto „Südtiroler Heimatsterne“ hatte der bekannte Musiker Oswald Sattler und sein Team um Moderatorin und Schlagersängerin Nadin Meypo, die Geschwister Niederbacher und das Gesangs-Duo Vincent & Fernando zu einem Südtiroler Volksmusik-Konzertabend geladen.
Fast voll zeigte sich das Kurhaus zum frisch-fröhlichen Start mit Nadin Meypo und ihrer Begrüßung der zahlreichen Gäste, die mit Sicherheit alle Volksmusik-Fans waren. „Heute abend dürfen sie ihr Herz öffnen, die Seele baumeln lassen, zurücklehnen und genießen, aber auch singen, klatschen und tanzen“, strahlte Nadin mit ihrer sanften, wohlklingenden Stimme.
Lieder und Texte vom Bergbauernhof
Mit flottem Polka-Rhythmus machten die vier Geschwister Niederbacher mit Liedern von der „Hoimat“ den Auftakt, erzählten von ihrem Bergbauernhof im Pustertal, wo sie alle aufgewachsen sind, und zudem in zweiter Generation mit eigenen Volksmusiksongs öffentlich auftreten. Wunderschöne Stimmen der drei Schwestern Christina, Angelika und Andrea, begleitet mit zünftiger Akkordeonmusik ihres Bruders Manfred sorgten gleich für Stimmung im Saal, man klatschte und sang zu den einzelnen Liedern, oder lauschte zu ruhigeren, besinnlichen Titeln.
Die Geschwister Niederbacher.
Südtiroler Charme kommt prima an
Die Brüder Ulrich und Otto Messner alias Vincent & Fernando, zwei fesche Südtiroler Buam aus der Nähe von Bozen, konnten die Besucher mit ihren harmonisch-klangvollen Stimmen vom ersten Lied an begeistern. Die einstigen Sieger beim Grand Prix der Volksmusik (zweimal auch Platz 2) versprühten ihren Südtiroler Charme, während sie von Liebe, Glaube, Mut und Hoffnung sangen. „Wie eine Brücke zum Himmel“ war nicht nur einer ihrer Songs, sondern entsprach schon fast der Stimmung im Kursaal.
Vincent & Fernando.
Nadin Meypo (Bild) mischt nicht nur im Schlager- und Volksmusik-Genre erfolgreich mit, die Berlinerin mit ihrer sanften Stimme moderiert seit 2016 die „Südtiroler Heimatsterne“, die seitdem bereits rund 80.000 Zuschauer begeistert haben. „Vom leisen Lied in einer lauten Welt“ sang sie überzeugend gefühlvoll, präsentierte auch „Donna Lou“ und einige rockig-poppige Schlager. Sie animierte immer wieder zum Mitklatschen, auch mal zum Aufstehen und zum Mitsingen von weltbekannten Italo-Hits wie „Sempre tu“ oder „Mama Mia“ und landete schließlich bei den Capri-Fischern aus längst vergangenen Jahrzehnten.
Oswald Sattler – der Südtiroler schlechthin
Dann kam er: Der Star des Abends, sein Name bürgt für Qualität und steht für Original-Südtiroler Volksmusik: Oswald Sattler (Bild), zu Hause auf der Seiser Alm, inzwischen Weltkulturerbe, im Schatten des Langkofel / Dolomiten und einstiger Gründer der weltbekannten Kastelruther Spatzen. Seit vielen Jahren tourt er mit verschiedenen musikalischen Landsleuten durch die Lande, vornehmlich in Deutschland, um „sein Südtirol, seine Musik und seinen Charme“ in die Herzen der Zuhörer zu bringen und singen.
Wenn auch Oswald Sattler mit seiner Gitarre kaum einen Hauch von Choreografie bietet, steht er doch da wie ein Südtiroler Fels, ein Urgestein, ein Kerl von einem Mann mit wundervoller Tenorstimme. Die Gäste sind hingerissen, applaudieren, was das Zeug hält. „Ich könnt ohne Berge nicht leben“, singt der Mann, der in den Dolomiten zu Hause ist, und alle im Saal begleiten ihn stimmlich. Der „Rose von Südtirol“ folgt der „Sommerwind“, ein Welt-Klassiker, und noch ein Liebes- und ein Hoimat-Lied obendrauf, rauschender Beifall ertönt.
Das Publikum singt begeistert mit
Zusammen mit Nadin aus Berlin sang Oswald von der Alm „Komm, ich zeig Dir die Berge“, passend zur Berlinerin, obwohl Nadin viel in Südtirol ist, auch dort 2023 geheiratet hat, wie sie erzählt. Das Finale des 1. Teil des Abends aller Künstler zusammen war grandios: Verschiedene Wander- und Berglieder wurden gemeinsam mit dem Publikum gesungen. Für unter-40-Jährige hätte es mit den Texten wohl gehapert, aber so erfüllte munterer Gesang den schönen Wurzacher Kursaal.
Dann ging es in die von beiden Seiten wohlverdiente Pause. Zeit genug, um etwas zu trinken, einen Snack zu nehmen und dann vor allem zum Fan-Tisch zu pilgern, wo die TV-Stars des Abends alle live vor Ort waren, sich mit ihren Fans fotografieren ließen, ihre CDs an „Mann und Frau“ brachten, Autogramme gaben und für weitere Veranstaltungen, ja sogar zu einer Kreuzfahrt zum Polarkreis mit Musik aus den Alpen einzuladen. Was es nicht alles gibt: Mit Oswald Sattler zu den Polarlichtern …
Beim nochmals sehr erfrischenden zweiten Teil des Abends kamen wieder alle Musiker und Sänger auf die Bühne, mit anderem Outfit, neuen Liedern und noch mehr Stimmung im Gepäck. „So samma – so bleib‘mr“ war gleich der Mitsing-Renner der Niederbacher-Geschwister, ebenso beliebt das noch bekanntere Lied, die Hymne von Südtirol, wer kennt ihn nicht: Den „Bozener Bergsteiger-Marsch“.
Von der Nacht der Lichter zum Bajazzo-Lied
Schunkeln im Stehen war angesagt zum „Feuer der Sehnsucht“ und Nadin versicherte musikalisch: „Ich glaube, was ich fühle“, einer ihrer eigenen Schlager. Der Ohrwurm „Logo logo, alles logo“ durfte denn auch nicht fehlen, und die Gäste sollten dazu ordentlich mit den Hüften wackeln.
Vincent & Fernando besangen die „Nacht der Lichter“, und draußen stand der Fast-Vollmond hoch am Himmel. Auch die Sommernacht von St. Tropez wurde recht rockig präsentiert. Dann kam Nadin zum Duo, um vom Frieden zu singen, der so wichtig ist, in dieser unsteten Zeit. Vor 40 Jahren sang Nicole „Ein bisschen Frieden“, es hat an Aktualität nichts eingebüßt, im Gegenteil. Die meisten Gäste sangen und fühlten leise mit.
Oswald Sattler brillierte mit seinem überwältigenden Lied „Montagna Blue“ und überraschte das Publikum mit alten Schlagern, die Herz und Gemüt nochmals sehr berührten, wie zum Beispiel das Lied vom Bajazzo und andere Herz-Schmerz-Sehnsuchtsmelodien. Die letzten Lieder verklangen, bevor alle Musikkünstler sich gemeinsam verabschiedeten mit „Servus, Pfia Gott und Auf Wiedersehn“, einst das Abschiedslied von Moiks Musikantenstadel im TV. Etwas wehmütig, aber sehr glücklich über den wunderschönen Konzertabend, erfüllt von Südtiroler Hoimatklängen und wohligen Gedanken, machten sich Hunderte von Volksmusikfreunden auf den Heimweg in dieser Nacht.
Text und Fotos: Carmen Notz
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