Narrenbaumstellen und Brauchtumsabend bei den Chadalohs

Haidgau – Die Chadalohs und ihre Gäste hatten am Freitagabend (21.02.2025) ein volles Programm: Nach dem Ehrengastempfang im katholischen Gemeindehaus geleiteten die Hoigamer Stroaßa Hup´r die Zunftführung sowie die Gäste – darunter fast das komplette ANR-Präsidium – stimmungsvoll bei Fackelbeleuchtung zur nächsten Festlocation. Denn vor der Halle stand das Stellen des Narrenbaumes auf dem Programm.
Und das ging nicht etwa per Muskelkraft vonstatten, im Gegenteil per Hightech Heidenei: Seit Jahren wird dieser von Thomas Frick per Teleskoplader schnell an der dafür vorgesehenen Stelle innerhalb von wenigen Minuten aufgerichtet.
Brauchtumsabend eröffnet durch die Hoigamer Stroaßa Hup’r
Dann stand der nächste Ortswechsel an: In der Halle warteten schon die Gäste, denn dort sollte der bei Freundschaftstreffen übliche Brauchtumsabend über die Bühne gehen. Dieser wurde mit dem Einsprung der Haidgauer Masken auf die Musik des Haidgauer Narrenmarsches, gespielt von den Hoigamer Stroaßa Hup´r eröffnet. Bei seiner Begrüßung mit einem dreifachen Wieso-Awaa und Narri-Narro für das ANR-Präsidium bat Daniel Wassner die anwesenden Gründungsmitglieder der Chadalohs auf die Bühne, um sie vorzustellen. Neben Franz und Juliana Ritscher waren Ottmar Schwarz, der den Narrenruf erfunden hatte, Erika Schwarz, Friedelinde Schmid, Erich Brauchle, der noch bei den Schalmeien aktiv ist sowie Otto Kirschbaum an diesem Abend dabei.
Das Team der Fasnetslader in Haidgau bestritt den nächsten Programmpunkt. Sie präsentierten zahlreichen Gästen in der fastnachtlich dekorierten Narrenhalle mit Gesang, wie sie alljährlich im Ort von Haus zu Haus gehen und die Leute auf die närrischen Großereignisse einstimmen. Danach wurde es mystisch beim Tanz der Doraweibla aus Dornstadt, eines der Patenkinder, dem die Haidgauer als Gette zur Aufnahme in den ANR verholfen haben. Der Sage nach flüchtete in Kriegszeiten die Landbevölkerung, vor allem Frauen und Kinder in den Wald um im Dornendickicht Schutz zu suchen. Die Figur des Dora-Weible wurde daraus entwickelt, eine freundliche alte Frau in derem Häs sich die Farben des Waldes widerspiegeln.
Die Rhythmusgruppe der Chadaloh ging nach einem Fest im „blaua Done“ ans Aufräumen und entdeckte dabei, mit was für Gerätschaften es möglich ist Musik zu machen. Da wurden Regentonnen zu Großen Trommeln umfunktioniert, Bierkisten und Biertische lieferten den besonderen Sound. Das Highlight aber war das Hupkonzert. Der Tanz der Neideck Hexen von der Narrenzunft Zeller schwarze Katz´ aus Eberhardzell basiert auf der Sage, dass auf der Burgruine Neideck bei Heinrichsburg früher Hexen ihr Unwesen getrieben haben.
Kuhschwanzlüften
Die Haidgauer Chadaloh präsentierten die Geschichte, die sich alljährlich beim Kuhschwanzlüften auf der Straße vor dem Rathaus in Haidgau abspielt in einer besonderen Choregraphie auf der Bühne. Nachdem der Wolfsleib von Wago mit seiner Laterne aus seiner Höhle geholt wird, wie der Zunftmeister vom Beahnalädele herab seine Beschwörungsformel spricht : „Jetzt holet en raus, den Schwanz von der Kuh!“ das alles wurde auf der Bühne in der Festhalle aufgeführt. Während die Masken auf der Straße natürlich viel Platz haben, und dabei viel in Bewegung sind, bedurfte es auf der Bühne einer besonderen Choreograhie, um das eingeschränkte Platzangebot optimal zu nutzen. Was aber den Brauchtumstanz dann zu einem besonderen Erlebnis machte.
Mit dem Auszug von Chadaloh, Hugibold, Pebo, Wolfsleib und Wago endete das kurzweilige Programm des Brauchtumsabends, nicht jedoch der Abend selbst. Denn der Abend bot noch reichlich Gelegenheit, sich tänzerisch und gesanglich auszutoben.
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