MV Harmonie Unterschwarzach konzertierten mit der Jugendkapelle Bad Wurzach

Unterschwarzach – Die Jugendkapelle konzertierte unter der Leitung von Thomas Räth, der kurzfristig für die eigentliche Leiterin Eva Oberleiter einsprang, die verhindert war.
Eröffnung durch die Jugendkapelle Bad Wurzach
Mit der „Young Fanfare“ des österreichischen Komponisten und Musikers Martin Scharnagl, der so bekannte Blasmusikhits wie „Von Freund zu Freund“ geschrieben hatte, hat die Jugendkapelle Bad Wurzach einen schwungvollen Start hingelegt, bei dem das Publikum bei jedem Ton die Spielfreude der jungen Musiker spüren konnte.
Der kleine Marsch „Der lustige Winzer“ ist allen Winzern gewidmet. Geschrieben wurde er von dem holländischen Komponisten Kees Vlak unter seinem in der hiesigen Blasmusikszene sehr bekannten Pseudonym Alfred Bösendorfer. Die Winzer dürfen in ihren Besenwirtschaften nach der Weinlese ihre selbstgeernteten Weine ausschenken und den berühmten „Handkäs mit Musik“ als kleinen Snack dazu kredenzen. Dass es bei der ausgelassenne Stimmung zu dem einen oder anderen Schwips kommen kann war bei der Interpretation der Juka Bad Wurzach ebenfalls zu hören…
Michael Jackson ist selbst den jüngeren in der Juka ein Begriff, die damals als diese in einem Atemzug mit Elvis Presley, Jimi Hendrix und John Lennon zu nennende Pop-Ikone 2009 verstarb, noch gar nicht geboren waren. Jackson sagte einmal, dass „Heal the world“ das Lied sei, auf das er am stolzesten sei. Dass die Botschaft darin – heute über 30 Jahre später – aktueller denn je ist, konnte er 1992 nicht ahnen.
Und noch ein Pseudonym, denn hinter Luigi di Ghisallo steckt ebenfalls Kees Vlak, der mit dem Musikverlag Rundel in Rot a. d. Rot eng verbunden war. Mit „Toro Piscine“ beschreibt er die lustige Stierkampf-Persiflage in Südfrankreich. Hier ist der Stier kein echtes Tier, sondern zwei verkleidete Männer. Dieser „Toro“ (= Stier) wird dann in ein eigens aufgebautes Schwimmbecken (Piscine) gelockt. Laute „Olé“-Rufe im Publikum begleiteten dieses fröhliche Spektakel. Mit diesen lustigen Bildern vor Augen komponierte Luigi di Ghisallo sein Musikstück mit einem kleinen, heiteren Paso Doble, den die jungen Musiker mit viel Elan meisterten. The Greatest Show ist das Titelstück des 2018 in den deutschen Kinos erschienen Musicalfilm über den amerikanischen Zirkuspionier P.T. Barnum. Philip Sparke sorgte für das mitreißende Blasmusikarrangement, mit dem die Juka-Kapelle das Publikum in der Halle in Unterschwarzach zu begeistern wußte.
Dankesurkunden für Magdalena Buchbinder, Mario Würzer und Tobias Gregg
Vor der Zugabe bekamen drei langjährige Musiker der Kapelle noch Dankesurkunden überreicht. Magdalena Buchbinder, Mario Würzer und Tobias Gregg wurden nach vielen Jahren der Treue zur Juka verabschiedet. Als Zugabe gab es für das begeisterte Publikum den von den Jugendlichen heiß und innig geliebten Summernight Rock.
Musikverein Harmonie Unterschwarzach
Der Musikverein Harmonie Unterschwarzach unter seinem Dirigenten Manfred Bachmor eröffnete seinen Konzertteil mit dem dreiteiligen Konzertwerk „Dublin Pictures“ des Schweizer Komponisten Marc Jeanbourquin. Das Werk entführte die Zuhörer in die irische Hauptstadt und im ersten Satz direkt in das Herz eines typisch irischen Festivals, mit Stepptänzern, Dudelsackmusik und natürlich fließt das irische Bier in rauen Mengen. Im zweiten, ruhigeren Satz werden die Gäste an das Ufer des Dublin durchströmenden Flusses Liffey versetzt. Die sanft-fließende Musik, bei der sich die Stimmen der Musiker mit den Blas- und Schlaginstrumenten verbindet, erinnerte an die ruhigen Wellen, die sich gemächlich durch die Stadt bewegen. Im dritten Satz wiederum kommt die ganze Energie und Lebensfreude des berühmten Touristenviertels der Stadt zum Ausdruck, das für sein Nachtleben bekannt ist, aber auch für die irische Musik.
„Movements“ des jungen österreichischen Komponisten und Dirigenten Thomas Asanger ist eine Auftragskomposition der Firma Hödlmayr International Fahrzeuglogistik, das seine Uraufführung mit dem Landesjugendblasorchester Oberösterreich unter der Leitung des Komponisten 2016 in Linz erlebte. Die Komposition ist eine musikalische Reise durch den pulsierenden Alltag von Industrie und Produktion, die uns die unterschiedlichen Facetten des Arbeitslebens vor Augen und vor allem vor Ohren führt. Sie beschreibt das Geschehen in den Werkshallen auf musikalisch eindrucksvolle Weise. Die Symphonic Suite „Die Jungen von der Paulstrasse“ ist ein Werk des österreichischen Komponisten Otto M. Schwarz, die dieser für den gleichnamigen Film aus dem Jahre 2004 schrieb. Dieser wiederum entstand nach einem Roman aus dem Jahre 1910, verfasst von Ferenc Molnar, dem wohl bedeutendsten Dramatikers Ungarns des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte spielt in den Straßen Budapests. Die Kinder, meist aus ärmlichen Verhältnissen, schließen sich zu Kinderbanden zusammen und sind auf der Suche nach ihrem Platz. Einem Platz, an dem sie ihre Träume wahr werden lassen können, wo sie Kinder sein und in ihrer Fantasiewelt aus der harten Realität Ungarns zu dieser Zeit fliehen können. Sie haben sich einen fast verlassenen Hof dafür ausgesucht, der jedoch unter den Kinderbanden schwer umkämpft ist. In den lebendigen Passagen hören wir das Lachen und den Übermut der Kinder, die dynamischen Rhythmen spiegeln die Jagd durch die Straßen wider und die ruhigeren Momente zeigen uns die tiefe Gemeinschaft, die diese Freunde miteinander verbindet. Über allem schwebt das Gefühl von Freiheit und Freundschaft., das uns daran erinnert, wie schön und wertvoll diese Kindertage doch sind.
In „Aurora Borealis“ beschreibt der amerikanische Komponist Rossano Galante das fantastische Himmelsphänomen der Nordlichter. Die Unterschwarzacher Musiker unterstrichen die beeindruckende Musik mit einer Bildershow dieser Himmelsphänomene in der abgedunkelten Halle. Diana Heine, die mit eindrücklichen Texten in die einzelnen Musikstücke einführte, erklärte, dass die Wikinger glaubten, diese Nord- bzw. Polarlichter würden himmlische Schlachten darstellen. Die schimmernden Lichter wurden als Reflexionen von Waffen und Rüstungen gesehen, die am Himmel aufeinanderprallen. Sie sahen darin ein Zeichen göttlicher Macht und als Beleg dafür, dass das Leben und die Ehre eines Kriegers weit über den Tod hinausreichten.
Mit „Tribute to Roxette“ ging es in die Popmusik der 80er und 90er Jahre. Es ist eine Hommage an Roxette, eine der erfolgreichsten schwedischen Popbands. In politisch unruhigen Zeiten (Kalter Krieg, Mauerfall, Kriege im Nahen Osten) gelang es Marie Frederiksson und Per Gessle, mit ihrer Musik Menschen auf der ganzen Welt zu berühren. Der Arrangeur Wolfgang Wössner hat in das Medley vier der größten Roxette-Hits gepackt: „Joyride, Listen to your heart, It must have been love und The Look“. Damit hat die Band es geschafft, die Gefühle einer ganzen Generation in Musik zu verwandeln.
Nach der ersten Zugabe, dem Konzertmarsch „Blas Musik in die Welt!“ von Stephan und Martin Hutter für die Original Egerländer Musikanten geschrieben, bekamen die Gäste noch eine zweite geboten, mit einer jazzig angehauchten, in bester Bigband-Manier angeboten Version des Elvis Klassikers „Can´t help Falling in Love“ beendeten die Unterschwarzacher Musiker ihr Jahreskonzert am Vorabend des Palmsonntages.
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