Musik spielte neben Essen und Trinken eine große Rolle
Bad Wurzach – Was wäre ein Stadtfest ohne Musik? Deswegen werden die beiden großen Bühnen beim Bad Wurzacher Stadtfest während der beiden Tage auch permanent bespielt, tagsüber zeigen die Blaskapellen aus der Stadt ihr Können und abends kommen dann die Fans von Rock-, Pop- und Schlagermusik zu ihrem Recht.
Es ist in all den Jahren seit 1978 zur Tradition geworden, dass die Stadtkapelle zur Eröffnung des Festes mit dem Fassanstich nicht nur „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ spielt, sondern gut zwei Stunden die Besucher mit Perlen der Blasmusik bei Laune hält und dabei viele Nachwuchsmusikerinnen und Nachwuchsmusiker erste Bühnenerfahrung sammeln lässt.
Zur schweißtreibenden Angelegenheit wurde für die Musiker des Musikvereins Seibranz deren Auftritt an diesem Samstagnachmittag, an dem kein noch so kleines Wölkchen die gnadenlos auf das Bühnendach brennende Sonne linderte. Und dennoch minderte es deren Spaß am Spielen in keinster Weise.
Ihnen folgte die Trachtenkapelle Eintürnen, die mit ihren Stimmungsliedern den Feierabend einleiteten. Waren die Eintürner Musiker bisher auch zusätzlich mit einem eigenen Zelt vertreten gewesen, in dem es u.a. als Spezialität ihren berühmten Wurstsalat mit Bratkartoffeln gab, sahen sie sich in diesem Jahr aus Personalmangel außerstande, die Doppelbelastung Musik und Verpflegungszelt zu stemmen.
Die Arnacher drehten in ihrer Kässpatzen-Hütte den Spieß um: Während die Gäste die wohl berühmteste Spezialität des Stadtfestes genossen, spielte eine kleine Besetzung des Musikvereines zur Unterhaltung auf.
Dann übernahmen die Musiker (bzw. deren Techniker) der Band „Pink Planet“ aus Sigmarszell bei Lindau die Bühne, deren riesige Bass-Boxen bereits seit dem Morgen vor der Bühne abgestellt waren. Bereits beim Einspielen und beim Soundcheck bekamen die Besucher der umliegenden Stände und Hütten einen Vorgeschmack auf das, was da noch kommen sollte: Es wurde laut! Aber das kannten diese schon von früheren Auftritten der Band beim Stadtfest; deren Sängerin Maria stammt ursprünglich aus der Kurstadt. Bis tief in die Nacht sorgte „Pink Planet“ mit seiner ausgefeilten Lichtshow und ihrem Mix aus 80er-Jahre-Rock und Neue Deutsche Welle für ausgelassene Stimmung bei den Besuchern.
Etwas besonderes hatten sich auch die Wirtsleute des Schlossstübles einfallen lassen: Ein Gesangsduo erfüllte am Samstagnachmittag Schlagermusikwünsche für die Gäste.
Den Auftakt auf der Rathausbühne machten am Samstagmittag die K.u.K Musikanten aus Hauerz mit einem Querschnitt durch das Blasmusik-Stimmungsrepertoire. Einen kleinen Vorteil hatten die Musiker auf der Rathausbühne an diesem gnadenlos heißen Samstagnachmittag: Die Bühne lag bald im Rathausschatten. Auftritt-Premiere feierten die Mühlenfestmusikanten, die nach den Hauerzer Musikanten die Bühne enterten: Die Gruppe von Blasmusikern, die sich beim Mühlenfest in Eggmannsried vor sieben Wochen spontan zusammengefunden hatte, gab nun ihr umjubeltes Debüt außerhalb der Gemarkung von Eggmannsried.
Auf ähnlichem Weg zusammengefunden hatten sich die Musikanten der Bänklesmugge, die den allerdings kühlen und verregneten Sonntagmorgen mit ihrer Frühschoppenmusik auf der Rathausbühne eröffneten. Ihnen folgten dann ab der Mittagszeit die „Waldseer Oldies“, die frei nach dem Motto „Oldies but Goldies“ bei den Besuchern rund um den Marienbrunnen – bei inzwischen wieder trockenem Wetter – für richtig gute Stimmung sorgten.
Als vorbildlich kann dort die Versorgung der Musikanten mit Getränken durch den Musikverein Ziegelbach angesehen werden. Die Ziegelbacher, die an beiden Tagen nicht nur ihre Gäste rund um den Stadtbrunnen mit ihrer Spezialität „Dinnete“ verwöhnten, traten am Sonntagmittag zwischen den beiden Modenschauen auch auf der Spitalbühne noch musikalisch in Erscheinung.
Ob beim Fanfarenzug, bei den Schalmeien mit ihrer nach den Arnacher Kässpatzen zweit- berühmtesten Spezialität des Stadtfestes, ihren Krautspatzen, oder dem Fleisch- und Wurstspezialitäten der Haidgauer Musikkapelle, der Feuerwehr mit ihren Pinchos oder den süßen Verführungen der Ziegelbacher Landfrauen, hungrig musste kein Besucher bleiben. Denn neben den Vereinen gab es ja noch die „Profis“ wie die Metzgerei Wegmann, der Seelenpeter oder die Dönerstände von Helmuts Palast und dem ehemaligen Bistro Butterfly. Und das Eiscafé Miraval mit seinen Eisspezialitäten, Robert Vogt mit seinem Soft- und Slush-Eis oder Claudia Sigg mit ihrer Crepes-Schaubäckerei sorgten für die süße Kalorienzufuhr.
Zurück zur Musik: Etwas besonderes war der Auftritt der Celtic-Folk-Rock Band „Cul na mara“ aus Aulendorf am Samstagabend. Die inzwischen vielfach preisgekrönte Band ist hierzulande keine Unbekannte mehr, hatte sie doch vor gut einem Jahr in der Festhalle in Hauerz ein Benefizkonzert gegeben.
Und wer über Musik und Essen und Trinken hinaus auch noch etwas Gutes tun wollte, konnte bei den Tombolas des DRK-Ortsvereines und des Tierschutzvereines deren Arbeit und Ziele durch den Kauf von Losen unterstützen, frei nach dem Motto: „Bei uns kannst du etwas erleben“ und – möchte man noch ergänzen – „dabei Gutes tun.“
Viele Bilder vom Fescht in der Bildergalerie