Mütter fordern Zebra-Streifen und Tempo 30
Arnach – Drei Mitglieder des Elternbeirates des Bildungshauses, die sich um die Gesundheit ihrer Kinder auf dem Schulweg Sorgen machen, fragten im Rahmen der Arnacher Ortschaftsratsitzung am vergangenen Mittwoch (27.11.) nach Möglichkeiten, wo und wie die Möglichkeit bestehe, über einen Fußgängerüberweg und die Einrichtung einer Tempo-30-Zone ihren Kindern die gefahrlose Überquerung der vielbefahrenen Durchgangsstraßen zu ermöglichen.
Ortsvorsteher Michael Rauneker freute sich über die große Resonanz für die Sitzung, was natürlich auch mit der Wahl seines Nachfolgers zusammenhing (siehe Extra-Bericht). In seinen Bekanntgaben ging er auf die Geschehnisse seit der letzten Sitzung des Ortschaftsrates ein. Da diese das Treffen mit den Vereinsvorständen beinhaltete, konnte er einige Termine für Festivitäten im kommenden Jahr bekanntgeben.
Zwei wichtige Termine
2025 feiert der Musikverein Arnach sein 175-jähriges Bestehen. Er wird das Jubiläum mit einem Festwochenende vom 23. Bis zum 25. Mai begehen. Am 12. Oktober 2025, dem verkaufsoffenen Sonntag im Herbst, wird die 50-Jahr-Feier der Eingemeindung begangen.
Rückblick auf die jüngsten Ereignisse
Am 9.November fand der erfolgreiche Skibazar des SV Arnach in der Halle statt. Am Sonntag 17. November wurde beim sehr gut besuchten Volkstrauertag am Kriegerdenkmal der Gefallenen und Vermissten der Weltkriege gedacht; Rauneker dankte den mitwirkenden Vereinen (Musikverein, Kirchenchor, Soldaten- und Schützenkameradschaft, Feuerwehr) und namentlich seinem Stellvertreter Gebhard Baumann und dem SSK-Vorstand Alfred Rudhart) für die Organisation und würdige Gestaltung der Feier. Die Sammlung für den Volksbund habe eine Summe von 455 € ergeben.
Ratperoniusstraße bald wieder frei
Eine weitere wichtige Information des Ortsvorstehers: Die Ratperonius-Straße wird voraussichtlich ab dem Nikolaustag wieder befahrbar sein, in diesen Tagen wird der Grobbelag auf eine der wichtigsten Straßen des Ortes aufgetragen.
Begegnungsnachmittag, Weihnachtsmarkt, Theater
Rauneker gab auch einen kurzen Überblick, was in den nächsten Tagen im Ort los sein wird. Am 5. Dezember wird der Begegnungsnachmittag im Gemeindehaus stattfinden, am 6. Dezember der beliebte Weihnachtsmarkt. Ganz stolz verwies er in diesem Zusammenhang auf den besonders schönen Christbaum in der Ortsmitte. Ab sofort sind auch wieder Karten für das Theater des Fördervereines des Musikvereines erhältlich, das am 26. Dezember Premiere feiern wird.
Gebhard Baumann ergänzte den Bericht des Ortsvorstehers. Er habe die gemeinsame Sitzung der Ortschaftsräte von Eintürnen und Ziegelbach besucht, die beide, wie bereits Arnach zuvor, die Windkraftanlagen im Hummelluckenwald einstimmig abgelehnt hatten.
Das Anliegen der Mütter
Beim Tagesordnungspunkt „Fragen der Bürger“ meldeten sich drei Mitglieder des Elternbeirates des Bildungshauses. Jennifer Müller, Felicia Biegger und Katja Buhmann sprachen die problematische morgendliche Verkehrslage für Kinder auf dem Schulweg an. Da wäre zum Beispiel der Busplatz, Dreh- und Angelpunkt des örtlichen Verkehrs, der die Aufmerksamkeit der Kinder sehr beansprucht. Da wäre auch die Situation auf den Gehwegen, wohin oft Fahrzeuge ausweichen, obwohl den Kindern, die bis zum Alter von zwölf Jahren Gefahrensituationen noch nicht richtig einschätzen können, eigentlich gesagt werde, dass sie dort sicher seien.
Eine der Mütter berichtete, dass sie abwechselnd mit anderen regelmäßig mit sechs bis acht Kindern den Schulweg gehe, was keine einfache Situation sei. Sie fügte hinzu: Die Möglichkeit, sicher über die Straße zu kommen, betreffe ja nicht nur Kinder, sondern auch ältere Menschen.
Aber auch die Qualität der Gehwege sei schlecht. Oft müsse man mit einem Kinderwagen auf die Straße ausweichen, weil man nicht an den Pollern vorbeikomme.
Michael Rauneker erklärte dazu: „Sie rennen da bei mir offene Türen ein. Wir sind da dran, haben schon öfters versucht, einen Zebrastreifen zu erhalten.“ Doch dieser sei, wie die Einrichtung einer Tempo-30-Zone, schon öfters von Fachbehörden abgelehnt worden. Seine Hoffnung setzt er auf eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. „Aber darauf haben wir wenig Einfluss.“
Die Bad Wurzacher Bürgermeisterin Alexandra Scherer, die wegen der Wahl des Ortsvorstehers der Sitzung beiwohnte, erklärte, sie werde darüber mit dem Ordnungsamt reden und das Thema zur nächsten Verkehrsschau mitnehmen. „Die Verkehrssituation nicht nur in Arnach ist schon lange ein Thema.“ Als Beispiel dafür, dass es bisweilen überraschende Lösungen geben könne, nannte sie Eintürnen, wo ein Fußgängerüberweg realisiert wurde, von dem es viele Jahre geheißen hatte, dass er nicht machbar sei.
Gebhard Baumann warf die Frage in die Diskussion, warum etwa bei Umleitungsstrecken problemlos Tempo-30-Zonen wegen Lärmschutz eingerichtet werden können, in solch problematischen Fällen wie in Arnach dies jedoch nicht möglich sein soll.
Die Bürgermeisterin meinte dazu, dass im Rahmen des Lärmaktionsplanes die Stadt auf allen Einfallsstraßen im Kernort Tempo 30 einführen will.
Unter TOP 3 gab der Ortschaftsrat seine Zustimmung für die nachträgliche Genehmigung eines Gartenhauses mit angeschlossenem Außen-Schwimmbecken auf Flurstück 32/20 (liegt im Innenbereich). Die Befreiung wurde einstimmig bewilligt. Zu dem Vorgang werden noch die Träger öffentlicher Belange gehört. Die Entscheidung trifft das Bad Wurzacher Bauamt.
Wahllokal am 23. Februar: die Grundschule
Ortschafts- und Gemeinderat Ewald Riedl wies gemeinsam mit Ortsvorsteher Rauneker unter „Verschiedenes“ darauf hin, dass es am Wahltag, dem 23. Februar 2025, zwei Abstimmungen geben wird, da die Abstimmung zum Naturerlebnis- und Beobachtungsturm auf den Termin der Bundestagswahl verschoben worden ist. Da die Halle wegen der Fasnet als Wahllokal ausfällt wird das Wahllokal zur Stimmabgabe in der Grundschule sein.
Uli Gresser