Männerpower versus Frauenpower in Ziegelbach

Ziegelbach – Beim gemeinsamen Konzert des Männerchors Alttann mit der Musik-Comedy-Gruppe „Halba-Drui“ trafen zwei hochklassige Gesangsformationen mit völlig unterschiedlichen Ambitionen im Dorfstadel Ziegelbach aufeinander.
Der Dorfstadel war komplett ausverkauft
Wo Peter Schad drauf steht ist auch Peter Schad drin: Der Männerchor Alttann wird seit vielen Jahren von dem Bad Wurzacher Dirigent, Musiker und Komponisten zu immer neuen musikalischen Höchstleistungen angespornt. Kein Wunder, dass das Konzertevent in Ziegelbach rasch ausverkauft war.
Der Männerchor bot auch Lieder zum Mitsingen
Der Männerchor eröffnete sein Konzertprogramm, bei dem er in bewährter Manier von Franz Ott am Flügel begleitet wurde, mit dem Seemannslied, mit dem Freddy Quinn einst weltberühmt wurde. Mit Liedern wie „Wochenend und Sonnenschein“ von den Comedian Harmonists, „Die kleine Kneipe“ von Peter Alexander, bei dem der ganze Saal fleißig mitsang oder dem Trinklied aus der Puccini-Oper La Traviata boten die Sänger des Männerchores Alttann beste Unterhaltung mit hochwertigem Chorgesang sowie großartigen Solisten. Josef Mattheis, der bei einigen Stücken die Sänger am Cajun begleitete, durfte sich auch als „Schwätzer vom Dienst“ betätigen, er übernahm die Ansagen zwischen den einzelnen Stücken. Und erzählte auch von den Fallstricken solcher Ansagen: „Wie peinlich wäre es, “ erklärte er vor dem Stück Jasmina, das (natürlich) von der Liebe zu einer Frau namens Jasmina erzählt, „wenn ich bei meiner Ansage erzählen würde, die Jasmin ist verblüht…“
Auch Peter Schad steuerte am Ende des Auftritts einen Witz bei, als Argument dafür, dass der Männerchor außer dem (An)-Werbelied für neue Sänger keine weitere Zugabe gab: „I muaß morga zum Kicka!“ lachte er. „Der einzige Witz, der jedes Jahr besser wird!“
Ansager Josef Mattheis übergab natürlich den musikalischen „Staffelstab“ vor dem letzten Stück „Männer mag man eben“ des Männerchores nicht ohne Frotzelei an das Damen-Sextett. „Wie bringt man eine Frauenrunde zum Schweigen?“ fragte er. „Jetzt schwätzet hintereinander und die Älteste fangt a!“
Dann kamen die Damen
Bei Halba Drui ist eigentlich nichts, wie es zu sein scheint. Die „alten“ Damen sind im wirklichen Leben eine Generation jünger als ihre Bühnenpräsenz. Und anstelle von Kaffee rinnt Rotwein durch den Schwanenhals der Kaffeekanne des Porzellan-Services beim Kaffeekränzchen. Und die kleinen Römer-Weingläser stammen aus der Zeit, als die auf der Bühne dargestellten Damen noch jung waren. Gerne nahmen die sechs Damen aus Unteropfingen, die aufgrund mehrerer legendärer Auftritte beim A-Cappella-Abend des Kirchenchors Ziegelbach hierzulande keine Unbekannten sind, die Steilvorlage an, die die Mannen um Peter Schad ihnen mit ihrem letzten Lied geliefert hatten.
Pumuckl und Biene Maya
Sie selbst stiegen mit verschiedenen Titelmelodien beliebter Kindersendungen ins Programm ein. Allerdings mit kleinen Änderungen. Da sangen sie vom Kobold Pumuckl auf die Melodie von der Biene Maya, oder Wickie auf die Melodie von Heidi und so weiter.
Verpackt in engelsgleichem, mehrstimmigem Gesang bewiesen sie, dass man zum Thema Männer durchaus konträrer Ansicht sein konnte. „Kennst Du einen, kennst Du alle,“ diese Einsicht haben die Damen über ihre Ehemänner gewonnen. Was sie mit ihrem Lied von der Männergrippe eindeutig nachweisen konnten, in welchem sich der liebe Ehegatte, anstelle seine Frau zu verwöhnen, lieber für den Stammtisch am nächsten Tag schonte und eine Männergrippe vorheuchelte.
Beliebtestes Ziel ihres Spottgesanges wurde die haushaltlichen Fähigkeiten ihrer besseren Hälften, wie etwa „Das bisschen Haushalt macht sich von alleine, sagt mein Mann“. Eine Umfrage unter dem männlichen Publikum über deren Beiträge zur Hausarbeit ergab, dass Kochen dabei sehr beliebt ist. Die Suche nach einem „Restroom-Raumkosmetiker“ blieb allerdings erfolglos…
Dank von Vorstand Karl Notz
Es war also ein höchst amüsanter Abend im Dorfstadel, für das sich Männerchor-Vorstand Karl Notz bei allen Beteiligten, den Musiker und Musikerinnen, aber auch allen an der Organisation Beteiligten bedankte. Bruno Häfele, der im Auftrag des Männerchores den „Mordsweibern“ aus Unteropfingen (O-Ton Häfele) einen Blumengruß überreichte, wurde dafür mit einem ganz besonderen Geschenk von extra nachgezogenen Lippen bedacht….
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