Letzte Sitzung unter Leitung von Michael „Mike“ Rauneker
Arnach – Am 1. Februar wird die Leitung der Ortsverwaltung Arnach an Manfred Braun übergehen. Im März steht dann nach 15-jähriger Amtszeit die offizielle Verabschiedung von Ortsvorsteher Michael Rauneker an. Am vergangenen Montag (21. 1.) war die letzte Ortschaftsratssitzung unter seiner Leitung.
Es war eine unspektakuläre öffentliche Sitzung ohne besondere Tagesordnungspunkte. Und dennoch war sie etwas Besonderes. Denn noch bevor er in die Tagesordnung einstieg, kam Rauneker ins Erzählen: Er habe in seinem Berufsleben rund 40.000 Schulstunden gehalten und tausende Klassenarbeiten korrigiert. Aber an die erste Schulstunde könne er sich noch gut erinnern. Natürlich kann er sich auch lebhaft an den Beginn seiner Amtszeit vor gut 15 Jahren erinnern, als die Nachfolge des langjährugen Ortsvorstehers Paul Barensteiner nach einem Abstimmungspatt per Los entschieden wurde. Dass er nun sich zurückziehe, sei eine bewusste Entscheidung gewesen, und ein völlig normaler Vorgang.
Da es die erste Sitzung im neuen Jahr war, wünschte Rauneker den Räten alles Gute für das neue Jahr. Einer Rätin, Lisa Brechter nämlich, ganz besonders, denn diese hatte während der Weihnachtszeit ihr Kind auf die Welt gebracht. „Und trotzdem keine Sitzung verpasst“, lobte er. Natürlich gab es für das Neugeborene ein Geschenk: Ein Paar Babyschuhe.
In seinem Bericht ging der Ortsvorsteher auch auf die Hauptversammlung der Feuerwehr am 5. Januar ein. „Immer ein schöner Jahresanfang.“ Sein Stellvertreter Gebhard Baumann zeigte sich mit dem diesjährigen Theaterbesuch zwischen Weihnachten und Dreikönig zufrieden. Beim diesjährigen Theaterstück des Fördervereins für den Nachwuchs des Musikvereins Arnach spielte er übrigens den Bürgermeister.
Arnacher Turm-Termine
Rauneker verwies auf die Info-Termine des Gemeinderates in Sachen Turmbau am 4. Februar um 19.30 Uhr in Arnach in der Alten Schule und der Gegner am 15. Februar um 19.00 Uhr im Restaurant „T4“ in Truschwende. Er hielt nicht mit seiner Kritik am Termin der Bundestagswahl hinter dem Berg: „Gerade für Briefwähler hatte eine Woche mehr Zeit gutgetan.“
Die ehemalige Ortschaftsrätin Gisela Peter lobte unter dem Tagesordnungspunkt „Fragen der Bürger“ den scheidendenden Ortsvorsteher in den höchsten Tönen: „Der Umgang im Gremium war immer respektvoll und konstruktiv, da könnte sich die große Politik eine Scheibe abschneiden.“ Sie fragte nach den Modalitäten zur Briefwahl, da ihre Tochter im Ausland lebe, jedoch bei der Bundestagswahl wahlberechtigt sei. Rauneker verwies sie auf das Bürgerbüro, da er die Frage nicht beantworten könne. Auch zum Sachstand „Windräder im Hummelluckenwald“ erkundigte sie sich und bedankte sich beim Ortschaftsrat für die klare Stellungnahme. Rauneker antwortete ihr, dass sich Landrat Sievers dazu geäußert habe. Es komme jetzt einfach darauf an, wann der Regionalplan in Kraft trete. Bis dahin gebe es ein Wettrennen. Sollte die Baugenehmigung vor dessen Inkrafttreten kommen, werde gebaut, sonst nicht.
Beim Tagesordnungspunkt „Genehmigung des Protokolles der letzten Sitzung“, in dem der städtische Haushalt vorgestellt wurde, skizzierte Rauneker noch einmal die Projekte des laufenden Jahres. Die Schmiedebach-Brücke werde gebaut, die Vergabe für das Mehrfamilienhaus im Baugebiet stehe an. Weitere Themen seien die Vereinsförderung und das Behinderten-WC in der Turnhalle.
Nach wie vor in der Planung: der Radweg nach Brugg
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ war ihm noch wichtig, dass der Radweg Richtung Brugg weiterverfolgt werde, etwa durch Grunderwerb. Weiteres Thema war die Beschattung des Dorfplatzes, da der große Schirm „den Geist aufgegeben habe“, den er morgens immer aufgespannt und abends wieder zugemacht hatte. Er mahnte auch die Ertüchtigung des Freizeitplatzes an, weil das Baugebiet St. Anton ja unmittelbar daran angrenze. Er fände das „ein tolles Projekt.“
Tempo-Herabsetzungen angestrebt
Bei der nächsten Verkehrsschau solle die Einrichtung von Tempo 30 im Ort und eines Zebrastreifens thematisiert werden. Er plädierte auch dafür, dass die Tempo 70 von Schreinermann bis zum Ortschild Arnach durchgängig werden solle.
Sein designierter Nachfolger Manfred Braun sagte mit Blick auf seinen Amtsantritt: „Je näher der Termin kommt, umso mehr wächst die Vorfreude. Ich denke, dass wir gut miteinander schaffen können“, sagte er an die Räte gerichtet, zu denen er ja bis vor einem halben Jahr selbst zählte. „Weil die Mühlen der Politik so langsam mahlen, muss jetzt bereits daran gedacht werden, was man bis in 10 Jahren verändert haben will.“
Mit der Ankündigung, dass Rauneker die letzten 15 Jahren in einem längeren Artikel im Amtsblatt zusammengefasst habe, der in der Nummer 2 erscheinen wird (25.1.), endete der öffentliche Teil der Sitzung.
Uli Gresser