Konzert der Egerländer Musikanten begeisterte Publikum im Kursaal
Bad Wurzach – In schöner Regelmäßigkeit treten die Egerländer Musikanten der Stadtkapelle Ochsenhausen um ihren musikalischen Leiter Werner Hutzel im Kursaal in Bad Wurzach auf und haben sich damit hierzulande mit ihrer Musik eine treue Fangemeinschaft geschaffen.
Am ersten Maisamstag (04.05.) war es wieder einmal soweit: Werner Hutzel und seine 18 Musiker traten wieder einmal „am schönsten Veranstaltungsort, wo wir auftreten dürfen“ (Zitat Hutzel) auf.
Ernst Mosch ein großes musikalisches Vorbild
Das Orchester eröffnete den Auftritt mit dem Konzertmarsch „Carpe diem“ von Alexander Pfluger, frei übersetzt bedeutet das: „Genieße den Tag“ und das empfahl Richard Nothelfer, der Ansager der Gruppe, auch dem Publikum für diesen Abend. Nothelfer konnte einige Informationen und Anekdoten zu den Titeln des ersten Konzertteiles beisteuern, die ausschließlich aus dem Repertoire von Ernst Mosch und seinen Original Egerländer Musikanten entstammten, mit dem dieser zu Weltruhm gelangte und der ohne Zweifel auch für die Ochsenhausener Egerländer großes musikalisches Vorbild war. Nothelfer konnte sich noch gut an ein Konzert von Ernst Mosch und seinen Original Egerländern 1964 in Berkheim erinnern, das er als kleiner Junge besuchen durfte, also zu einer Zeit, in der die meisten seiner Mitmusiker noch gar nicht geboren waren…
Auf die „Amselpolka“ ließen Hutzel und seine Musiker „Sterne der Heimat“ folgen, auf den „Strohwitwer“ „Wir sind Kinder von der Eger“. Auf die „Fuchsgraben Polka“ von 1981 blies mit dem Walzer ein „Böhmischer Wind“ durch den gut gefüllten Kursaal, bei dem sich besonders die Klarinetten der Gruppe auszeichnen konnten.
Auch Werner Hutzel konnte einige Geschichten mit und über Auftritte erzählen. So etwa, als sie einen Festabend in einem Ort bei Mainz bestritten und er sich bei der Fahrt Gedanken machte, wie ihre Musik dort wohl ankommen würde: Nach exakt einer Viertelstunde ihres Auftrittes dort war klar, dass sich die Egerländer aus Ochsenhausen eine neue Fangemeinde erschlossen hatten. Und auch beim ZDF sorgten Hutzel und seine Musikanten für bleibende Erinnerungen …
Auf Tournee im nächsten Jahr
Stichwort: Erinnerungen. 2025 wird der 100. Geburtstag von Ernst Mosch mit einer Tournee von Ernst Hutter und die Egerländer Musikanten gefeiert. Ernst Hutter übernahm nach dem Tod von Ernst Mosch die Leitung des weltberühmten Orchesters.
Vor der Pause hatten die Egerländer um Werner Hutzel noch eine Premiere im musikalischen Gepäck: Mit „Ich möcht´ so gern Trompete spielen“, bei dem sich Werner Nothelfer mit seiner Trompete gemeinsam mit Sängerin Margit Schiele als Solist auszeichnen konnte, präsentierten die Musikanten eine neue Komposition von Peter Schad, dem die Gruppe dann den zweiten Teil ihres Konzertes widmete.
Zu Ehren von Peter Schad
Denn mit der Marschpolka „Jubiläumsklänge“ , dem Walzer „Stille Sehnsucht “ und der Polka „Morgensonne“ war dieser Teil dem Gründer und langjährigen Leiter der Oberschwäbischen Dorfmusikanten gewidmet. „Wahrscheinlich hat Peter Schad sich von der aufgehenden Sonne zu diesem Stück inspirieren lassen, als er frühmorgens mit seinen Dorfmusikanten zum Hafenkonzert des SWR in Friedrichshafen unterwegs war,“ vermutete Hutzel, ehe er nach dem selten gespielten Walzer „Der alte Lindenbaum“ – ebenfalls aus der Feder von Peter Schad – sich anderen musikalischen Welten zuwendete.
Geburtstagswünsche für Werner Hutzel
Diese zeigte Posaunist Alwin Hagel mit seinem Alphorn beim „Alphorn Casanova“ auf, dem noch einmal mit „Eine stille Stunde“ eine kleine Reminiszenz an Ernst Mosch zu geben. Und weil Werner Hutzel am Vortag Geburtstag hatte, bekam er vom ganzen Saal natürlich ein Happy Birthday gesungen und durfte nach dem Küsschen Walzer von Alexander Pfluger bei der „Tanz mit mir Polka“ nach dem Duett mit ihr ein kleines Tänzchen mit Sängerin Margit Schiele wagen.
„Es gibt keine schlechten Musiker, sondern nur schlechte Kutscher!“ habe Ernst Mosch einmal gesagt. Der „Kutscher“ der Fegerländer habe ihn beeindruckt. Deshalb hat Werner Hutzel mit der „La Brass Polka“ auch ein Stück von der Kärntner Erfolgscombo in sein Repertoire aufgenommen.
Und noch ein weiterer Wurzacher Musiker steuerte einen Titel zum Programm der Egerländer bei: Michael Kuhn, gebürtiger Seibranzer und viele Jahre bei den Oberschwäbischen Dorfmusikanten dabei, schrieb das Arrangement der Polka „Ein junger Egerländer“.
Nach einer weiteren Pause, der Zeiger der Uhr wanderte inzwischen gegen 23.00 Uhr, kamen alle Peter Schad-Fans noch einmal auf ihre Kosten, etwa mit „Traumland“ oder der Kuschelpolka. Ebenso wie diejenigen von Ernst Mosch etwa mit der Löffelpolka. Klar, dass die Egerländer Musikanten trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht ohne Zugaben von der Bühne abtreten durften.
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