Kirchenchor Arnach bot begeisterndes Konzert
Arnach – Seit April hatten sie sich vorbereitet. 14 Projektsänger aus Arnach und Umgebung, vor allem aus Immenried, waren hinzugestoßen. Vom Stammchor hatten zwei Drittel sich dem anspruchsvollen Projekt angeschlossen. Lohn der Mühen: Mehr als 200 Besucher spendeten am 13. Oktober im barocken Ambiente der Arnacher Pfarrkirche stehend lang anhaltenden Applaus für das Konzert des Kirchenchores Arnach. Sylvia Buchbinder, die Vorsitzende des Kirchenchors, warf in ihrer Danksagung den Blick zurück auf das Bestreben, ein so anspruchsvolles Programm zu erarbeiten. Mit „Geduld und Humor“ habe es Chorleiter Wolfgang Roth geschafft, aus den 28 Sängern und Sängerinnen und den sie begleitenden Instrumentalisten Robert Häusle (Orgel, E-Piano) und Thomas Baumann (Schlagzeug, Röhrenglocken) eine Einheit zu formen. Und diese Einheit zeigte, nach einer kleinen anfänglichen Unsicherheit, die aber souverän überspielt wurde, eine glänzende Leistung.
Die 28 Sänger und Sängerinnen wurden instrumental begleitet von Robert Häusle (Orgel; E-Piano) und Thomas Baumann (Schlagzeug; Röhrenglocken).
Sylvia Buchbinder bei der Begrüßung. Sie freute sich sehr über den starken Besuch und dankte dafür. Eigens begrüßt wurden die beiden Pfarrer Stefan Maier und Patrick Meschenmoser sowie der Arnacher Kirchengemeinderat mit seinem Gewählten Vorsitzenden Thomas Baumann (der beim Konzert mitwirkte) und die ehemaligen Mitglieder des Kirchenchores Arnach, von denen etliche anwesend waren.
Chorsängerin Alexandra Gut (Bild; am Mikro) führte durch das Programm, das überwiegend geistlichen Charakter hatte und in dem die leisen, feinen Töne überwogen, auch wenn da und dort ein kräftiges Crescendo gewagt wurde – wie etwa beim rockigen “Viva la vida” und beim beschwingten ABBA-Song „Thank you for the music“, der als Zugabe ein zweites Mal dargeboten wurde.
Eröffnet wurde das Konzert mit Haydn. Aus seinem Oratorium „Die Schöpfung“ sang man das Stück „Die Himmel erzählen“. Solisten waren Sonja Hasenmaile, Bruno Mösle und Werner Rogg.
Dann folgte ein zeitgenössisches Werk aus der Feder des englischen Komponisten Christopher Tambling. Aus seiner Missa brevis in B wurde das Kyrie und das Sanctus gegeben. Dabei erklangen die Röhrenglocken, gefühlvoll angeschlagen von Thomas Baumann (Bild).
Zum „Panis angelicus“ in der Fassung von César Franck rückte der Chor zur Seite und gab den zwei Tenören Bruno Mösle (links) und Werner Rogg Raum für ihr Solo.
Dann war der Chor wieder in toto an der Reihe und brachte „Brother James’s Air“ zu Gehör, eine Vertonung von Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirte“). Der in englischer Sprache gesungene Psalm wurde von Männer- und Frauenstimmen im Wechsel dargeboten.
Es folgte der wunderschöne Taizé-Gesang „Ubi caritas et amor, deus ibi est“ („Wo die Güte und die Liebe ist, dort nur wohnt der Herr“). Die Frauen eröffneten, die Männer antworteten.
Moderne Kirchenmusik erklang in Peter Reuleins Arrangement von Haydns „Wenn der Himmel erzählt“. Hier ist Psalm 19 vertont, in dem das Lob der Schöpfung gesungen wird.
Das Lied „Still“ ist ein sogenannter Hill-Song, wie Alexandra Gut erläuterte. „Die Hillsong Church wurde 1983 von Peter Brian Houston in Sydney gegründet und hat von Anfang an einen starken Akzent auf Anbetung mit Popmusik-Bands im Gottesdienst gelegt.“ Stephanie Blank (Bild; dunkle Brille) und Werner Rogg harmonisch. Dezentes Schlagzeug. Dann setzte der Chor ein. Kräftiges Aufbrausen. Dann wieder piano.
„Lassen Sie uns gemeinsam musikalischen Dank feiern und an all die wunderbaren Momente erinnern, die Musik uns schenkt“ – mit diesen Worten leitete Alexandra Gut das ABBA-Lied „Thank you for the music“ ein, dem das Stück „Viva la vida“ („Lebe das Leben“) der britischen Rockband „Coldplay“ folgte. Kraftvolles Dirigat. Energisches Stakkato des großartigen Pianisten.
Rhythmisch wurde eine Zugabe herbeigeklatscht. Noch einmal erklang ABBA und es war spürbar, wie die Anspannung nach dem erfolgreichen Konzert von Dirigent und Sängern abfiel. Im Takt klatschte das Publikum mit.
Beim Schlussbeifall. Dirigent Wolfgang Roth weist auf den Chor.
Text: Gerhard Reischmann / Fotos: Martin Räth
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