Skip to main content
ANZEIGE
“Aufnahme in Courage-Netzwerk ist Selbstverpflichtung”

Institut für soziale Berufe Bad Wurzach tritt “Netzwerk Schule ohne Rassismus” bei



Foto: Ulrich Gresser
Die ganze Schule freute sich über die Auszeichnung beim Beitritt zum Courage-Netzwerk „Schule ohne Rassismus“.

Bad Wurzach – Mit einer kleinen Aufnahmefeier am Donnerstag (14.11.) trat das im Bad Wurzacher Schloss beheimatete Institut für soziale Berufe, kurz IfSB, dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bei, als dessen sichtbares Zeichen ein großes Metallschild zukünftig den Eingangsbereich des IfSB zieren wird.

Claudia Steinhauser, Leiterin des Bereiches Pflege, moderierte die Veranstaltung, die musikalisch von Schülerinnen und Schülern der benachbarten städtischen Jugendmusikschule mitgestaltet wurde.

ANZEIGE

Erster Redner der Feierstunde war der Geschäftsführer des IfSB, Thomas Dickmann.

Ansprache von Thomas Dickmann

Dieser zitierte aus einem Schreiben des Landesschülerbeirates, das dieser am 7. November, also einen Tag nach der US-Wahl und dem Tag des Zusammenbruches der Ampelkoalition in Berlin, unter dem Titel „Gemeinsam stark in herausfordernden Zeiten“ veröffentlicht hatte.

ANZEIGE

Die geballte Macht an Gefühlen treffe die Klassenzimmer mit voller Wucht, weshalb es dem Schülerbeirat wichtig sei, sich diesen Gefühlen gemeinsam zu stellen. „Junge Menschen brauchen in solchen Situationen die Bestätigung, dass sie mit ihren Ängsten und Sorgen, aber auch mit ihren Hoffnungen, wahrgenommen werden.“ Der Schülerbeirat wolle daher für alle Schüler wie Lehrer Hoffnungsspender sein. Die vielen großartigen Menschen in den Schulen, die jeden Tag daran arbeiteten, diese zu einem Ort zu machen, an dem sich alle Schüler willkommen fühlten und ihr volles Potential ausschöpfen könnten, diese Menschen gäben ihnen die Kraft, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen. „Wir werden uns trotz allem weiterhin unermüdlich für demokratische und vielfältige Schulen einsetzen. Denn gemeinsam sind wir stärker als jede negative Schlagzeile!“ Die Aufnahme in dieses Courage-Netzwerk stelle eine Selbstverpflichtung der Schulgemeinschaft dar, so Dickmann weiter.

Der Titel „Schule ohne Rassismus müsse durch im Verlauf des Schuljahres platzierte und organisierte Projekte verdient werden. „Diese Selbstverpflichtung ist vollumfänglich anschlussfähig mit unserem Leitbild sowie die in unserer Schulgemeinschaft gelebten Werte.“

Ansprache von Jörg Schmal

Der Leiter des IfSB in Bad Wurzach, Jörg Schmal, ging auf die Frage ein, wie es nach der Aufnahme in das Netzwerk weitergeht. Er sei total happy, dass es nach einem Jahr Projektvorbereitung soweit sei. Das Leitbild des Institutes und der tägliche Umgang miteinander zeige: „Wir leben diesen Titel tagtäglich.“ Man arbeite an der Schule schon lange darauf hin. Jeder solle einen Blick auf sich selbst werfen. Denn wer mit einem Finger auf andere zeige, bei dem zeigten gleichzeitig drei Finger auf einen Selbst. „Der Begriff Selbstwirksamkeit bezeichnet die Überzeugung einer Person, die in sich selbst vertraut.“ Er unterfütterte diese Definition mit mehreren Faktoren wie positive Erfahrungen in der Schule, Vorbilder, gegenseitige Bestärkung und das Verstehen von Emotionen und einem entsprechenden Umdenken. Denn Wut könne zum Beispiel auch Lebensmut geben. Jeder solle daher im Rahmen des Projektes bei sich selbst anfangen. Aber das Projekt solle dann wie ein ins Wasser geworfener Stein weitere Kreise ziehen. Denn auch die Schüler würden, wenn sie später in der Pflege arbeiteten, solche Kreise ziehen.

ANZEIGE

Ansprache Sabine Schorpp

Sabine Schorpp, sprach für den Bereich Heilerziehungspflege. Der Titel sei ja ein Auftrag, den sich die Schule selbst gegeben hatte. Aber jeder müsse sich in Erinnerung rufen, was er selbst beitragen könne. Sie erinnerte daran, dass es eine Schule ohne Rassismus und Diskrimierung wahrscheinlich nicht geben werde oder könne. Beispiel Grundschulempfehlung: Bei gleichen Noten werde ein weißes Kind als Empfehlung das Gymnasium bekommen, während ein schwarzes die Hauptschulempfehlung erhalte. Ein weiteres Beispiel seien die Lehrbücher, wo eher selten dunkelhäutige Menschen auftauchten. Oder ein Beispiel aus dem Bereich Medizin: Ein fleischfarbenes Pflaster falle auf der Haut eines Weißen nicht groß auf, im Gegensatz zu der eines Schwarzen. Der erste Schritt, den daher jeder gehen solle, sei „Hinschauen und Zuhören“. Diskrimierung und die Machtstrukturen erkennen und sich füreinander einsetzen.

Die Moderatorin Claudia Steinhauser erläuterte als Vertreterin der seit dem letzten Herbst gegründeten Arbeitsgruppe die einzelnen Arbeitsschritte bis zur Aufnahme ins Netzwerk. An drei Abstimmungsterminen hätten sich 123 Schülerinnen und Schüler (und praktisch alle) des IfSB dafür entschieden, den vorgeschlagenen Weg zu gehen. Im Januar habe die Suche nach Paten einen ersten Erfolg gezeitigt. Und noch im Sommer habe sich eine weitere Patenschaft ergeben. Um die Spannung noch ein wenig zu erhöhen, um wen es sich dabei handelt, durfte ein weiteres Ensemble der Jugendmusikschule sein musikalisches Können präsentieren.

ANZEIGE

Diana Ezerex per Video

Als Erste präsentierte sich in einer Videobotschaft die in Biberach geborene dunkelhäutige Sängerin, Songwriterin und Kulturmangerin Diana Ezerex. Nach dem Studium der Bildungswissenschaften und dem Masters-Studium der Kulturvermittlung arbeitet sie als Songwriting-Coach. 2021 erschien ihr Debütalbum „My Past´s Gravity “, Ihre Musik thematisiert gesellschaftlich relevante Themen. Sie trat mit ihrer Musik auch schon in Jugendstrafanstalten auf.

Die zweite Patin: ChrisTine Urspruch

Die zweite Patin ist die aus vielen Filmen und Fernsehserien bekannte, in Wangen lebende Schauspielerin ChrisTine Urspruch. Ihre Paraderolle ist über mehr als zwei Jahrzehnte die Rolle der Assistentin des Gerichtsmediziners im Tatort aus Münster. Auch sie war bei der Feier mit einer Grußbotschaft vertreten. Es gehe um Respekt und Achtsamkeit, sagte die Schauspielerin. „Es erfordert Mut, Konflikte anzugehen.“ Urspruch erzählte eine kleine Geschichte zum Thema Wertschätzung aus ihrem Leben.
Als sie im Alter von zwölf Jahren längere Zeit im Krankenhaus war, habe sie sehr große Wertschätzung seitens ihrer Klassenkameraden erfahren, die ihr täglich den Schulstoff ins Krankenhaus brachten, und sie damit am Unterricht mit teilhaben ließen. Diese Wertschätzung an ihrer Person wie auch des Krankenhauspersonals habe sie sehr beeindruckt.

ANZEIGE

Landeskoordinator des Netzwerks überreichte Urkunde und Tafel

Dr. Niels Joeres, Landeskoordinator des Netzwerkes, der die Urkunde und die Tafel an die Projektverantwortlichen überreichte, zitierte in seinem Grußwort aus der Menschenrechts-Charta der europäischen Union. „Diskriminierung in jeder Form ist verboten.“ Deutschlandweit sind 4500 Schulen inzwischen Mitglied des Netzwerkes, allein 400 in Baden-Württemberg, wo das Netzwerk im kommenden Jahr bereits 30 Jahre aktiv sein wird. Das Courage Netzwerk wurde damals von Politkern wie Heiner Geißler, Cem Özdemir oder Norbert Blüm über Parteigrenzen hinweg gegründet. Finanziert wird es von “Demokratie leben” sowie auch der Bundeszentrale für Politische Bildung. Er freute sich, dass nun auch die erfolgreiche Marke IfSB, als solche sei die Schule Baden-Württemberg weit bekannt, zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ dazu stoße. Joeres sieht hier im Raum Oberschwaben einen extremen Nachholbedarf, weil nur sehr wenige der aktuell 418 Courage-Schulen aus der Gegend sind. „Lasst uns gemeinsam dieses Netzwerk mit Leben füllen,“ rief er den Teilnehmern an der Feier zu.

Spielerische Aufarbeitung des Themas

Bevor es zum gemütlichen Teil des Festes überging, gab es noch mit Talking Wheel eine spielerische Aufarbeitung des Themas: Während die Musik spielte, liefen alle kreuz und quer durch den Raum, bei deren Aussetzen sollte alle sich mit dem am nächsten Stehenden über Fragen wie “Welche Formen von Diskrimierung kenne ich? Was ist Rassismus für mich?” austauschen. Diese Erfahrungen sollten sie dann im Anschluss im Flur vor der Aula zu Papier bringen und sich mit dem Schild per Sofortbildkamera ablichten lassen.

Bilder in der Galerie



BILDERGALERIE

Fotos: Ulrich Gresser

NEUESTE BEITRÄGE

Bad Wurzach
Schießsportshow vom 25. bis 27. April

Drei Tage voller Faszination im Dorfstadel Ziegelbach

Ziegelbach – Vom 25. bis 27. April steht der Dorfstadel Ziegelbach ganz im Zeichen des Schießsports! Bei der Schießsportshow 2025 treten die besten Schützen des Schützenkreises Wangen in spannenden Wettkämpfen gegeneinander an. In den Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole und Auflageschießen messen sich die Top-Schützen und liefern sich packende Duelle.
Am 9. April um 20.00 Uhr

Sitzung des Ortschaftsrates Haidgau

Haidgau – Einladung zur öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates am Mittwoch, 9. April 2025 um 20.00 Uhr im Rathaus Haidgau. Nachstehend die Tagesordnung:
Aus dem Gemeinderat

Die gute Nachricht der Bürgermeisterin

Bad Wurzach – Bürgermeisterin Alexandra Scherer hatte zu Beginn der Gemeinderatssitzung am 7. April eine gute Nachricht für die Gemeinderäte, die sich im Laufe der Sitzung später ja noch mit dem Thema Brücken im Kurpark auseinandersetzen mussten: Bad Wurzach erhält aus der Tourismus-Förderung für die Ersatzneubauten der bei dem Hochwasser im letzten Jahr beschädigten Brücken insgesamt 269.400 €.
Aus dem Gemeinderat

Die mühsame Werbung um Ärzte

Bad Wurzach – Die Gesundheitsversorgung stellt die Kommunen in der Region zunehmend vor immer größere Herausforderungen, nachdem mit Bad Waldsee das letzte kleine  Krankenhaus geschlossen worden war. Vor allem die Nachbesetzung von Hausarzt-, aber auch von Facharztpraxen wird immer schwieriger. In der Gemeinderatssitzung am 7. April wurde eine Zwischenbilanz zum Bemühen der Stadt, Ärzte nach Bad Wurzach zu locken, gezogen. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Samstag, 12. April, um 19.30 Uhr

Kurseelsorge zeigt atmosphärisch starke Neuverfilmung des Bestsellers von Fredrik Backman

Bad Wurzach – O… ist ein Griesgram, der nach dem Tod seiner Frau keinen Sinn mehr im Leben sieht. Und er ist bereit dazu, alles zu beenden. Aber seine Pläne werden durchkreuzt, als eine junge Familie im Haus gegenüber einzieht und O… in der schlagfertigen Marisol auf eine ebenbürtige „Gegnerin“ trifft. Sie fordert ihn dazu heraus, das Leben mit anderen Augen zu sehen. Diese Begegnung führt zu einer unerwarteten Freundschaft, die nicht nur seine Welt auf den Kopf stellt…
ANZEIGE

MEISTGELESEN

Bad Wurzach
Donnerstag, 3. April, 19.00 Uhr

Feuerwehreinsatz in Arnach

Arnach (rei) – Donnerstag, 3. April, 19.00 Uhr: Der übliche Probe-Alarm auf den Piepsern der Bad Wurzacher Feuerwehr geht runter. Nichts Besonders, ein Test wie immer. Kurz darauf ein weiterer Alarm. Ist das echt? Oder spielt die Technik einen Streich? Arnachs Feuerwehr rückt aus. Auch aus Bad Wurzach düsen drei Feuerwehrfahrzeuge Richtung Arnach. Einsatz am Haus der Familie Hoch.
Information der Kurhaus-Genossenschaft

Petra Springer scheidet aus – Biergarten ab 11. April

Bad Wurzach – Personelle Veränderungen bei der Kurhaus-Genossenschaft: Petra Springer, Geschäftsführerin für Vertrieb und Eventmanagement, scheidet zum 30. Juni aus. Marketingvorstand Sascha Dargel übernimmt ab sofort die Aufgabe, die Vertriebs- und Ablaufstruktur für Events neu aufzubauen. Die Kurhaus-Genossenschaft hat dem „Wurzacher“ nachstehende Pressemitteilung zukommen lassen, die wir ungekürzt im Wortlaut veröffentlichen (die Zwischentitel stammen von der Redaktion der Bildschirmzeitun…
War 542 Jahre lang ein Gottesdienstraum

Die Spitalkapelle wurde profaniert

Bad Wurzach – Zwei Dutzend Personen waren am 4. April 2025 um 18.00 Uhr in die Bad Wurzacher Spitalkapelle gekommen, um einem denkwürdigen Akt beizuwohnen: der Profanierung der 542 Jahre alten Kapelle im ehemaligen Altersheim und Ortskrankenhaus Zum Heiligen Geist; geweiht worden war sie am 7. Oktober 1482.
Rückblick auf fetzigen Einstieg ins Fit-fun-Shopping-Wochenende

BIG-Party bei der BAG

Bad Wurzach – Am Freitag, 21. März, startete die BAG mit einer fetzigen Party ins Einkaufswochenende. 200 junge und jung Gebliebene füllten das Festzelt beim BAG-Gelände bis auf den letzten Platz.
Diesmal im “Torfstecher” abgehalten

Heimatpflegeverein Wurzen hatte Jahreshauptversammlung

Bad Wurzach – Nachdem die Gaststätte „Zum Wurzelsepp“, die jahrzehntelang die Heimat des Vereines war, aktuell geschlossen ist, wichen die Bähnlesfahrer des Heimatpflegevereins für ihre ordentliche Jahreshauptversammlung in den “Torfstecher” aus.

TOP-THEMEN

Bad Wurzach
Bad Wurzach – Personelle Veränderungen bei der Kurhaus-Genossenschaft: Petra Springer, Geschäftsführerin für Vertrieb…
Diepoldshofen – Zum 80. Jahrestag eines erschütternden Kriegsverbrechens bei Diepoldshofen (bei Leutkirch) findet am …
Eintürnen – Der Württembergische Landessportbund (WLSB) hat am 20. März die Sieger des Schulwettbewerbs Deutsches Spo…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Wurzach