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Viele Mitglieder des Handels- und Gewerbevereins waren dabei

HGV machte Firmenbesuch bei Sigg-Fahrzeugbau



Foto: Ulrich Gresser
Der Bad Wurzacher Handels- und Gewerbeverein bei seinem Betriebsbesuch bei Fahrzeug-Sigg.

Bad Wurzach – Der HGV Bad Wurzach lädt regelmäßig seine Mitglieder zu Firmenbesuchen ein. Am vergangenen Mittwochabend (28.2.) kamen gut 30 Mitglieder, um die Produktion der Firma Sigg Fahrzeugbau im Gewerbepark West zu besichtigen.

Die HGV-Vorstandschaft und Familie Sigg.

44 Mitarbeiter

„Sigg steht für stabil“ – dieser Slogan ist laut Klaus-Peter Sigg, gemeinsam mit seinem Bruder Ottmar Chef des Unternehmens, nicht nur eine Werbefloskel. Dass das Unternehmen, das aktuell mit 44 Mitarbeitern seit 1991 im Gewerbepark-West sehr robuste und in der Region sehr beliebte PKW-Anhänger produziert, diese Firmenphilosophie auch konsequent lebt, davon konnten sich bei einer Firmenbesichtigung die Handwerker, Unternehmer, Händler und Selbstständige des Handels- und Gewerbevereins Bad Wurzach selbst überzeugen. Der Leiter der Fertigung, Hermann Menig, führte die rund 30 gekommenen Mitglieder des Vereines, unter ihnen fast der gesamte Vorstand, durch den modernen Produktionsablauf, in den die Firma in den letzten Jahren viel Geld investiert hat.

Eduard Sigg war Wagner in Rupprechts

Dass das Pferd als Zugmittel bald ausgedient hatte, erkannte Eduard Sigg, der Vater der jetzigen Geschäftsführer, als er nach dem Krieg aus der Gefangenschaft in Amerika zurück ins Oberschwäbische kam. So entschied sich der gelernte Wagner, eine Weiterbildung in der Metallbearbeitung zu belegen. Gegen alle Widerstände – von der örtlichen Schmiedezunft erhielt er dafür sogar eine Rüge – stellte der junge Wagner, damals noch in Rupprechts beheimatet, von Kutschenherstellung und Heuwagenbau auf die Produktion von Anhängern um. Seine Frau Rosa unterstützte ihn im Büro und im Vertrieb.

Plakette von Josef Anton Sigg an einem 1912 gebauten Einspänner. Josef Anton war der Großvater von Eduard (und Urgroßvater der jetzigen Geschäftsführer Ottmar und Klaus-Peter Sigg). Josef Antons Vater Alois war der Gründer der Wagnerei in Rupprechts. Der Vater von Eduard, also die dritte Generation, hieß Leopold.

Familienbetrieb

Ihre drei Kinder Ottmar, Klaus-Peter und Gerlinde wuchsen im Alltag des Unternehmens auf und sind bis heute dort tätig. So war es keine Frage, dass Ottmar und Klaus-Peter Sigg nach ihrem Studium den elterlichen Betrieb übernehmen und weiter voranbringen würden. Sie vollzogen den Umzug des Unternehmens an den heutigen Standort in Bad Wurzach und erweiterten das Sortiment um die Plattform-und Kippanhänger. Bis heute entwickeln sie mit der gleichen Leidenschaft und Kundenorientierung wie ihr 2015 verstorbener Vater die Anhänger weiter und auch die nächste Generation ist mit Theresia Sigg-Thieme mit ihrem Ehemann Frederik Thieme bereits im Unternehmen tätig.

Ottmar, Klaus-Peter und Gerlinde um 1970.

Man sieht den Fortschritt: Oben ein Heuwagen-Gestell, hier ein moderner Kipper.

Produktion im Gewerbepark West

Einige Teilnehmer zeigten sich verwundert über die Größe der Produktionstätte im Gewerbepark West (8500 qm Produktion, 1500 qm Büro und Konstruktion bei einer Gesamtfläche von 26.500qm) und der vergleichsweisen kleinen Belegschaft. Doch dieser Eindruck verflüchtigte sich gleich am Beginn der Führung, die im großzügig bemessenen Ausstellungsraum begann.

Hoher Automatisierungsgrad

Die Arbeitseffizienz mittels modernster Technik ließ staunen: Wo früher viele Teile geschweißt werden mussten, entstehen dank der hochmodernen Metallpressen viele Teile in Modular-Bauweise, die nach der Stanzung, Falzung und Entgratung wie ein Steckregal zusammengesteckt werden. Die Ansteuerung der lasergesteuerten Maschinen kann inzwischen direkt vom Rechner der Konstruktions- und Entwicklungsabteilung erfolgen, wodurch neu entwickelte Teile wie die patentierte Verzurr-Öse, sofort auf ihre Produktionstauglichkeit überprüft werden können. Dank dieser großen Automatisierung des Arbeitsprozesses sind auch individuelle Kundenwünsche relativ schnell zu realisieren.

Dominik Müller, Leiter der Konstruktion und Entwicklung, gestattete den Besuchern auch einen exklusiven Blick in das Allerheiligste: das Konstruktionsbüro.

Entgegen dem Branchentrend

Frederik Thieme, Prokurist der Firma, konnte mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: Knapp 1000 Anhänger werden in Bad Wurzach jährlich gefertigt. Ein Großteil davon wird in Deutschland abgesetzt, schwerpunktmäßig im Süden, zunehmend aber auch in Norddeutschland. 80 % des Einkaufsvolumens stammt aus Deutschland. Diese Verankerung in Region und Land ist Firmen-Philosophie; und sie schafft Stabilität: Obwohl die Branche einen Rückgang von 12 % im Jahre 2023 verkraften musste, konnte Sigg-Fahrzeugbau sich stabil am Markt behaupten.

Mit einem Gruppenfoto und einem gemütlichen Beisammensein, bei dem sich die HGV-Mitglieder auch untereinander näher kennenlernen konnten, endete dieser Firmenbesuch in der Lanzstraße 2 im Gewerbepark West.
Text und Fotos: Uli Gresser / Historische Bilder: Fa. Sigg

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Fotos: Ulrich Gresser

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