HGV macht Karl-Heinz Buschle zum Ehrenvorstand
Bad Wurzach – Bei der Jahreshauptversammlung des Handels- und Gewerbevereines (HGV) Bad Wurzach im Foyer des Kursaales wurde der Vorstand in seinen Ämtern bestätigt, eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge beschlossen und Karl-Heinz Buschle zum Ehrenvorstand ernannt.
Gedenkminute für Walter Wegmann
Nach der Begrüßung durch Vorständin Christiane Vincon-Westermayer bat diese die rund 30 Mitglieder, sich für eine Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Walter Wegmann zu erheben. Wegmann war von 1993 bis 2010 stellvertretender Vorstand des HGV gewesen.
Grußwort der Bürgermeisterin
Bevor die Vorständin ihren Rechenschaftsbericht vorbrachte, bat sie Bürgermeisterin Alexandra Scherer um ein Grußwort. Diese bedankte sich für die Einladung und brachte zunächst ihre Wertschätzung gegenüber dem Verein und seiner Arbeit zum Ausdruck. „Der HGV ist eine wichtige Institution unserer Stadt.“ Sie ließ in ihrem Grußwort die aufregenden Tage und Wochen mit Hochwasser und Europa- und Kommunalwahl noch einmal Revue passieren.
„Im Krisenstab hatte man sogar Evakuierungen erwogen“
Den SZ-Vorwurf, sie und die Verwaltung seien während des Hochwassers nicht präsent gewesen, ließ Alexandra Scherer nicht gelten. Sowohl sie als auch die Dezernenten seien vor Ort gewesen. Aber halt nicht so medienwirksam wie andernorts. Und der Krisenstab habe getagt, wobei sogar Evakuierungen ins Auge gefasst worden seien, die dann Gott sei Dank nicht erforderlich gewesen seien. „Diese Ereignisse werden uns noch lange beschäftigen. 132 Feuerwehreinsätze zählt die Statistik allein in dieser Zeit.“
Bei der Wahl sei der Turm im Ried ein Thema gewesen. Dieser werde für die Dienstleister in Bad Wurzach einen Mehrwert bieten, betonte Alexandra Scherer vor den Gewerbetreibenden. Der Turm sei wichtig, aber die anderen Vorhaben der Stadt kämen keineswegs zu kurz, sagte die Bürgermeisterin und nannte die wichtigsten laufenden Projekte, so den Bau des Feuerwehrhauses in Eintürnen, die Sanierung der Halle in Seibranz, die Erweiterung des Kindergartens in Dietmanns, den Vollausbau der Ratperoniusstraße in Arnach, der Abschluss der Erschließung des Gewerbegebietes Ziegelwiese, deren Flächen zu dreiviertel verkauft sind. „Die Verwaltung arbeitet gut und viel.“
Der Rückblick von Christiane Vincon-Westermayer
Christiane Vincon-Westermayer begann ihren Rückblick auf das abgelaufene Vereinsjahr seit der letzten Hauptversammlung mit der Erinnerung an den Besuch der HGV-Mitglieder bei Baugrund-Süd in der Reihe „Wer steckt dahinter?“ Die Mitglieder seien überrascht gewesen, was dort alles gemacht werde und wie groß die Firma geworden ist. Mit der Bemerkung, „2028 wird das 50. Stadtfest gefeiert“, ging sie auf das Stadtfest des Jahres 2023 ein, das dank einer Finanzspritze der VoBa Ulm-Biberach auch finanziell einigermaßen zu handeln gewesen sei. Christiane Vincon-Westermayer dankte der Firma Werwolf für die Einrichtung der digitalen Plattform für den „Markt der Berufe“, der in diesem Jahr am 24.September stattfinden wird. Sie erwähnte den verkaufsoffenen Sonntag im vergangenen Oktober im Rahmen des Geschichtivals sowie das 4. Wurzacher Wirtschaftsgespräch mit FDP-MdB Benjamin Strasser. Die neue, von Werwolf, Manuel Haberer und Magdalena Scholze gestaltete und programmierte Homepage wurde im November an den Start gebracht. Bei einer Ausschusssitzung und Weihnachtsfeier im Dezember im Keglerheim habe man sich sehr wohl gefühlt. Von Alois Fimpel habe sie die Statuten des Händler- und Gewerbevereines von 1903 bekommen. Was bedeute: „Der Verein wird 2028 125 Jahre alt.“ Am 28. Februar 2024 war eine weitere Betriebsführung, diesmal bei Fahrzeugbau Sigg. Und am 17. März folgte der erste verkaufsoffene Sonntag im Rahmen des Fit-Fun-Shopping Tages, gemeinsam mit dem Frühlingsfest der BAG. Zu insgesamt fünf Ausschusssitzungen traf sich der Vorstand in diesem Vereinsjahr. Ziel ist es, sich alle zwei Monate zu treffen. Praktisch alle sechs Wochen gebe es eine Aktivität des Vereines.
Ehrung für ein Urgestein des HGV
Zum Abschluss ihres Berichtes bat sie Karl-Heinz Buschle, ein Urgestein des HGV Bad Wurzach, nach vorne. Der völlig Überraschte wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Vor 1993 war Buschle bereits einige Jahre im Ausschuss tätig, von 1993 bis 2010 war er zweiter Vorstand und von 2010 bis 2016 war er der Chef des HGV gewesen.
Kassier Christoph Gschwind bedauerte die abnehmende Liquidität des HGV in den letzten Jahren, konnte jedoch von einer konstant bleibenden Mitgliederzahl berichten. Bei den Veranstaltungen fallen regelmäßig Verluste an, daher könne er die Klagen der Vereine und Institutionen über zu hohe Standgebühren nicht nachvollziehen: „Wir sind da an der Grenze.“ Bei einem Jahresdefizit im unteren vierstelligen Bereich sprach er von einer roten Null.
Gutscheine verfallen nicht
Gschwind sprach auch die Bad Wurzach-Gutscheine an: Diese seien, wie Klaus Michelberger bestätigte, seit der Einführung ein großer Erfolg. Gschwind brachte die einhellige Meinung des Vorstandes zum Ausdruck, die Gutscheine (offizielles Verfallsdatum: drei Jahre) nicht verfallen zu lassen. Zumal das Geld für die nicht eingelösten Gutscheine – mit einem Abschlag von 30 % – wieder an den Verein zurückfließt.
Einstimmige Entlastungen und Wahlen
Bürgermeisterin Scherer leitete, nach dem positiven Bericht der Kassenprüfer Monika Westermayer und Alexander Rast, die Entlastung von Kassier und Vorstand, die jeweils einstimmig erfolgte. Ebenso auch die Neuwahlen, bei denen Vincon-Westermayer, Schriftführer Mario Merk sowie Kassenprüfer Alexander Rast einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden. Anstelle von Monika Westermayer wird zukünftig Dagmar Fimpel gemeinsam mit Rast dem Kassier auf die Finger schauen. Ebenfalls in ihren Ämtern wiedergewählt wurden die Ausschuss-Mitglieder Constantin Wegmann, Manuel Haberer, Friedrich-Thorsten Müller und Chico Chebli. Alle wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Die Suche nach weiteren Ausschussmitgliedern für zwei vakante Stellen blieb erfolglos.
Beitragserhöhungen
Christoph Gschwind hatte es in seinem Rechenschaftsbericht bereits angedeutet, trotz sorgfältiger Bewirtschaftung der vorhandenen Mittel komme man um eine Anpassung der Mitgliederbeiträge nicht herum. Die Anpassung soll in zwei Schritten erfolgen: Beim Handwerk wird der Beitrag von aktuell 90,00 € in 2025 auf 120,00 € steigen, bei Handel/ Dienstleistung/Gastro und Industrie von 120,00 € auf 135,00 €. 2026 wird der einheitliche Jahresbeitrag 150,00 € betragen. Man habe die Homepage erneuern lassen; diese mit Leben zu erfüllen und zu pflegen koste Geld. Für den Zeitraum der letzten fünf Jahre kamen durch Veranstaltungen 10.000 € Verlust zusammen, sagte Gschwind zur Begründung der Beitragserhöhung. Klaus Gropper meinte, er sehe kein Problem darin, gleichviel zu bezahlen, denn „wenn es dem Handel gut geht, geht es auch dem Handwerk gut – und umgekehrt.“ Bernhard Schad meinte, 150,00 € seien zwar schon Geld, aber auf den Monat heruntergebrochen auch nur 12,50 €. Werner Binder sagte: „Hier geht es auch um den Standort und die Mitarbeiter. Wir alle sind im selben Boot.“ Die Angleichung werde auch differenziert und langsam über zwei Jahre erfolgen. Der Vorschlag des Vorstandes wurde mit 33 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen angenommen. Dafür bedankte sich die Vorstandschaft bei der Mitgliederversammlung.
Das 5. Bad Wurzacher Wirtschaftsgespräch
In ihrem Ausblick verwies Vincon-Westermayer auf die nächsten Veranstaltungen: Am 26. Juni steht der Besuch bei der Firma Lissmac an, am letzten Augustwochenende das traditionelle Stadtfest, am 24. September der bereits erwähnte „Markt der Berufe“, am 13. Oktober der zweite verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr. Am 23. Oktober findet das 5. Bad Wurzacher Wirtschaftsgespräch statt, Gast wird der ehemalige Geschäftsführer von Detleffs und Buchautor Thomas Fritz aus Isny sein.
Reischmann stellte den neuen „Wurzacher“ vor
Unter dem Tagesordnungspunkt „Anträge, Wünsche“ bat Neumitglied Gerhard Reischmann (Bildschirmzeitung „Der Wurzacher“) ums Wort. Er ist Redaktionsleiter der „neuen“ Bildschirmzeitung und schilderte, wie er und zwei Geschäftspartner die im Jahre 2005 vom Bad Wurzacher Kaufmann Wolfgang Weiß gegründete Bildschirmzeitung übernommen haben und wie sie diese weiterentwickeln wollen. „Die Bildschirmzeitung Der Wurzacher ist wichtig für die örtliche Gemeinschaft. Es ist mir ein Anliegen, dieses Projekt in eine sichere Zukunft zu führen.“ Mit Blick auf die Finanzierung des Projektes sagte er: „Noch stehen wir nicht auf festem Boden.“ Der erfahrene Journalist und Verlagskaufmann zeigte sich aber vor den örtlichen Wirtschaftsleuten zuversichtlich, den anzeigenfinanzierten „Wurzacher“ in sicheres Fahrwasser zu bringen. Zugleich dankte er jenen etwa 40 Bad Wurzacher Betrieben, die mit ihren Daueranzeigen für einen stabilen Mittelzufluss sorgen. Das sei eine gute Basis, wenngleich noch nicht auskömmlich. Reischmanns Ausführungen wurden mit Applaus bedacht.
Uli Gresser
Im Anschluss an die Sitzung erhielten die HGV-Mitglieder noch eine exklusive Führung durch den Genossenschaftschef Bernhard Schad durch die Baustelle des Kurhauses. Das Bild zeigt nur einen Teil der Gruppe.