Große Ehrung für Zunftmeister Daniel „Waasi“Wassner
Haidgau – Der diesjährige Zunftmeisterempfang vor dem Haidgauer Narrensprung wird Daniel Wassner noch lange in Erinnerung bleiben: Kein Sterbenswörtchen war zu ihm durchgedrungen, dass seine närrischen Mitstreiter bei den Chadaloh für ihn beim Alemannischen Narrenring den Verdienstorden beantragt hatten.
Dies gelang wohl auch, weil zwei weitere verdiente Närrinnen der Chadalohs,, Marietta Etz und Diana Rösch mit dem Hästräger-Orden ausgezeichnet wurden, womit dem in dieser Hinsicht ahnungslosen Zunftmeister das Großaufgebot an Präsidiumsspitzen des ANR erklärt werden konnte.
Wie immer eröffnete Daniel Wassner mit einem dreifachen „Wieso – Awaa“ den diesjährigen Zunftmeisterempfang in der Turn- und Festhalle, ehe die Hoigamer Stroaßa Hup´r musikalisch das Stimmungsbarometer ansteigen ließen. Apropos Stroaße Hup´r: Deren Vertreterinnen sorgten mit ihrer Idee, zwei Schweigestühle auf der Bühne dafür, dass die Disziplin im Saal einigermaßen gewahrt wurde.
Um Sauberkeit bemüht, hatte die Hausherrin, Ortsvorsteherin Ernestina Frick, dem Zunftmeister einen Staubwedel mit Teleskopstiel als Gastgeschenk mit gebracht und mit den Gelächter im Saal hervorrufenden Worten: „So jetzt hoschd Du den längeren …als König Charles“ überreicht. Hintergrund: Seit einiger Zeit gibt es keinen Hausmeister für die Halle mehr.
Dann wurde es ernst: Das Präsidium des ANR wurde für die Ehrung der fleißigen Arbeitsbienen Marietta Etz und Diana Rösch auf die Bühne gerufen.
Die Laudatio auf Marietta Etz hielt Zunftmeister Daniel Wassner. Sie hatte ihre närrische Laufbahn im Jahr 2000 bei der Narrengilde Unterschwarzach begonnen und stellte dann 2006 fest, nachdem sie ihren Mann Holger Etz, damals Schriftführer der Chadaloh kennengelernt hatte, dass sie in ihrem Herzen auch für zwei Zünfte Platz hatte. Seitdem springt sie in Haidgau als Pebo mit. Beim Zunftball wirkt sie alljährlich auf der Bühne mit, betreut beim Umzug und am Gumpiga die Kaffeebar und ist auch jedesmal bei der Hallendeko mit dabei.
Für Diana Rösch hielt die Laudatio Vizezunftmeister und Ehemann Peter Rösch. Diese war 2009 zur Haidgauer Zunft gestoßen, weil ihr damaliger Freund (und jetziger Ehemann) dort schon lange dabei war. Schnell wurde klar, dass es ihr viel Spaß macht mit zu springen. Natürlich habe sie ihm den Rücken freigehalten, sorge beim Zunftball für Tanz und mehr. Und für die Haidgauer Fasnet schaffe sie viel im Hintergrund, weswegen auch der Hästrägerorden, sehr verdient sei. Er wisse, dass sie es nicht so schätze, wenn er das so öffentlich sage, aber an diesem tag müsse sie es einma ertragen: „I will mi ganz oifach ganz arg bei dir bedanka, und hoff´dass Du mir no lang diesen halt gibsch für solche närrischen Veranstaltungen.“
Dann, als Daniel Wassner schon zum Tagesgeschäft übergehen wollte, kam die große Überraschung für ihn: Doris Bendel, seine Vorgängerin als Zunftmeisterin kam im Häs der Fasnetsladerin auf die Bühne und hielt die Laudatio für den sichtlich gerührten Zunftmeister: „Du bisch koin Ma der großen Orda, de isch mir scho klar, jedoch der Verdienstorda kehrt an dei Brust scho lang mol na.“
Waasi scheint die Fasnet wohl in die Wiege gelegt worden sein: Im Jahre der Zunftgründung geboren war Klein-Daniel 1980 in die Haidgauer Zunft gekommen. Verantwortung hatte er darin dann erstmals 1995 als Beisitzer übernommen, als Verantwortlichem für das Zunftzelt seien ihm auch unter dem Jahr oft die Sorgenfalten auf der Stirn gestanden. Als dann 1997 von Hans Kohler die neue Fasnetsfigur des Wolfsleib kreiert wurde, hatte Wassner für sich den Prototypen machen lassen (und dafür oft den Geldbeutel zücken müssen). 2002 legte er dann als Vize richtig los und – als logische Folge – übernahm er dann 2005 das Amt des Zunftmeisters von Doris Bendel.
Gemeinsam mit ihr wurde auch der Brauch des Fasnetsladens im Dorf stärker verbreitet.
Der Haidgauer Narrensproß Andy Heine (und Brauchtumer des ANR) wiederum freute sich, dass der Geehrte mit Frau Sonja (die für die Zunft u.a. die Häser bemalt) und Tochter auch die Familie mit dem Fasnetsvirus infiziert hat. Und auch für den ANR sei er als Vizezunftmeister der Region Allgäu eine wichtige Stütze.
Nach der Überreichung von Urkunde und Geschenken, sowie dem obligatorischen Gruppenfoto mit dem ANR Präsidium, wunderte sich niemand im Saal, dass als einer der Ersten Günther „Turbo“ Angele auf dem bereits erwähnten Schweigestuhl Platz nehmen durfte.
Mit einer gesungenen Liebeserklärung an die Haidgauer Fasnet wartete der Zunftmeister Marco Gärtner der Bockstall Narren aus Weingarten auf. Ein Lied das durchaus das Zeug haben könnte zur Hymne der Haidgauer Fasnet zu werden, wie Iris Kohler die Zunftschreiberin der Chadaloh und musikalisch durchaus bewandert anerkennend feststellte. Einziges Problem dabei: Es müsste jemand im Narrenverein Dudelsack spielen lernen….
Stichwort spielen: Auch der Spaß kam bei diesem Empfang natürlich nicht zu kurz. Bei einem Pantomimen Spiel – Darsteller diverse ZM´s – musste Zunftmeister verschiedene Zünfte erkennen. Oder beim Häkchenangelspiel musste er gegen seinen Vize – Mann gegen Mann – antreten.
Willi Butscher, Zunftmeister der Langjupp aus Seibranz stellte das neue „Häs“ seiner Zunft, den „Wandersmann“ vor dem versammeltem ANR Präsidium vor. Bemerkenswert: Er war zum Zunftmeisterempfang mit dem Fahrrad (!) angereist. Was wegen der frühlingshaften Temperaturen beinahe folgerichtig war.
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