Friedrich-Schiedel-Stiftung verlängert ihre Förderung von „Herz und Gemüt“ um fünf Jahre
Bad Wurzach – Susanne Baur erstattete dem Verwaltungs- und Sozialausschuss (VSA) des Gemeinderates am 23. September Bericht zu „Herz und Gemüt“ und zur Wohnanlage “Lebensräume für Jung und Alt“ der Stiftung Liebenau.
Susanne Baur als Projektverantwortliche berichtete dem Gremium über die Aktivitäten für das Jahr 2023 der Aktion „Herz und Gemüt“, deren Träger die Stadt gemeinsam mit den „Lebensräume für Jung und Alt“ der Stiftung Liebenau ist. Besonders froh zeigte sich Baur auch darüber, dass die Friedrich-Schiedel-Stiftung ihre Förderung für weitere fünf Jahre verlängert hat.
Mit der Ostergruß- und Weihnachtsaktion konnten die rund 60 Helfer 2023 jeweils rund 500 ältere Menschen erreichen. 50 Besuche bei älteren Menschen ergab das „Osterhasen-Haustür-Schülerprojekt“ mit der Werkrealschule. „Die Leute sind sehr dankbar für die Besuche gewesen.“
Weiter startete die Gruppe startete eine Postkartenaktion zum Thema „Sorgsame, gute Nachbarschaft“ und arbeitete mit dem Leitungsteam des Stadtseniorenrates gut zusammen
Es wurden einige Austausch- und Planungstreffen mit kleinen Gruppen von Engagierten aus den Teilgemeinden und eine Vielzahl von telefonischen Kontakten durchgeführt.
Zwei Fortbildungen zusammen mit der organisierten Nachbarschaftshilfe (es engagieren sich Menschen sowohl bei „Herz und Gemüt“ als auch der organisierten Nachbarschaftshilfe) wurden besucht
Der Dankeschön-Ausflug führte die Gruppe der Engagierten in diesem Jahr nach Bregenz an den Bodensee.
Susanne Baur zeigte sich sehr dankbar, dass die Aktionen während ihrer Krankheit von den Engagierten nahtlos weitergeführt wurden. „Die Gruppen haben gelernt, sich selbstständig zu organisieren.“ Kurt Miller (FWV), Hauerzer Ortsvorsteher und einer der Engagierten korrigierte behutsam: „Es war eine Zeitlang ok, aber die Leute brauchen schon eine Leitung.“
In ihrem Ausblick verwies Susanne Baur auf die Wegweiser-Funktion im Netzwerk mit dem Pflegestützpunkt des Landkreises und anderen Partnern vor Ort. Weiterhin wolle man mit dem Projekt „Solidarische Gemeinde“ im Austausch bleiben. Auch die Digitalisierung werde man vorantreiben, etwa bei digititalen Nachbarschaftsplattformen wie etwa in Seibranz die Dorf-App.
„Lebensräume für Jung und Alt“
Susanne Baur ist neben der Projektleitung von „Herz und Gemüt“ auch noch als Gemeinwesensarbeiterin für die Betreuung der Wohnanlage für Jung und Alt zuständig. In den 27 Jahren, in denen es die Wohnanlage gibt, habe sich en erheblicher gesellschaftlicher Wandel ergeben. Waren die größeren Wohnungen früher für Familien mit Kindern gedacht, sind inzwischen viele Wohnungen mit mehreren Zimmern an Senioren vermietet, die für den Fall von Verwandtschaftsbesuchen trotzdem ein eigenes Zimmer zur Verfügung haben möchten. Das Konzept der Anlage vereine die Bewohner, egal ob alleinstehende Senioren, Familien oder auch jüngere Alleinstehende, zu einem generationenübergreifenden Wohnen in einer Gemeinschaft.
Sieben Wohnungen in der Anlage werden von ihren Besitzern selbst bewohnt, 40 sind vermietet. 10 Wohnungen sind 1,5 Zimmerwohnungen mit ca. 45 qm, 23 Zwei-Zimmerwohnungen mit ca. 55 qm. Die 10 Dreizimmerwohnungen haben ca. 78 qm und 4 1/2 Zimmerwohnungen haben 105 qm. Jede Wohnung ist barrierefrei ausgestattet und ist dem Aufzug zu erreichen.
Die Anlage hat aktuell 62 Bewohner, 20 davon sind Männer, 42 Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 63 Jahren, die meisten sind im Alter zwischen 70 und 89 Jahren, zwei Bewohnerinnen sind älter als 90 Jahre. Im Jahre 2023 wurden drei Wohnungen neu vermietet. Gründe für das Freiwerden der Wohnungen waren: Eine Person ist verstorben; eine weitere Person zog ins Altenpflegeheim; eEine Familie hat in Bad Wurzach gebaut.
In jedem Haus der Anlage gibt es Ansprechpartner, die im engen Kontakt zur Gemeinwesensarbeiterin stehen. Es findet aktive Nachbarschaftshilfe unter den Bewohnern statt, die sich auch unter Corona bewährt hat. Baur steht auch bei Fragen von Pflegesituationen und Angehörigenberatung zur Verfügung. „Da die Bewohner in unserer Wohnanlage älter und hochbetagter werden, sind Gespräche zum Thema Pflege und Versorgung im Alltag sehr wichtig geworden.“ Diese sogenannte Lotsenfunktion werde immer häufiger in Anspruch genommen. Darüber hinaus ist der Pflegestützpunkt des Landkreises Ravensburg eine große Bereicherung in der Arbeit geworden. „Die gute Zusammenarbeit mit der Mitarbeiterin ist ein enormer Mehrwert in dieser Arbeit.“
Uli Gresser