Feuerwehrhaus, Mobilfunkmast, Metzisweiler Weiher und mehr
Eintürnenberg – Der Ortschaftsrat Eintürnen hatte am Mittwochabend (3. 4.) einiges zu besprechen. In der 13 Tagesordnungspunkte umfassenden Tagesordnung informierte Ortsvorsteher Berthold Leupolz die Ortschaftsräte und die rund 20 Bürger über zahlreiche Projekte in und um Eintürnen – so über Windkraft (“Der Wurzacher” hat darüber schon berichtet) und über das im Bau befiundliche Feuerwehrhaus, den Mobilfunkmast, das Badeverbot Metzisweiler Weiher, die Straße nach Eintürnenberg und anderes mehr.
Ein Bürger fragte an, ob an der Stelle der Linde, die vor einigen Jahren bei der Kapelle in Metzisweiler gefällt werden musste, eine neue Bepflanzung stattfinden werde. Der Ortsvorsteher erklärte, dass nach dem Fällen der sehr alten und sehr kranken Linde damals ein Busch gepflanzt wurde, der allerdings das Salzwasser der Straße nicht vertrug. Wegen der Abstandsregelung zum Nachbarn konnte da kein größerer Baum gepflanzt werden, es werde ein kleiner Strauch dort angepflanzt.
Zwei genehmigungsfähige Bauvoranfragen, die bereits schon einmal vorberaten worden waren, erhielten zustimmende Kenntnisnahme. Dies war zum einen den Anbau eines Kellers für Hackschnitzel, dessen Abstand zur Straße eingehalten wird, zum anderen der Abriss eines Schuppens, der durch eine Maschinenhalle ersetzt werden wird. Dem privilegierten Bauvorhaben eines Landwirts stehe nichts entgegen, auch wenn es im Außenbereich liegt. Ortschaftsrat Ewald Bodenmüller fragte, ob die Bauvoranfrage desselben Landwirtes an einem anderen Standort damit vom Tisch sei. Leupolz bestätigte, dass diese zurückgezogen worden war.
Zum Neubau des Feuerwehrhauses sagte Leupolz: „Eigentlich wollten wir schon vor dem Winter Aufrichtfest feiern.“ Aber das „Sauwetter“ habe zu einem Baustillstand geführt. Nun sei aber die Fa. Krusch gerade dabei, das Dach aufzurichten. Man liege im Zeitplan. Mit dem neuen Haus bekomme die Feuerwehr ein sehr schönes, modernes und auch für nächste Fahrzeuggenerationen ausreichend großes Feuerwehrhaus. „Wir sind damit für die Zukunft gut gerüstet.“ Demnächst sei für die Feuerwehrkameraden eine Begehung geplant.
Der Mobilfunk-Mast
Ein bisher geplanter mit der Telekom abgesprochener Standort für den Mobilfunkmasten werde von dieser nicht weiterverfolgt. Leupolz kündigte an, dass ein Masten im Bereich der Ortschaft Eintürnen kommen werde, da die Telekom sich mit einem privaten Grundstückseigentümer einig geworden sei.
Baden im Metzisweiler Weiher
Zum Badeverbot im Metzisweiler Weiher hatte Berthold Leupolz einige Neuigkeiten zu berichten. Er trat entschieden Gerüchten entgegen, dass die Stadt den von Einheimischen wie Gästen seit vielen Jahrzehnten als Badesee genutzten Weiher als Badegewässer loshaben wollte. Das Gegenteil sei der Fall. Sie versuche alles, um ihn wieder für Badende zu öffnen. Aber als EU-Badegewässer unterliege auch er den überall in der EU geltenden Vorschriften. Während der Saison würden daher von Mai bis September Proben gezogen, die ans Landratsamt als zuständige Gesundheitsbehörde geschickt werden. Dabei seien im vergangenen Jahr mikrobiologische Auffälligkeiten gefunden worden. Als Ursache konnten menschliche Fäkalien identifiziert werden. Wie diese in den See gelangten, konnte jedoch (noch) nicht festgestellt werden. Daher musste der See von offizieller Seite vorerst gesperrt werden. Maßgeblich für die Bewertung der Wasserqualität sei der Durchschnitt der Ergebnisse der letzten fünf Jahre. „Wir hoffen jetzt auf die Mai-Probe, dass wir den See bald freigeben können.“ Das Ergebnis werde dann im Ortschaftsrat bekannt gegeben.
Lob und Dank für Straßenbaumaßnahme
Die Straße von Eintürnen nach Eintürnenberg sei seit Gründonnerstag wieder befahrbar. Auf den Banketten seien zur Stabilisierung Rasengitter verlegt worden. Was noch fehlte, seien einige Leitpfosten, um den Fahrern die Straßenbegrenzung und -breite anzuzeigen, die für zwei PKW ausreichend Platz biete. Dankbar zeigte sich Leupolz auch für den Fuß- und Radweg weg hinter dem Pfarrhaus, der für Kindergarten- und Schulkinder eine sichere Abkürzung biete. Er lobte das bürgerschaftliche Engagement und die großzügigen Spenden gegen Spendenquittungen. So hatte Ratsmitglied Ewald Bodenmüller 24 LKW-Ladungen an gespendetem Kies herangeschafft sowie die Baggerarbeiten übernommen. „Wenn man miteinander etwas macht, kommt eine tolle Sache dabei heraus”, lobte Berthold Leupolz und dankte der Diözese, die dies ermöglicht hatte. Ortschaftsrat Ludwig Miller übernahm es, dafür Berthold Leupolz zu danken, der die Verhandlungen mit der Diözese so positiv gestalten konnte.
Bushaltestelle und Fußgängerüberweg
Der Bau der barrierefreien Bushaltestelle werde auch bald fertig, da sie im selben Los ausgeschrieben worden war. Man habe sehr darum gekämpft, dass der Bus weg von der Straße kommt. Der ebenfalls in dem ausgeschriebenen Angebot enthaltene Fußgängerüberweg im Baugebiet werde in den nächsten zwei Wochen realisiert.
Breitbandausbau
Vor kurzem sei in Arnach der Spatenstich für das Jahrhundert-Projekt Breitbandausbau erfolgt, für das Bund, Land und Stadt 70 Millionen Euro in den nächsten zwei bis drei Jahren in der großen Flächengemeinde Bad Wurzach ausgeben werden. In diesem Zusammenhang warf Berthold Leupoilz einen Blick zurück: Auch beim Ausbau der zentralen Abwasserbeseitigung hätten wie jetzt beim Breitbandausbau viele Leute gesagt, das werde nicht funktionieren. Inzwischen sind 97 % der Haushalte während eines Zeitraumes von 15 bis 20 Jahren angeschlossen worden.
In seiner Eigenschaft als Liegenschaftsamtsleiter habe er aktuell viel damit zu tun, Verträge für Hausanschlüsse etc. in der ganzen Großgemeinde abzuschließen. Daher bat er um Verständnis, dass er als Ortsvorsteher und Liegenschaftamtleiter derzeit nicht so leicht zu erreichen sei. Desweiteren bat er auch um Verständnis, dass die Arbeiten so durchgetaktet seien, dass „andere Dinge g’schwind mitzuverlegen“ aktuell nicht möglich sei. Zwei Kolonnen seien gerade in Eintürnenberg und Rohr unterwegs, nächste Woche (KW 15) würden Eintürnen und Weitprechts versorgt.
13 Kandidierende, 8 Sitze
Eintürnen habe bei den Kommunalwahlen am 9. Juni für die Wahl des Ortschaftsrates erstmals eine Liste mit Kandidaten. Auf der Liste „Wir für Eintürnen“ stehen 13 Kandidaten. Leupolz sagte, er sei sehr stolz darauf, weil sie sei sehr bunt sei: Fünf Frauen und acht Männer beinahe jeden Alters stünden darauf, die sich um die acht Sitze des Ortschaftsrates bewerben. Er bat die Sitzungsbesucher und Ortschaftsräte eindringlich: „Bitte geht zum Wählen, denn das Schlechteste was Ihr tun könnt, ist nicht zu wählen.“ Er dankte den Kandidaten und bat diejenigen, die den Sprung nicht in den Ortschaftsrat schaffen würden, nicht enttäuscht zu sein, weil diese ja potentielle Nachrücker seien. Und alle in der Ortschaft seien daran interessiert, miteinander Lösungen zu suchen.