Ein gepflegter Kommerz ist wichtiger
Zur Diskussion um die künftige Nutzung der Spitalkapelle, insbesondere zum Kommentar „Ein Stich ins Herz“ (DBSZ vom 21. November)
Liebe Bad Wurzacher,
die Nutzung der ehemaligen Spitalkapelle wird derzeit intensiv diskutiert. Es gibt mehrere Vorschläge, die allesamt ein Für und Wider haben.
Was ich bemerkenswert finde, es melden sich Menschen zu Wort, denen die Kapelle mehr oder weniger egal war. Sie war wichtig, als das Altenheim noch dort angegliedert war. Sie war wichtig, weil die seinerzeitigen Bewohner dort problemlos an einem Gottesdienst teilnehmen konnten. Es wurden Rosenkränze für Verstorbene gebetet und Pater Leonhard oder Pater Raimund hielten dort Eucharistiefeiern ab. Auch hier waren die Teilnehmer in der Hauptsache die Heimbewohner und deren Angehörige. Den allgemeinen Bad Wurzacher Bürger hat das Kapellchen meist nicht interessiert.
Es ist in den Besitz der Stadt Bad Wurzach übergegangen und derzeit wird über eine neue Nutzung nachgedacht. Was spricht gegen eine kommerzielle Belegung? Wie man aus der Presse erfahren konnte, möchte der neue Pächter der Osteria dort ein Feinkostgeschäft integrieren. Das passt doch in das Herz der Stadt. Die Idee, dort Religionsunterricht abzuhalten, ist vermutlich nicht praktikabel. Die Schüler müssten aus dem Schulzentrum in die Stadt wechseln und das ist in einer kleinen Pause eher nicht zu machen.
Wer nun in der Stadtmitte das Bedürfnis hat, eine Kapelle aufsuchen zu wollen, die Schlosskapelle ist etwa 50 Meter weiter erreichbar. Ein gepflegter Kommerz ist für unser Städtle allemal wichtiger, als ein krampfhaftes Festhalten an vergangenen Zeiten.
Christine Hofer-Runst, Bad Wurzach
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