Die Stadtkapelle war zum Nationalfeiertag in Luxeuil-les-Bains
Bad Wurzach – 45 Mitglieder der Stadtkapelle Bad Wurzach verbrachten das Wochenende des 13./14. Juli in der französischen Partnerstadt Luxeuil-les-Bains. Gerne waren sie der Einladung des dortigen Partnerschaftskomitees gefolgt, den Nationalfeiertag gemeinsam zu feiern.
Den Blutfreitag noch in den Knochen, aber bei bester Laune, startete die Gruppe morgens im großen Reisebus Richtung Frankreich. Schließlich waren nicht nur die Musikanten, sondern auch die zum Teil doch größeren Instrumente und das etwas sperrige Gastgeschenk (ein paar Fässer Bier mit der dazugehörigen Zapfanlage und den standesgemäßen Glaskrügen) zu transportieren.
Schon der herzliche Empfang bei der Ankunft zu einem schnellen Kaffee im Rathaus von Luxeuil durch Bürgermeister Frédéric Burghard und die Haupt-Organisatoren Martine Bavard und Didier Hua ließ die ersten Berührungsängste verschwinden und auch die Sprachprobleme erwiesen sich als zu meistern. Beate Ebel und Gundula Blattner vom Luxeuil-Komitee halfen als Übersetzerinnen, sie waren mit ihren Männern als Delegation des Partnerschaftsvereins vor Ort.
Rasch lernte das französische Publikum das Wort “Zugabe”
Auch der französische Wettergott hatte ein Einsehen und bescherte pünktlich zum Beginn des Konzerts der Stadtkapelle im Kurpark von Luxeuil strahlend blauen Himmel. Die Dirigentin Petra Springer hatte mit beliebten Stücken wie „Im Eilschritt nach Sankt Peter“, der „Kuschelpolka“ von Peter Schad und „Sweet Caroline“ ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Wie immer gab es zu den einzelnen Stücken kleine einleitende Texte – von Sabine Wächter verfasst, vorgetragen in französischer Übersetzung. Das Publikum ging begeistert mit und griff auch den Tipp, wie man ein Zusatzstück zu hören bekommt, sofort auf. „Zugabe! Zugabe!“ schallte es der Kapelle entgegen, die dann mit ihrem letzten Stück „Wir Musikanten“ von Kurt Gäble einen besonderen Gruß an ihre Kollegen von der „Harmonie Municipale de Luxeuil“ richtete. Beim abendlichen Barbecue am Festplatz beim kleinen Teich, zu dem die Stadt einlud und das die Mitglieder der französischen Stadtkapelle mit leckeren Salaten und Kuchen bereicherten, kam dann auch das mitgebrachte Bier zum Einsatz. Ein wunderbares, fröhliches Fest der deutsch-französischen Freundschaft.
Richtig feierlich wurde es dann am Sonntagvormittag vor dem Rathaus von Luxeuil und unter den Augen von „Marianne“, die als blau-weiß-rot gekleidete Figur auf dem Balkon des Rathauses alles im Blick hatte. Eine Vorführung der Luxeuiler Feuerwehr eröffnete den Festakt. Es folgten verschiedene Ehrungen mit dem besonderen Zeremoniell der anwesenden Vertreter der französischen Armee. (In Luxeuil ist die Air-Base 116 stationiert, von der Flugzeuge zur gleichzeitig in Paris stattfindenden Feier unterwegs waren, um dort die Tricolore an den Himmel zu malen.) Die Stadtkapelle von Luxeuil spielte die Marseillaise, wir hörten die ersten Artikel der Bürger-und Menschenrechte, also der französischen Verfassung seit der Revolution, und eine Ansprache des Bürgermeisters, in der er die Wichtigkeit von Engagement und gesellschaftlichem Zusammenhalt in der heutigen Zeit betonte.
Gemeinsam wurde die Europahymne gespielt
Dann der große Auftritt der deutschen Gäste: Ein Marsch zunächst am Rathaus vorbei und dann vor der Feuerwehrparade her durch die Hauptstraße und das Spalier der zahlreichen Zuschauer zurück zum Rathaus. Hier erklangen im Zusammenspiel der beiden Stadtkapellen unter der abwechselnden Leitung der Dirigenten Petra Springer und Daniel Rollet die Europahymne und ein weiterer feierlicher Marsch. Und schließlich der donnernde Schlusspunkt: Zweimal überflogen die beiden Mirages auf dem Rückweg von Paris im Tiefflug die Stadt – leider ohne die blau-weiß-roten Streifen am Himmel.
Ein gelungenes Fest und ein wichtiges, schönes Zeichen der Freundschaft zwischen den beiden Nationen – darüber waren sich beim abschließenden Empfang im Rathaus alle einig. Auf einen Gegenbesuch der „Harmonie municipale“ und die Stärkung der wieder geknüpften Bande zwischen den Musikkapellen (1991, in den Anfängen unserer Partnerschaft hatte es schon einmal eine Reise nach Luxeuil gegeben) hoffen wir vom Partnerschaftsverein für das kommende Jahr.
Text: Gundula Blattner / Fotos: Gundula Blattner, Beate Ebel
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