Skip to main content
Barny Bitterwolf und Wolfgang Heyer

Die schwäbischen Doppelpacker begeistern das Publikum in Ziegelbach



Foto: Ulrich Gresser
Und dann macht es “plopp”: Albrecht Siegel, Chef des Landwirtschaftsamtes, Wolfgang Heyer, der badische Gast Hans und Barde Barny Bitterwolf hatten viel Spaß miteinander auf der Bühne des Dorfstadels (von links nach rechts).

Bad Wurzach/Ziegelbach – Zum ersten Comedy-Abend nach Corona lud der VLF (Verein für Landwirtschaftliche Fachbildung) Ravensburg-Bad Waldsee in den Dorfstadel Ziegelbach ein. Mit dem schwäbischen Barden Barny Bitterwolf und dem schwäbischen Poetry-Slammer Wolfgang Heyer hatte sich der Verein zwei komödiantische Hochkaräter aus der Region geangelt, die im Doppelpack für beste Stimmung bei den rund 250 Gästen sorgten.

Erzkomödianten: Wolfgang Heyer (links) und Barny Bitterwolf. Foto: Uli Gresser

ANZEIGE

Seit dem letzten Comedy-Abend des Vereines, damals noch als VLF Bad Waldsee, ist viel passiert, wie der Leiter des Landwirtschaftsamtes und Fachschulleiter, Albrecht Siegel, zu Beginn des Abends sagte. Robert Wespel, Vorsitzender aus Kisslegg des inzwischen durch Fusion entstandenen VLF Leutkirch-Wangen, erläuterte kurz die Details zu den Zusammenschlüssen (der VLF Bad Waldsee ist mit dem VLF Ravensburg zusammengegangen), ehe er die Bühne für die beiden Erzkomödianten frei machte.

Diese starteten dann auch mit einem wunderbar-freundlichen gegenseitigen „Schulterklopfen“ des Publikums untereinander. Was Barny Bitterwolf mit Blick auf die Solidaritätswelle, die den Landwirten in den letzten Wochen entgegengeschwappt war, als symbolischen – typisch schwäbischen –Schulterschluss ansah.

ANZEIGE

Die schwäbisch-sparsame Version des Alphorns

Was wäre Bitterwolf ohne Musik, für die es viel Disziplin bedürfe. Und so sangen (fast) alle mit, als er das Grüß-Gott-Lied anstimmte. Nicht fehlen durfte bei seinen musikalischen Exkursen auf der Wurzacher Gemarkung natürlich eine Soloeinlage mit dem auf dem Deckengemälde der Stadtpfarrkirche St. Verena abgebildeten urtypischen Wurzacher Instrument, dem Piffel, der „schwäbisch sparsamen Version des Alphorns“.

Der richtige “Plopp”

Gleich zu Beginn seines ersten Solopartes holte sich Wolfgang Heyer einen Badener aus dem Publikum auf die Bühne. Hans wird diesen Abend wahrscheinlich sein Leben lang nicht mehr vergessen: Zuerst bekam er von den anwesenden rund 200 Oberschwaben einen Applaus in Orkanstärke („der Dorfstadel hält das aus“: O-Ton Heyer) und danach durfte er – assistiert von Albrecht Siegel – noch gemeinsam mit Barny Bitterwolf musizieren. Beim Leberkäslied durfte für den richtigen „Plopp“ sorgen. Und kassierte prompt von BB eine schwäbische Spitze, als er einmal beim „falschen Fuß“ von Bitterwolf losploppte: „Im Gegensatz zu den Badenern kann der Schwabe rechts von links unterscheiden.“

ANZEIGE

Die Gute-Nacht-Lektüre für Kinder

Heyer, der Wurzacher Wurzeln hat, ging in seinem schwäbischen Poetry-Slam, zu dem Bitterwolf mit seiner Fußrassel fleißig mitrappte, auf viele schwäbische Eigenheiten ein: Dass etwa die Suppe bei den Oberschwaben noch in Sauce eingetunkt wird, dass der Babybrei schon nach Maultaschen schmeckt und dass den kleinen Kindern beim Zubettgehen aus Sparbüchern vorgelesen wird.

Wie der Radetzky-Marsch entstand

Dass das Schwäbische auch zu großen Kulturleistungen inspirieren kann, zeigte Heyer anhand des Beispiels von Johann Strauß Vater, als dieser einmal im Schwäbischen einen Wurstsalat ohne Zwiebeln bestellt hatte. Aus dem „Wiedewitt“ der Kellnerin sei dann kurz darauf der „Radetzkymarsch“ entstanden.

ANZEIGE

Schwäbisch ist international

Dass auch Bitterwolf „nicht aufs Maul gefallen“ ist zeigte er bei den schwäbischen Zungenbrechern: etwa bei „D´Aged haged wenn´s daged“. Wolfgang Heyer förderte noch viele Eigenheiten der Schwaben zutage: so leidet dieser wohl grundsätzlich an einem HDS (Hochdeutsch-Syndrom), aber dafür ist Schwäbisch eine Weltsprache, die viele Dialekte beeinhaltet: „I Ma die no“ (Chinesisch), I muass go gau (Thailändisch), die aber auch die österreichische Spielart des Deutschen umfasst: „I gang heit nehne me na.“ Und das Göttliche in der schwäbischen Besteckschublade ist – unangefochten – der “Schöpfer!“

Das Schwäbisch-Quiz

Herrlich anzuhören waren die Beiden beim Schwäbisch-Quiz, wo sie sich gegenseitig die Pointenbälle zuwarfen und wo viele Mitrater ihnen bei Antwort C, die immer falsch war, auf den Leim gingen. Oder wussten Sie, was „Nei-Biera“ (übermäßiger Gerstensaft-Konsum) heißt oder was ein „Lochschnätterer” (auf Hochdeutsch: Pupser) ist? Aber auch der Polizeibericht in der Tageszeitung fand Eingang in ihre Sprachspitzen: „Einbruch bei Adidas – Polizei schickte drei Streifen!“

Das Lied vom Bauernkrieg

Ganz kurz wurde Bitterwolf ein wenig ernst, als er das Lied vom Bauernkrieg anstimmte und erzählte dass er das auch schon bei Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel einmal gesungen hatte. Da sangen die Landwirte im Saal – und nicht nur die – voller Inbrunst mit.

Es waren zwei genüssliche Stunden mit den Beiden, die auch ein wenig an der Uhr drehten, denn sie bestimmten, wann „es zehn Uhr ist“. Als Albrecht Siegel und der Vorstand des VLF Ravensburg-Bad Waldsee, Raphael Baumann, mit Geschenken die Bühne betraten, wusste jeder: Es ist Zeit für die Zugabe. Davor wurden jedoch die Familie Heine (Buch), ohne die in der Organisation nichts gegangen wäre, ebenfalls noch mit kleinen Geschenken bedacht.
Text und Fotos: Uli Gresser

Viele Bilder in der Galerie



BILDERGALERIE

Fotos: Ulrich Gresser

NEUESTE BEITRÄGE

Bad Wurzach
Bericht von den Vorträgen am 23. Januar im Musikheim

Infoveranstaltung der Gemeinderäte zum Naturerlebnis- und Beobachtungs-Turm in Hauerz

Bad Wurzach – Der Gemeinderat Bad Wurzach veranstaltet wie die Turmgegner eine Reihe von Informationsveranstaltungen zum Turmprojekt. Am Donnerstagabend, 23. Januar, informierten die Räte mit mehreren Vorträgen im Musikheim in Hauerz. Sie gaben ihrer festen Überzeugung Ausdruck, dass der Naturerlebnis- und Beobachtungs-Turm im Wurzacher Ried stark besucht werde und so einen wirtschaftlichen Mehrwert für die Stadt erzeuge. Mit großem Einsatz warben sie für den Bau des Turmes. Der Turm werde d…
Nahezu 400 Teilnehmer

Aktion: Advent:Erleben

Bad Wurzach – Mit unserer Aktion, Advent:Erleben der christlichen Kirchen aus Bad Wurzach dürfen wir dankbar auf viele besondere Momente zurückblicken.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 25. Januar 2025
Schüler/innen des Salvatorkollegs

Festliches Konzert um die Jahreswende in Bad Wurzach: „engelsgleich“

Bad Wurzach – Das festliche Konzert um die Jahreswende in der evangelischen Kirche in Bad Wurzach war ein voller Erfolg. Unter dem Motto „engelsgleich“ haben die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Salvatorkolleg ihr großes musikalisches Talent gezeigt.
Am Montag, 3. Februar, von 17.00 bis 19.30 Uhr

Einladung zum Schnuppernachmittag der Realschule Bad Wurzach

Bad Wurzach – Nach den Gesprächen und Empfehlungen der Grundschule steht alsbald die Entscheidung darüber an, auf welche weiterführende Schule das Kind gehen soll. Um diese zu erleichtern, laden wir alle interessierten Eltern und deren Kinder ganz herzlich zu unserem Tag der offenen Tür am Montag, 3. Februar, von 17.00 bis 19.30 Uhr ein.
Termine und Events von 27. Januar bis 1. März

Was in Bad Wurzach geboten ist

Bad Wurzach – Die Stadt Bad Wurzach stellt regelmäßig eine Wochenübersicht über touristische und kurmedizinische Angebote und Veranstaltungen zusammen, die auch für die Bürgerschaft von Interesse sind. Wir veröffentlichen diese Übersicht regelmäßig. Nachstehend Infos über den Zeitraum von 27. Januar bis 1. März.
ANZEIGE

MEISTGELESEN

Bad Wurzach
In Summe 930 Dienstjahre

Jubilare der Volksbank Allgäu-Oberschwaben feierten

Leutkirch – Im Rahmen eines Jubiläumskaffees gratulierte Werner Mayer, Vorstand der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG (VBAO), insgesamt 38 Mitarbeitenden zu deren Betriebsjubiläen. Die Jubilare kamen zusammen auf eine Betriebszugehörigkeit von 930 Jahren.
Leserbrief

Der Haistergau wird verschandelt

Mehrere Windkraftprojektierer begehren die Fläche im Bereich Haisterkirch – Osterhofen – Mühlhausen, um dort Windkraftanlagen mit einer Höhe von ca. 260 Metern zu errichten. 
von Reinhold Mall
veröffentlicht am 23. Januar 2025
Erinnerung eines Sebastianspilgers

Auf Vaters Spuren

Haisterkirch – 20. Januar, Sebastianstag. Im bäuerlichen Jahreskreis einst ein herausragender Tag, pilgerte man doch zum „Bastiane“ in vielerlei Anliegen, auch mit der Bitte, das Vieh möge vor Seuchen bewahrt bleiben. Der Schreiber dieser Zeilen, ein Bauernsohn aus dem Allgäu, ist seit vielen Jahren stets am 20. Januar mit dabei, wenn es gilt, den Heiligen um Fürsprache zu ersuchen. Noch viel länger ist Rudi Martin ein Sebastianspilger. Sachkundig berichtet der in den Achtzigern stehende ehem…
20 Gruppen am Start

Gelungenes Dämmersprüngle in Eintürnen

Eintürnen – Zum zweiten Mal nach 2018 ging rund um den Pfarrgarten in Eintürnenberg die närrische Post ab. Die Narrenzunft Bockland Eintürnen veranstaltete in diesem Jahr wieder ein Dämmersprüngle, bei dem 20 Gruppen am Start waren.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 20. Januar 2025
Christine Veser durfte zum ersten Mal einen Zunftmeisterempfang leiten

Beim Zunftmeisterempfang in Eintürnen gab es eine Premiere

Eintürnen – Vor dem zweiten Dämmersprüngle der Narrenzunft “Bockland” Eintürnen gab es im Gemeindehaus St. Martin den obligatorischen Zunftmeisterempfang mit einer Premiere. Zunftmeisterin Christine Veser durfte zum ersten Mal einen Zunftmeisterempfang leiten, was sie mit Bravour meisterte.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 20. Januar 2025

TOP-THEMEN

Bad Wurzach
Ulm – Die Handwerkskammer Ulm vergibt Gütesiegel an besonders engagierte Ausbildungsbetriebe zwischen Ostalb und Bode…
Bad Wurzach – Anfang dieses Jahres haben sich wieder Kinder für Kinder (und deren Rechte weltweit) eingesetzt; auch i…
Bad Wurzach – Das Naturschutzzentrum Wurzacher Ried feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum. Dessen Leiter Dr…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Wurzach