Die Narrenzunft hatte zur “Feierabend-Gaudi” geladen
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Bad Wurzach – Die siebte Auflage der Feierabend-Gaudi der Narrenzunft d´Riedmeckeler Bad Wurzach hatte an diesem Mittwochabend (26.02.) alles, was ein guter Zunftball braucht: Mit Wild-Bock eine gute Party- und Stimmungsband, ein hervorragendes, zum Großteil selbstgemachtes Programm und ein toll mitgehendes Publikum.
Nachdem die Band schon einige musikalische Runden gedreht hatte, darunter für ein Geburtstagskind namens Heidi das entsprechende Lied aus der Schweiz sowie das obligatorische Happy-Birthday, begrüßte Zunftmeister Dominic Neher das Publikum im Namen der Narrenzunft zu der Feierabend-Gaudi, durch dessen Programm Kathrin Neher und Florian Grimm führten.
Dann wurde es richtig laut: Die Allgäuer Long Dongs enterten die Bühne bzw. die Tanzfläche. Neben Guggenmusik-Klassiker spielten sie auch zwei Lieder aus dem riesigen Repertoire der Beatles, perfekt geeignet zum Mitsingen. Angesichts des Schlagwerks in unmittelbarer Nähe der vorderen Tische wünschte man sich, dass der Kursaal gerne 15 Meter länger wäre.
Was passiert, wenn eine Landwirtsgattin in einer Schuhboutique landet? Richtig, da werden High-Heels anprobiert, die den besonderen Belastungen einer in Gummistiefel angetretenen Bauersfrau nicht standzuhalten scheinen. Oder es wurde gefeilscht, wie beim durchlöcherten Designer-Stiefel, weil „do jo eh s´moischte rausgschnitta worra isch.“ Um einiges eleganter – um nicht zu sagen phantastisch elegant – bewegten sich die Mädels des Zunftballetts der Narrenzunft Brochenzell, die zum einen eine hervorragende Kondition hatten und loslegten wie ein Formel 1-Feld. Ein Wunder, dass sie auf dem vor kurzem erneuerten Parkett keine schwarzen Streifen hinterließen. Sehr flexibel bewegten sich wiederum die drei Mexikaner, die mit ihren Instrumenten eine mexikanische Lied-Klassiker wie La Cucaracha zum Besten gaben.
Zwei Damen tummelten sich als Gäste im Spa-Bereich des Vitaliums, während zugleich sich ihre „Ehemänner“ mit weiteren Gleichgesinnten am Stammtisch im Torfstecher austauschten. Beiden gemeinsam war, dass sie sich Gedanken über das Stadtgeschehen machten. Im Programm nicht fehlen durfte natürlich ein Männertanz, der die Herrschaften als Matrosen teilweise bis auf die Titanic mit einer männlichen Kate Winslet führte.
Herzblatt
Wunderbar alt und dennoch immer eine Neuauflage wert: Die Flirtshow-Herzblatt, eine Erfindung von Rudi Carell, gab es bis 2005 im Fernsehen zu sehen. In der närrischen Version der Bad Wurzacher Narrenzunft durfte der Zunftmeister hinter der Trennwand mit vier seiner Häser flirten, sie ausfragen und sich am Ende für eine der Hästrägerinnen entscheiden. Logisch, dass seine Wahl auf den namensgebenden Riedmeckeler fiel…
Der Mädelstanz
Wie heißt es immer: Das Beste kommt zum Schluss. Und tatsächlich hatten die Programmmacher sich das Beeindruckenste bis zum Schluss aufgehoben: den Mädelstanz. Feengleich und entsprechend flügelschlagend schwebten die Tänzerinnen bei Schwarzlicht über das Bühnenparkett. Dabei leuchteten ihre Flügel im ersten Teil des Tanzes wie die edelstein-besetzten Flügel eines Schmetterlings. Nach deren „Abwurf“ gaben die Zunftmädels richtig Gas und begeisterten die Narren im Saal.
Beim großen Finale, zu dem alle Akteure noch einmal auf die Bühne kamen, bekam das Publikum dann auch die gemeinsame Zugabe von Männertanzgruppe und Mädels.
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