Der Stadtseniorenrat im Mittelpunkt
Bad Wurzach – Klaus Schütt, Sprecher des Stadtseniorenratsteams, CDU-Gemeinderat und Erster Stellvertreter der Bürgermeisterin, erstattete am 29. April dem Verwaltungs- und Sozialausschuss des Gemeinderates (VSA) gemeinsam mit Christian Leggemann Bericht über die Aktivitäten des vor einigen Jahren neuformierten Stadtseniorenrates. Ausführlich gingen sie auch auf die Auswertung des Fragebogens “Älterwerden in Bad Wurzach – unsere Zukunft gestalten” ein. Unter Download finden Sie hier der Bildschirmzeitung “Der Wurzacher” den Tätigkeitsbericht die Auswertung des Fragebogens.
Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen stand die Fragebogenaktion von Senioren, von deren Ergebnissen Klaus Schütt berichtete. Zuvor erläuterte Christian Leggemann das Organigramm des Leitungsteams und erstattete über die sonstigen Aktivitäten des Rates seit der Neuformierung.
Das Leitungsteam
Das Leitungsteam besteht aus Waltraut Heine, Marlene Kolb, Christian Leggemann, Klaus Schütt und Kurt Miller. Gemeinwesensarbeiterin Susanne Baur und Melanie Möllering beziehungsweise deren Nachfolge bei der Stadt unterstützen das Führungsteam.
Das Leitungsteam trifft sich in der Regel einmal im Monat, einmal im Jahr findet eine Vollversammlung gemeinsam mit den sozialen Gremien statt.
Eigene Seite auf der Homepage der Stadt
Der Stadtseniorenrat ist Teil des Netzwerks des Landes- und Kreisseniorenrates. Er ist auf der Homepage der Stadt mit einem eigenen Auftritt vertreten, hat mit Seniorenrat-Bad-Wurzach@web.de ein eigenes Email-Postfach. Telefonische Ansprechstelle ist das Büro von Susanne Baur von „Herz & Gemüt“.
Flyer wirbt fürs Mitmachen
Mit einem Flyer wirbt der Stadtseniorenrat, der sich als Interessensvertreter der „Best Ager“ gegenüber politischen Entscheidungsträgern sieht, für das Mitmachen.
Aktivitäten des Stadtseniorenrates
Im Jahre 2023 brachte der Stadtseniorenrat Ideen zur Gestaltung des Mehr-Generationhauses der H&M-Bauprojekte ein, organisierte den Vortrag „Armut im Alter“ der Caritas, besuchte das „Assisted Living Lab“ der Hochschule Kempten, eine Art Modell-Wohnform für Senioren. Ein weiterer Vortrag zur Unterstützung pflegender Angehöriger wurde organisiert und es wurden Seniorentreffen in den Ortschaften besucht. Der Stadtseniorenrat informierte im rahmen des Neubürgerempfanges der Stadt über die Möglichkeiten von Senioren. Ein wenig frustriert berichtete Leggemann, dass es zum Vhs-Seminarangebot „Vorbereitung auf den Ruhestand“ keine einzige Anmeldung gegeben habe. Dieses Angebot soll in diesem Jahr als Abendveranstaltung erneut gemacht werden.
Der erste Seniorenstammtisch
Viel Energie und Zeit investierte das Leitungsteam in die Vorbereitung und Durchführung der Fragebogenaktion über die Klaus Schütt danach berichtete. Kürzlich stattgefunden haben am 11. April der erste Seniorenstammtisch (mit 18 Teilnehmern), am 15. April die Vollversammlung. Regelmäßige nähmen Vertreter der Stadtseniorenreates an Seniorentreffen in den Ortschaften teil. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht man unter „Der Seniorenrat informiert“ Neuigkeiten in der Presse. Der Rat bietet ein Fahrtraining für E-Bike an und bietet – in Kooperation mit Schulen und dem Jugendrat – Senioren Gelegenheit, sich unter Anleitung der digitalen Welt zu nähern.
Geplant: die Dorf-App
In seinem Ausblick ging Leggemann auf Zukunftsprojekte ein. Eines davon soll die Dorf-App sein, mittels derer Fahrdienste für Senioren organisiert werden sollen.
Der Fragebogeaktion
Klaus Schütt stellte an den Beginn seiner Ausführungen zum Fragebogen einen kurzen zeitlichen Ablauf: Seit 2004 fand erstmals wieder eine Befragung von Senioren statt. Titel: „Älterwerden in Bad Wurzach – unsere Zukunft gestalten“. Im Frühjahr 2023 begann die Aktion. Als „nicht optimal“ bezeichnete Klaus Schütt dabei die Verteilung der Fragebögen durch die Austräger der Bürger- und Gästeinformation: So erhielten Personen, die auf ihrem Briefkasten „Keine Werbung “ stehen hatten, schließlich auch keinen Fragebogen, obwohl dies mit dem Verlag anders ausgemacht war. Dennoch zeigte sich das Leitungsteam zufrieden: Es wurden 343 anonymisierte Fragebögen im Bürgerbüro abgegeben. Das hieß dann bei der Analyse der 45 Fragen, insgesamt rund 21.900 Antworten auszuwerten, denn die Auswertung erfolgte nach Alter und Geschlecht getrennt.
Um dabei ein möglichst präzises Bild zu erhalten, wurden die Altersstufen wie folgt eingeteilt: bis 60 Jahre, 61 bis 65 Jahre, 66 bis 70 Jahre, 71 bis 75 Jahre, 76 bis 80 Jahre und 81 Jahre und älter. Die ersten Fragen bezogen sich auf die Anzahl von Personen im Haushalt sowie deren Status (Lebenspartner, Kindern und so weiter), des weiteren wurden Erwerbstätigkeit, ehrenamtliches Engagement im Ruhestand sowie der Migrationshintergrund abgefragt. Über Technik- und Mediennutzung kam die Frage, wie schwierig es für die Senioren sei, Alltagsdinge ohne technische Hilfsmittel zu erledigen und womit sie dann die größten Probleme hätten. Des weiteren wurde abgefragt, wie es mit Unterstützung bei Alltagstätigkeiten aussieht, was erforderlich wäre, um möglichst lange in der eigenen Wohnung leben zu können. Und ob auch eine andere Wohnform in Frage käme.
Beim Thema Mobilität hatten die Teilnehmer Gelegenheit, eigene Verbesserungsvorschläge/-Ideen einzubringen, ebenso wie bei Freizeitangeboten und wie der Stadtseniorenrat sie dabei unterstützen könnte. Auch das Thema Gesundheit wurde abgefragt, ebenso wie die Frage, ob sie sich ehrenamtliches Engagement vorstellen könnten und wo. Weitere Stichpunkte betrafen das Thema Nachbarschaft und Pflege eines Angehörigen sowie die Frage, inwieweit sie der Stadtseniorenrat die Betroffenen dabei unterstützen könnte.
Christian Leggemann schlug vor die Ergebnisse der Aktion auf der Homepage der Stadt zu veröffentlichen. Sybille Allgaier (CDU) kommentierte den Bericht geradezu euphorisch: „Was für ein Glück, dass wir Sie alle haben. Die Aktion ist eine tolle Sache!“ Gisela Brodd (FW) meinte zu der ausgefallenen Vhs-Veranstaltung: „Es gibt viele, die sich auch mit 70 noch nicht zu den Senioren zählen.“ Bürgermeisterin Alexandra Scherer sagte: „Jedes Alter hat andere Probleme. Es geht hier um altersgerechtes Leben.“ Sehr wichtig ist ihr auch die Informationsveranstaltung für pflegende Angehörigen. Das Schlusswort sprach Christian Leggemann: „Wir wären dankbar, wenn sich noch mehr Leute bei uns engagieren würden.“
Uli Gresser
Unter Download die Präsentationen
Unter Download finden Sie hier der Bildschirmzeitung “Der Wurzacher” den Tätigkeitsbericht des Stadtseniorenrates sowie die Auswertung des Fragebogens mit vielen Diagrammen.
Weitere Themen aus dem VSA in einem Extra-Bericht