Das Hochwasser bewegte die Gemüter – Auch der Turm war Thema
Bad Wurzach – Bürgermeisterin Alexandra Scherer dankte in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag (17.6.) den vielen Wahlhelfern und dem Wahlteam der Verwaltung um Wahlleiterin Silvia Dentler und Martin Tapper. Und sie dankte den Kandidaten für ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, und beglückwünschte die Gewählten: „Die Bürger und Bürgerinnen hatten eine gute Wahl.“ Scherer berichtete auch von einem Gespräch mit den Betreibern des Bürgerbegehrens in Sachen Turm und gab ihrer Besorgnis Ausdruck: „Das Thema hat das Potential, die Stadt zu spalten.“ Es sei auf jeden Fall Gesprächsbedarf vorhanden. Dies werde man im neuen Gemeinderat besprechen.
Weiter dankte die Bürgermeisterin den Schulen und Mitarbeitern bei der Stadt im Bereich Bildung für die tolle Veranstaltung „Musik rund ums Schloss“, bei der echt viel los gewesen sei. Das Heilig-Blut-Fest am 12. Juli werfe seine Schatten voraus: Am Pfingstmontag war die traditionelle Blutreitergruppenführerversammlung abgehalten worden, womit die Vorbereitung auf den Blutritt in die Endphase ging.
Fragen der Bürger
Herbert Oehlhaf wollte wissen, wie die Stadt zu einer Bürgerversammlung mit den Hochwassergeschädigten stehe, zu denen Alle, die in den letzten Jahrzehnten Verantwortung getragen hatten, eingeladen werden sollten, und er wiederholte seine Aussage, die er bereits gegenüber der SZ getroffen hatte, dass in der Ach zwischen Ortsausgang und Truschwende etwa 40 Bäume im Flussbett liegen würden und diese „Staumauer“ mitverantwortlich für das Hochwasser gewesen sei. Sie halte eine solche Versammlung nicht für zielführend, meinte die Bürgermeisterin dazu. Wichtiger sei es, jetzt gemeinsam nach Lösungen zu suchen; in ihrer Antwort verwies sie auf den nächsten Tagesordnungspunkt, der sich intensiv mit dem Hochwassergeschehen befasste (Der „Wurzacher“ hat über die Hochwasser-Diskussion im Gemeinderat schon eigens berichtet / siehe Links am Ende des Artikels: Demnach soll es eine Gewässerschau an der Ach zusammen mit dem Landratsamt geben. Dass das Hochwasser in der Innenstadt durch einen Rückstau der Ach im Bereich Stadtrand / Niedermühle bedingt sei, wurde kontrovers diskutiert und von dem einschlägigen Fachmann Dr. Siegfried Roth bezweifelt).
Anja Halder bemängelte, dass in den Sozialen Medien keine Warnung seitens der Stadt aufgetaucht sei, obwohl der Pegel der Ach innerhalb von 12 Stunden um 60 cm angestiegen war. In anderen Städten habe das besser funktioniert. Auch für ältere Bürger sei es schwierig gewesen, an Informationen zu kommen.
Lukas Häfele lobte die Verwaltung, dass die Stelle des Energiemanagers nun ausgeschrieben wurde. Auch dass bei der letzten Sitzung zwei weitere PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden beschlossen wurde, nannte er ein „gute Entwicklung“. Er fragte wie es nun mit weiteren PV-Anlagen weitergehe. Bürgermeisterin Alexandra Scherer bat dafür um Geduld, weil zuerst geklärt werden müsse, wie man mit den Dachflächen umgehe.
Auf Häfeles Frage wie mit dem Turm im Ried umgegangen werde, nachdem das Bürgerbegehren eröffnet wurde, sagte Scherer: „Darüber wird mit dem Gemeinderat gesprochen, aber nicht neu entschieden.“
Hannes Weißenberger fragte an, wie es um die Stellenausschreibung für einen Jugendsozialarbeiter bei der Stadt stehe. Dezernent Ulrich Möllmann sagte, man werde mit dem sich derzeit in Elternzeit befindlichen Jugendarbeiter ein Gespräch führen, wie er sich seine Rückkehr vorstelle. Für das kurz vor der Fertigstellung stehende Jugendhaus in der Grundschule habe die Stadt derzeit keinen Sachbearbeiter.
Aus der Mitte des Gemeinderates
Gisela Brodd (FWV) fragte an, ob das Umfrageergebnis der Fragebogenaktion des Stadtseniorenrates nicht auch digital eingestellt werden kann und vielleicht auch im Grünen Blatt abgedruckt werden kann.
Bernhard Schad (FWV) bemängelte, dass die Straßenbeleuchtung am Tag in Kurpark brenne, während die Beleuchtung nachts zwischen FeelMoor und Kuckucksweg nicht funktioniere.
Sehr ungehalten zeigte sich Klaus Schütt (CDU), dass das Hallenbad nach inzwischen zweieinhalb Jahren nach der Eröffnung – trotz mehrerer Hinweise seinerseits – noch immer nicht komplett nutzbar ist. Er werde inzwischen ausgelacht, wenn man auf das Thema zu sprechen komme, weil er immer verspreche, dass bald etwas gemacht werde – und nichts passiere. Stadtbaumeisterin Kathleen Kreutzer bedauerte das, meinte aber, solange die Teile nicht geliefert werden, könne man nichts ändern. Scherer versprach, dass man sich schnellstmöglich darum kümmern werde.
„Die Geschwindigkeitsanzeige in Brugg fehlt immer noch“
Michael Rauneker, Ortsvorsteher und FWV-Stadtrat aus Arnach sprach die immer noch fehlende Geschwindigkeitsanzeigetafel in Brugg an der B465 an. Sie war vor einem Jahr für ein paar Tage installiert gewesen und danach wieder verschwunden.
Zwischenruf von Ortsvorsteherin Marga Loritz (Gospoldshofen): „Wir warten in Albers auch seit einem halben Jahr darauf.“
Dezernent Ulrich Möllmann sagte dazu, dass grundsätzlich mittlerweile vorgesehen ist, dass die Stadt zwei entsprechende Geräte pro Jahr neu beschafft und dass er mit dem Ordnungsamt nochmal klären werde, wann die Anlage in Brugg wieder angebracht werden kann, weil aktuell eine entsprechende Lieferung anstehe.
Uli Gresser