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Evangelische Kirchengemeinde

Cora Boettiger als Pfarrerin in Bad Wurzach investiert



Foto: Uli Gresser
Die Handauflegung ist Bestandteil der Investitur.

Bad Wurzach – In einem Festgottesdienst mit Dekan Dr. Martin Hauff wurde Pfarrerin Cora Boettiger, die sich seit dem 1. September die Aufgaben in der evangelischen Kirchengemeinde Bad Wurzach mit Pfarrerin Silke Kuczera teilt, am 22. September offiziell in ihr Amt eingeführt.

Sie leiten die Evangelische Kirchengemeinde Bad Wurzch nun gemeinsam: Cora Boettiger (links) und Silke Kuczera.

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Am 12. August wurde die Pfarrerin, die schon seit 2020 öfters in der Gemeinde Gottesdienst-Vertretungen geleistet hatte, vom Besetzungsgremium als Nachfolgerin von Pfarrer Michael Kuczera, der im Raum Aalen verstärkt im Unterrichtsbereich tätig ist, gewählt.

2018 kam Cora Boettiger mit ihrer Familie ins Allgäu, weil ihr Mann, den sie seit Gymnasialzeiten in Aalen kennt, beruflich zu Verallia kam. Nachdem ihre drei Töchter nun größer sind, nutzte sie jetzt die Chance, wieder in den Gemeindedienst als Pfarrerin zurückzukehren. Sehr zur allgemeinen Freude der Gemeinde und von Kollegin Silke Kuczera, wie Dekan Dr. Martin Hauff in seiner kleinen Ansprache feststellte.

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Aufgewachsen in Aalen

Cora Boettiger ist in Aalen geboren und aufgewachsen, hatte dort das Abitur abgelegt und in Tübingen Theologie studiert; dort sei sie sehr von Prof. Hans-Joachim Eckstein theologisch geprägt worden, war zeitweise studentische Hilfskraft bei ihm. Wie Eckstein etwa Tod und Auferstehung Christi als Weg aus tiefer Niedergeschlagenheit bis zu unumstößlicher Hoffnung nachgezeichnet habe, habe sie tief beeindruckt. „Spüren sie in Ihrem Pfarramt diesem Geheimnis nach“, ermunterte er sie.

In ihrer Antrittsrede ließ sie zunächst ihre drei Töchter Margarethe, Johanna und Henriette zu Wort kommen. Diese hoben als Mutters wichtigste Eigenschaft hervor, dass sie immer jederzeit für sie da sei. Sie selbst sagte über sich, dass sie gerne lese und laufe. „Beim Laufen kommen die Gedanken in Schwung und ich treffe auch immer neue Menschen.“ Als sie nach ihrem Vikariat die Gelegenheit hatte, eine kleine Pfarrei im Hohenlohischen zu übernehmen, habe sie ja gesagt. Dort waren ihre Kinder auf die Welt gekommen.

Als erste Zeugin hatte Cora Boettiger die Pfarrkollegin Henrike Frey-Anthes aus Schwäbisch Hall gewinnen können, die ihr zu ihrem Amtsantritt einen Olivenbaum schenkte, dessen Früchte vielfältigste Möglichkeiten bieten. Als zweiter Zeuge trat ihr Schwiegervater Jürgen Böttiger ans Mikrofon, der sie bereits seit der gemeinsamen Schulzeit mit seinem Sohn kannte und sehr früh feststellte, dass es ihr mit dem Glauben sehr ernst war. Die dritte Zeugin war Sabine Menig, eine Religionslehrer-Kollegin, die von ihr als einem lebensfrohen und optimistischen Familienmenschen sprach. Sie habe sich sehr auf die Pfarrstelle gefreut, bekannte Cora Boettiger, aber auch Gedanken gemacht, wie sie den Spagat Pfarramt und Familie würde meistern können.

Handauflegung

Mit der Handauflegung und der Übergabe der Ernennungsurkunde durch Dekan Dr. Martin Hauff wurde die Investitur von Cora Boettiger zur Pfarrerin in Bad Wurzach besiegelt.

In ihrer Predigt über den Paulusbrief an die Galater sprach die frisch investierte Pfarrerin zunächst davon, wie die Kleidung die Wahrnehmung für das Gegenüber beeinflusse, wie die Kleidung „Ausdruck des Dazugehörens“ sei. Und – bezogen auf den Brief an die Galater – sei Jesus Christus das wichtigste Kleidungsstück. „Denn durch die Verbindung mit Jesus Christus seid ihr ein Mensch geworden“,zitierte sie aus dem Brief. Diesen habe Paulus nicht ohne Grund geschrieben: Die Galater seien uneins gewesen, unter anderem auch, weil die Juden ihnen erzählt hatten, dass nur zum Volk Gottes gehöre, wer sich den Riten des Judentums unterwerfe. Deswegen habe Paulus das Bild des Glaubens angeführt, der sie wie ein Kleidungsstück angezogen miteinander vereinige und zu Kindern Gottes mache.

Nach dem Segen und dem Schlusslied des Posaunenchores, der den Gottesdienst musikalisch mitgestaltete, war Pfarrerin Silke Kuczera stolz, die neueste Errungenschaft der Kirchengemeinde zu präsentieren, die gut getimet für diesen Gottesdienst installiert worden war: LED-Lichter, deren Farbe gewechselt werden können. So konnte für jedes Grußwort der Altarraum in der „Hausfarbe“ des Sprechers angestrahlt werden.

Grußwort der Bürgermeisterin

Bürgermeisterin Alexandra Scherer heißt Pfarrerin Coar Boettiger willkommen.

Für die Ansprache von Bürgermeisterin Alexandra Scherer wählte Kuczera die Farbe Grün. Die Bürgermeisterin fand es schön, dass die Seelsorge für die Gemeinde nun wieder auf zwei Schultern ruht, weil damit die beiden Pfarrerinnen auch Zeit für ihre Familien haben werden. Für die Gemeinde sei es auch von Vorteil, weil sie damit auch zwei Ansprechpartner habe. „Sie treffen hier auf eine sehr weltoffene Gemeinde“, ermutigte sie Cora Boettiger. Als Gastgeschenk übergab sie einen Gutschein für das Vitalium sowie den Wurzacher Willkommensgruß für neu zugezogene Bürger.

Eine violette Hortensie

Pfarrer Stefan Maier von der katholischen Seelsorgeeinheit übergab unter anderem ein Kreuz aus Holz vom Gottesberg.

In Rot erstrahlte der Altarraum bei Pfarrer Stefan Maier, der im Namen der zehn Pfarreien der katholischen Seelsorgeeinheit Bad Wurzach die neue Pfarrerin willkommen hieß. Er brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die Stelle „sensationellerweise“ übergangslos wieder besetzt wurde. Er habe zwar bei seinem Geschenk ein wenig Schiffbruch erlitten, weil bei dem schönen Blumenstrauß nur eine einzig violettfarbene Blume (violett ist die Farbe der evangelischen Landeskirche) dabei sei. „Dafür wurde die violette Hortensie sehr prominent in der Mitte des Straußes platziert, als Symbol dafür, dass der Herr in unserer Mitte ist.“  Ein weiteres Geschenk hatte Maier ebenfalls dabei: Ein Holzkreuz, hergestellt aus den morschen, bei der Renovierung des Gottesberges vor einigen Jahren entfernten Balken.

Öl vom schuleigenen Olivenhain

Klaus Amann, Schulleiter des Salvatorkollegs, wo Cora Boettiger evangelischen Religionsunterricht erteilen wird, zeigte sich gespannt auf die theologische Handschrift von Boettiger bei deren Beteiligung an den Schulgottesdiensten. Weil die Ernte im schuleigenen Olivenhain bei Assisi im letzten Jahr ausgefallen war, habe er ihr als Gastgeschenk nur ein paar Tropfen Olivenöl mitgebracht. Nach der nächsten Ernte gebe es wieder eine ganze Flasche.

Willkommensgruß der Kurseelsorge

Als evangelische Vertreterin der Kurseelsorge sprach Pfarrerin Verena Engels-Reiniger ebenfalls ein Grußwort. Sie hielt darin die Einsetzung von Cora Boettiger als Pfarrerin für eine Win-Win-Win-Situation: Die Pfarrstelle werde sofort wieder besetzt. Sie treffe auf eine einladende Gemeinde, was sie vielfach bezeugen könne. Und Boettiger sei auch für das Team des Kirchenbezirkes ein Gewinn, eine Bereicherung. Sie komme in einer Umbruch-Zeit, in der den Kirchen der Wind ins Gesicht blase,  in den Gemeindedienst. Verena Engels-Reiniger überreichte der neuen Pfarrerin eine Schale als Symbol für das Schöpfen aus dem Brunnen des Lebens und des Herrn.

Die Suche nach einem Termin

Im Namen des Kirchengemeinderates hieß Cristin Schellhorn die neue Pfarrerin willkommen. Wer glaube, das Gemeindeleben sei ruhig, ja fast langweilig, der solle einmal einen Blick nach Bad Wurzach werfen: „Hier lebt die Gemeinde und ist putzmunter!“ Sie hoffe, dass diese Investitur nun für längere Zeit die letzte sei und Cora Boettiger sich in der Gemeinde richtig wohlfühlen werde. Als Geschenk bekomme sie von den Mitglieder des KG Zeit geschenkt: Bei einer gemeinsamen Rundreise werde sie die Heimat der in sechs Teilgemeinden wohnenden Mitglieder des Kirchengemeinderates kennenlernen. Das schwierigste an dem Geschenk sei es, den gemeinsamen Termin zu finden.

Nach den Grußworten lud die Gemeinde alle Gäste und Gottesdienstteilnehmer zu einem Sektempfang in den Gemeindesaal ein, um mit der frischeingesetzten Pfarrerin zu feiern.
Text / Fotos: Uli Gresser

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