Bürgermeisterin Scherer würdigte die verstorbene Ortsvorsteherin Silvia Schmid
Unterschwarzach – Silvia Schmid wurde am 11. September unter großer Anteilnahme einer großen Trauergemeinde in Unterschwarzach zu Grabe getragen. Bürgermeisterin Alexandra Scherer würdigte die im Alter von 61 Jahren verstorbene Ortsvorsteherin. Die Bildschirmzeitung “Der Wurzacher” veröffentlicht die Ansprache hier am Ende des Artikels; abrufbar unter “Download”.
Seit 2014 hatte Silvia Schmid an der Spitze der Ortschaft gestanden. In der Nachfolge von Franz Kraus war die Familienmutter, die seit 2004 im Ortschaftsrat und ab 2009 im Gemeinderat saß, zur Ortsvorsteherin gewählt worden. Freundlich und kompetent waltete sie ihres Amtes; das kann auch die Bildschirmzeitung „Der Wurzacher“ bestätigen, der sie geduldig Auskunft gab, wenn es um Belange Unterschwarzachs ging, so zuletzt bei der Renovation der Kapelle in Iggenau oder zur Frage der Unechten Teilortswahl, die in Unterschwarzach auch auf sublokaler Ebene wichtig ist.
Silvia Schmid war eine altruistische Frau, die der Allgemeinheit an vielen Stellen diente. Jenseits der Kommunalpolitik war sie engagiert als Vorlesepatin bei der Kinderstiftung Allgäu und brachte sich bei der Dorfgemeinschaft „Löwenzahn“ ein, die Beete und Kübel im Dorf bepflanzt und pflegt. In jungen Jahren war sie Gründungsmitglied der Narrengilde, als junge Mutter fungierte sie als Elternbeiratsvorsitzende. Auch machte sie bei der Interessengemeinschaft für mehr Verkehrssicherheit mit und setzte sich mit ganzer Kraft dafür ein, dass die das Dorf durchschneidende Bundesstraße mit einer Ampel entschärft wurde. Neben Familie und Ehrenamt hatte sie in Teilzeit als Verkäuferin beim Unterschwarzacher Raiffeisenmarkt gearbeitet (bis zu ihrer Wahl zur Ortsvorsteherin).
Bei der Kirchplatzeinweihung im Jahre 2020 waren auch die Spitzen von Stadt und Ortschaft vertreten. Hier spricht Ortsvorsteherin Silvia Schmid. Links Bürgermeisterin Alexandra Scherer, ganz links der damalige Ortspfarrer Paul Notz. DBSZ-Archivbild: Uli Gresser
Im Nachruf der Stadt Bad Wurzach, veröffentlicht am 7. September im „Wurzacher“ und in der „Schwäbischen Zeitung“, werden wichtige Errungenschaften der zehnjährigen Amtszeit von Silvia Schmid aufgeführt, so die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses und das Ortsentwicklungskonzept mit Sanierung des Schulgebäudes und Umzug der Ortsverwaltung. „Die Sanierung der Kirche, die Neugestaltung des Friedhofs und der Erhalt eines schönen Ortsbildes waren für die Ortschaft wichtig und lagen auch Silvia Schmid sehr am Herzen“, heißt es weiter im Nachruf der Stadt. „Mit großem Fleiß, lösungsorientiert und den Menschen zugewandt konnte sie viel bewegen. Sie war hilfsbereit und hat sich auch immer selber eingebracht. Dafür und für ihre ausgleichende Art wurde sie allseits geschätzt. Für diesen großen Einsatz gebührt ihr unser aufrichtiger Dank.“
In diesem Sinne äußert sich auch die Orts-CDU, für die Silvia Schmid von 2009 bis 2014 und von 2019 bis 2024 im Gemeinderat saß. „Mit ihr verlieren wir eine sehr engagierte Kommunalpolitikerin, Weggefährtin und gute Freundin. Ihre Verdienste, ihr Wirken und ihre Treue werden wir stets in Ehren halten. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie“, schreibt Emina Wiest-Salkanovic namens des CDU-Stadtverbandes in ihrem Nachruf.
Für die laufende Periode hatte Frau Schmid nicht mehr zum Gemeinderat kandidiert, ließ sich aber erneut zur Ortsvorsteherin wählen und war somit beratendes Mitglied des Bad Wurzacher Gemeinderates.
Um Silvia Schmid trauern ihr Ehemann, ihre drei erwachsenen Kinder mit ihren Familien, zwei Brüder und ihre Mutter, trauern auch Mitbürger, Weggefährten, Freunde. Silvia Schmid wurde auf jenem Friedhof beigesetzt, den die sie als Ortsvorsteherin in besonderer Weise umsorgt hatte.
Heute Abend (11.9.) versammelt sich der Ortschaftsrat zu einer turnusmäßigen Sitzung. Sicherlich wird auch die Frage aufgeworfen werden: Wie geht es weiter an der Spitze der Ortschaft? Die nun anstehende Sitzung des Unterschwarzacher Ortschaftsrates war noch von Silvia Schmid angesetzt und auf den 11. September gelegt worden. Jetzt ist es eine Zusammenkunft am Tage ihrer Beisetzung. Die Sitzung im Sitzungssaal der Ortsverwaltung beginnt um 20.00 Uhr und wird vom Stellvertretenden Ortsvorsteher Reinhold Erne geleitet. Die noch weitgehend von Silvia Schmid festgelegten Tagesordnungspunkte sind öffentlich. Möglicherweise zieht sich der Ortschaftsrat aus gegebenem Anlass auch zu nichtöffentlicher Beratung zurück.
Gerhard Reischmann