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Ortstermin

Betreff: Wasserqualität Metzisweiler Weiher



Foto: Uli Gresser
Die südliche Einstiegsstelle an der Liegewiese.

Bad Wurzach-Metzisweiler – Der Eintürner Ortsvorsteher Berthold Leupolz versteht die Welt nicht mehr: Die Wasserqualität des Metzisweiler Weiher ist seit Monaten wieder so gut wie in den letzten Jahrzehnten. Dennoch bekommt der EU-zertifizierte Badesee bei der Angabe der Wasserqualität die Einstufung „Mangelhaft“ nicht los. Ein Ortstermin beim Weiher.

Der Metzisweiler Weiher (liegt bei Eintürnen, Stadt Bad Wurzach).

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Was war geschehen? Vor ziemlich genau einem Jahr waren menschliche Fäkalien in den Weiher gelangt. Gepaart mit der großen Hitze wurden die bei Wasserproben gemessenen Werte damals immer schlechter. Die Folge: Der Weiher musste, weil es ein von der EU zertifizierter Badegewässer ist, bereits im August vom Gesundheitsamt des Landratsamtes Ravensburg für den Badebetrieb gesperrt werden.

Ab Mai diesen Jahres wurden vom Gesundheitsamt wieder Wasserproben entnommen. Laut denen ist die Wasserqualität wieder ok. Aktuell zeigen die Werte bei den inzwischen 14-täglich genommenen Proben keinerlei Auffälligkeiten mehr. Dennoch kommt der Weiher aufgrund der EU-Badegewässerrichtlinie weiterhin nicht von seiner Benotung „Mangelhaft“ weg. „Die Neueinstufung der Badegewässer gemäß EU-Badegewässerrichtlinie erfolgt jeweils anhand der Messungen der letzten vier Jahre. Die Ergebnisse dieser rückblickenden Bewertung werden dann auf den Internetseiten des Landesgesundheitsamtes (LGA) und in der interaktiven Karte eingestellt. Die Untersuchungsergebnisse der aktuellen Qualitätsüberwachung im laufenden Jahr sind dort ebenfalls abgebildet“, heißt es in den Vorgaben. Und weiter: „Das Badegewässer ist nach offizieller Bewertung durch die EU nach dem Ergebnis der statistischen Auswertung der Daten der zurückliegenden vier Badesaisons als ,mangelhaft‘ einzustufen. Nach den Vorgaben der Badegewässerverordnung ergibt sich hieraus die Notwendigkeit, ein „Badeverbot“ oder ein „Abraten vom Baden“ auszusprechen. Eine Neubewertung der Situation findet unter Berücksichtigung der Daten der Badesaison 2024 im Sommer 2025 fortlaufend statt.“

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„Bis auf Weiteres wird vom Baden abgeraten“

Aktuelle Meldung zum Qualitätsstand vom 1. Juli 2024 seitens des Gesundheitsamtes: „Im Rahmen der aktuellen Untersuchungen durch das Gesundheitsamt sind Stand 26. Juni 2024 derzeit keine mikrobiologischen Auffälligkeiten der untersuchten Parameter festgestellt worden. Bis auf Weiteres wird jedoch vom Baden abgeraten. Durch das Gesundheitsamt werden weiterhin Proben innerhalb der Badesaison entnommen und anschließend bewertet. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden anschließend auf der Badegewässerkarte zur Verfügung gestellt.“

Leupolz: „Wie kann man nur unflexibel sein!“

Diese Unflexibilität ärgert den Ortsvorsteher und beschert ihm viel Mehrarbeit, weil er viele Anfragen bearbeiten muss, wenn Leute auf der Badegewässerkarte des Gesundheitsamtes nachsehen – und dadurch verunsichert sind. Er selbst ist in einem Zwiespalt: „Einerseits muss er sich als Ortsvorsteher an diese Verordnung halten, andererseits sieht er auch, dass das Baden problemlos möglich wäre. Deswegen findet er es auch schlimm, dass es keinen Mechanismus gibt, um schneller von dieser dem Tourismus-Image schadenden Einstufung weg zu kommen. Denn die Gegend um Eintürnen ist ein beliebtes Gebiet für Radler und Wanderer, die auch gerne ein Abkühlung im Weiher nehmen. „Wie kann man nur so unflexibel sein!“, rügt Berthold Leupolz das starre Anwenden eines Vier-Jahres-Zeitraumes durch die Oberbehörden im Gefolge der EU-Vorschriften.

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Im 14. Jahrhundert angelegt

Der Weiher wurde im 14. Jahrhundert für die Fischzucht des Fürstlichen Hauses künstlich angelegt, erzählt der Ortsvorsteher beim Ortstermin am Weiher. Leupolz kennt den Weiher nur als Badesee. Bereits vor drei Jahren hatte er schon einmal  Anlaß sich zu ärgern: Die Badeinsel, die sich über 60 Jahre im Weiher befand, musste, weil es keine Wasserwacht oder sonstige Aufsicht an dem Weiher gibt, entfernt werden. „Für mich nicht nachvollziehbar. Daran konnten sich auch nicht so geübte Schwimmer ausruhen, um danach gefahrlos zurück zu schwimmen.“

Zurück zur aktuellen Problematik: „Ich gehe jetzt davon aus, dass wir keine Probleme mehr bekommen.“ Der See ist aktuell ja nicht gesperrt. Das heißt nach offizieller Lesart: „Es wird vom Baden abgeraten.“
Gründe: siehe oben.
Text und Fotos: Uli Gresser

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Öffentliche Liegewiese am Westrand des Weihers.


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