Beim Zunftmeisterempfang in Eintürnen gab es eine Premiere
Eintürnen – Vor dem zweiten Dämmersprüngle der Narrenzunft “Bockland” Eintürnen gab es im Gemeindehaus St. Martin den obligatorischen Zunftmeisterempfang mit einer Premiere. Zunftmeisterin Christine Veser durfte zum ersten Mal einen Zunftmeisterempfang leiten, was sie mit Bravour meisterte.
Gemeinsam mit ihrem Vize Ewald Bodenmüller konnte sie pünktlich um 14.30 Uhr die Vertreter der anderen Zünfte begrüßen. Sie erklärte gleich zu Beginn die Modalitäten für diesen speziellen Empfang. Wie die Narrenzunft bereits in der Einladung geschrieben hatte, wollte sie, dass die Zunftmeister auf Gastgeschenke verzichten sollten. Stattdessen wurde die Zunftmeisterin trotz aller lockerer Stimmung kurz ganz ernst: Lieber sollten großzügige Spenden für die Aktion „Lichtblick für Familien“ in Wangen gegeben werden. Ein Obolus werde auch fällig, wenn einer der Redner anfange, über Banalitäten wie das Wetter zu quatschen oder sich für die Einladung zu bedanken. Der Aufruf erbrachte eine Saalspende in Höhe von 611,70 €.
“Lichtblick für Familien”
Was hat es mit dieser Aktion auf sich: Wenn zum Beispiel eines der Elternteile schwer erkrankt und eine Familienpflegerin benötigt wird, springt „Lichtblick für Familien“ in die Bresche, wenn die Kostenträger diese nur für kurze Zeit übernimmt. Und auch für den Super-GAU, wenn eines der Elternteile sogar stirbt, hilft “Lichtblick”, wenn der Kostenträger ab dem Todeszeitpunkt keine Familienpflegerin mehr finanziert und hilft den Familien in diesen schweren Stunden. „Leider haben wir genau das hautnah erlebt, was für eine schwierige Zeit auf die Hinterbliebenen zukommt.“ Deswegen wolle man dafür spenden.
Lotterie mit gelben Entchen
Doch auch sonst war vieles anders: Denn die einzelnen Zünfte wurden nicht nach dem Ablaufplan des Sprunges aufgerufen. Die Zunftmeisterin erklärte die Modalitäten, wie das Ganze ablaufen sollte. In einem großen Pool – einer Plastikbox – „schwammen“ viele kleine gelbe Entlein mit den Narrensprüchen der einzelnen Zünfte. Die ersten drei dieser Lotterie zogen Veser und ihre Vize Bodenmüller selbst – als Belohnung für die „Mühen“ durften diese, nachdem sie die nächsten gezogen hatten, mit diesen dann sich einen „Kurzen“ einverleiben und praktisch den Staffelstab dann an diese weitereichen. Auf diese Weise blieb die Aufmerksamkeit dem Geschehen am Rednerpult erhalten, denn keiner wusste somit, wann er dran war.
Grußworte und Dank
Zuvor hatten Bürgermeisterin Alexandra Scherer und der Ortsvorsteher und gleichzeitig Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Berthold Leupolz, den Narren eine glückselige Fasnet gewünschtn und ebenfalls einen Obolus in die Spendenbox gegeben.
Zunftmeisterin Veser konnte sich alsbald darauf konzentrieren, wichtigen „Mitarbeitern“ Dank zu sagen. Da wäre zum einen die Narrenzunft aus Waltershofen, die freundlicherweise den Plaketten-Verkauf stemmte, Annika Bodenmüller, die gemeinsam mit Veser den Sprecherwagen beim Rathaus besetzte. Dem Musikverein, der die NZ beim Ausschank unterstützte, die vier Mädels am Ausschank und der gesamten Zunft, die so fleißig im Vorfeld geackert hatten. Roman Würzer „als Mann für alle Fälle“, der für Absperrung und Kehrmaschine sorgte. Und natürlich ihrem Vize Ewald, ohne den der Narrensprung gar nicht zu stemmen gewesen wäre.
Apropos Ausschank: Weil es in der Küche von St. Martin zu eng gewesen wäre, um dort auch noch die Gläser zu spülen, gab es die berühmt-berüchtigte „Ulmer Schorle“ gleich aus großen roten Gießkannen in das Glas, so dass die Spülerei schon mal wegfiel.
Eigenes Gedicht
Die Pflichten waren denn auch schnell abgearbeitet, und so konnte Ewald Bodenmüller auch kurz danach den Kollegen aus den Reihen der Zunftmeister stolz das KI-generierte Eintürner Narrenlied vorspielen. Aber nicht nur das: Auch ein eigenes Gedicht hat die Narrenzunft “Bockland” Eintürnen jetzt vorzuweisen, dass – ebenfalls im Rahmen des Zunftmeisterempfangs – von Diana Tant vorgetragen wurde.
Und als sich der „Pulverdampf“ des Zunftmeisterempfangs verzog und alle Chefs sich zu ihren Gruppen beim Aufstellungsplatz begaben, hatte das Thekenpersonal noch einmal einen Kraftakt zu meistern: Tische und Stühle mussten für die anschließende Kinderdisko auf die Seite geräumt werden, was auch – wie eigentlich die gesamte Veranstaltung – hervorragend organisiert gelang.
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