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Leserbrief

Aus Naturschutzgründen inakzeptabel



Zur Diskussion um den Turm

Aus Naturschutzgründen muss der geplante Turmstandort abgelehnt werden – das ist meine Meinung, und die stütze ich auf den Vortrag von Georg Heine, einem der führenden Ornithologen Deutschlands, der als Gast bei der Info-Veranstaltung der Turm-Gegner am 15. Februar im T4 in Truschwende sprach.

Georg Heine war über 50 Jahre Vorsitzender des NABU Wangen und ist seit Jahrzehnten Sprecher des Landesnaturschutzverband-Arbeitskreises Ravensburg (LNV). Im LNV sind alle anerkannten Naturschutzverbände zusammengeschlossen, um mit einer Stimme zu sprechen. Darüber hinaus ist Herr Heine anerkannter Fachmann für Vogelberingung und Erfassung des Vogelzugs mithilfe der Telemetrie. Über eine spezielle Plattform hat er Zugriff auf Tausende von Datensätzen, die von einer Fülle von Beobachtern täglich gemeldet werden. Darüber hinaus kartieren er und lokale Vogelexperten im Auftrag des Regierungspräsidiums in regelmäßigen Abständen die Vogelwelt des Wurzacher Rieds auf vorgegebenen Routen.

Lebendig schilderte er seine erste, zufällige Begegnung im Jahr 2016 mit einem Kranich im Wurzacher Ried. Er entdeckte den Vogel schlafend auf dem Nest, der dann durch das Klicken der Kamera aufgeschreckt erst nach 900 Metern wieder im Moor landete. Nun begann ein minutenlanges „Versteckspiel-Szenario“. Mal guckte der Vogel nach ihm, wenn er sich niederkniete, mal duckte sich der Vogel, wenn er sich erhob. Schließlich zog sich Heine zurück und der Vogel kehrte auf das Nest zurück. Für ihn ein klarer Beweis, dass die Fluchtdistanz des Kranichs bei 900 Metern liegt. Die in der Literatur angegeben Fluchtdistanzen sind in der Regel deutlich geringer, wurden aber bei Tieren gemessen, die in Gruppen brüten und somit einem hohen Populationsdruck ausgesetzt sind und nicht mit denen von Einzelpaaren verglichen werden dürfen.

Im weiteren Verlauf zeigte er anhand von Karten die Verteilung einiger seltener und hochsensibler Vogelarten wie beispielsweise Krickente, Bekassine, Baumpieper, Schlangen- und Fischadler im Wurzacher Ried auf. Dabei war deutlich zu erkennen, dass sich im Nahbereich des geplanten Turmstandorts viele dieser Arten konzentrieren und etliche davon auch dort brüten.

Als Quintessenz kam Heine zu dem Schluss, dass Lärm und vor allem Bewegungen vermieden werden müssen, um diese Arten in einem Umkreis von einem Kilometer nicht zu verscheuchen. Nur so ist ein großflächiger Verlust von Nahrungs-, Rast- und Bruthabitaten im Naturschutzgebiet zu vermeiden. Insbesondere die angedachte Glasbrüstung hat, verursacht durch die Sichtbarkeit der Besucher, ein gravierendes Störpotential. Selbst das von der Stadt in Auftrag gegebene faunistische Gutachten fordert ja Maßnahmen, die verhindern, dass die Besucher von den Vögeln gesehen werden.

Dazu lieferte Herr Heine ein Beispiel aus Südafrika, wo mehrere hundert Meter lange Tunnel zu Bunkern an Wasserlöcher führen, aus denen dann die Tierwelt, durch schmale Schlitze, beobachtet werden kann. Besucherlenkung par excellence!

Damit ist die monatelange Auseinandersetzung lokaler Naturschutzexperten mit dem Gemeinderat und dem Naturschutzzentrum beendet. Zu klar und eindeutig waren die Aussagen von Georg Heine. Der Turm ist an diesem Standort und in dieser Form aus Naturschutzgründen inakzeptabel.
Harald Rohrer, Bad Wurzach

Der Leserbrief ist beim „Wurzacher“ am 17. Februar um 10.57 Uhr eingegangen und wurde um 13.38 Uhr veröffentlich.

Leserbriefe sind Meinungsäußerungen. Die Redaktion der Bildschirmzeitung akzeptiert ein breites Spektrum an Meinungen. Nicht veröffentlich werden extremistische, persönlichkeitsverletzende oder offensichtlich wahrheitswidrige Äußerungen.

Bevorzugt veröffentlichen wir Leserbriefe zu lokalen und regionalen Themen. Aber auch Äußerungen zu allgemeinen Themen, die die hiesige Leserschaft bewegen, werden gerne entgegengenommen.

Zur Diskussion um den Turm im Ried haben wir – nach entsprechender Kritik aus der Leserschaft –  festgelegt, dass dazu nur Stimmen aus Bad Wurzach veröffentlicht werden.




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