Am Sonntag konnte es bei bestem Wetter stattfinden
Bad Wurzach – Das Serenadenkonzert, zu dem sich erstmals vor 51 Jahren anlässlich des Stadtjubiläums alle Musikkapellen der Bad Wurzacher Gemeinden nach einem Sternmarsch zu einem Gesamtchor formierten, konnte in diesem Jahr witterungsbedingt beim zweiten Anlauf durchgeführt werden.
Die Stadtkapelle
Der ursprünglich vorgesehene Termin am Samstagabend hatten Organisationsleiter Wolfgang Grösser und Bürgermeisterin Alexandra Scherer wegen Regens absagen müssen. Dafür lachte am Ersatztermin die Sonne umso mehr, als sich die Stadtkapelle Bad Wurzach unter der Leitung von Petra Springer traditionell als erste Kapelle vom Amtshaus aus mit dem Marsch „Saint Triphon“ von Arthur Ney zum Stadtbrunnen in Bewegung setzte.
Die Musikverein Dietmanns und Eggmannsried
Der Musikverein Dietmanns folgte unter seinem Dirigenten Florian Renz mit Siegfried Rundels „Marsch in Harmonie vereint“ von der Luxeuil-Brücke her und als dritte Kapelle kam die Musikkapelle Eggmannsried unter Bernd Butscher mit „Schönes Prag“ aus der Richtung vom Spital.
Arnach und Hauerz
Der Musikverein Arnach mit seinem Dirigenten Berthold Hiemer spielte auf dem Weg vom Amtshaus zum Marienbrunnen „Castaldo“ von Rudolf Nowacek, während der Musikverein Hauerz unter Christine Menig den Ernst-Übel-Marsch „Mit Spiel voran“ auf ihrem Weg von der Luxeuil-Brücke zum Treffpunkt des Gesamtchores beim Brunnen intonierte.
Haidgau
Die Musikkapelle Haidgau vollendete die zweite Runde vom Spital aus mit dem von ihrem Dirigenten Alexander Werner ausgesuchten Werk „Stets treu“ von Sebastian Sürger.
Eintürnen und Seibranz
Auch der Musikverein Eintürnen spielte unter der Leitung von Alexander Dreher mit „Ferienfahrt“ einen Marsch von Siegfried Rundel bei ihrem Entree, während der Musikverein Seibranz unter Erich Minsch den Marsch „Flaggenparade“ von Helmut Bernhard zu Gehör brachte.
Unterschwarzach
Und auch der Musikverein Harmonie Unterschwarzach hatte sich mit ihrem Dirigenten Manfred Bachmor mit „Gute Reise“ für ein Werk aus dem Hause Rundel entschieden.
Ziegelbach
Den Abschluss des Defilees der Musikkapellen der Stadt bildete die Musikkapelle Ziegelbach, die mit „Zur Feier des Tages“ wohl zum letzten Mal mit ihrem langjährigen Dirigenten Oliver Herz einen Auftritt absolvierte.
350 Musiker, Fahnenbegleitungen, Blumenkinder
Alle Kapellen mit ihren insgesamt 350 Musikern traten mit kompletter Musikfestumzugs-Ausstattung – Fahne, Fahnenbegleitung, Namenstafel und Blumenkinder – an und boten damit einen beeindruckenden Anblick. Während die einzelnen Register sich formierten, bestieg Petra Springer das Podium, um den Gesamtchor anzuleiten. Als Eröffnungsstück hatten sich die Programmverantwortlichen den „Marsch der Medici“ des holländischen Komponisten Johan Wichers ausgesucht.
Bürgermeisterin dankte
In ihrem Grußwort dankte Bürgermeisterin Alexandra Scherer allen, die im Vorfeld oder während der Veranstaltung zum Gelingen beitrugen. Besonderen Dank richtete sie an Wolfgang Grösser, der bereits seit einigen Jahren durch das Programm führt und seitens der Musikkapellen die Hauptorganisation übernimmt, und an Petra Springer, die seit vielen Jahren die musikalische Leitung übernimmt.
Bernd Butschers Polka
Mit der Polka „Ein Leben mit Blasmusik“ des einheimischen Komponisten, Musiker und Dirigent Bernd Butscher, der wenige Minuten zuvor die Musikkapelle Eggmannsried bei ihrem Einmarsch geleitet hatte, setzte der mächtige Klangkörper seinen Konzertvortrag fort.
Peter Schads Polka
Erinnerungen an die legendären Hafenkonzerte in Friedrichshafen wurden beim nächsten Stück, der Polka „Frühlingsträume“, geweckt. Deren Komponist Peter Schad, der viele Jahre die Original-Oberschwäbischen Dorfmusikanten geleitet hatte, hatte sich gerne unter das Publikum beim Serenadenkonzert begegen.
Mit der „Komotauer Polka“ von Rolf Schneebiegl bot der Gesamtchor den vielen Konzertbesuchern ein „Evergreen“ der böhmischen Blasmusik aus dem Repertoire der „Neuen böhmischen Blasmusik“, wie es beim Musikverlag Rundel über diese Polka heißt.
Der Bozner Bergsteigermarsch und ein besonderer Schluss
Mit einem Klassiker, dem „Bozner Bergsteigermarsch“ von Sepp Tanzer, beendeten die Musiker den offiziellen Programm-Teil. Aber natürlich durften die Musikanten nicht ohne Zugabe den Heimweg antreten. „Nach 50 Jahren war es an der Zeit für etwas Neues”, begründete Wolfgang Grösser die Entscheidung, das Konzert nicht mit dem „Alte-Kameraden-Marsch“ von Carl Teike zu beenden, was sicher manchen „Stammbesucher“ etwas enttäuscht haben wird. Aber Grösser und Springer sind sich sicher, dass auch der „Kaiserin-Sissi-Marsch“ von Timo Dellweg den Weg in die Herzen der Zuhörer gefunden hat.
Apropos Zuhörer: Die weiteste Anreise an diesem Abend dürfte ein Paar aus Markt Rettenbach gehabt haben, das extra wegen des Serenadenkonzerts angereist war …
Text und Fotos: Uli Gresser
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