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Nach 25 Jahren als Ortsvorsteher

Alfons Reichle mit großem Fest im Ziegelbacher Dorfstadel verabschiedet



Foto: Uli Gresser
Bürgermeisterin Alexandra Scherer bei ihrem Dank für Alfons Reichle und seine Frau. Für Inge Reichle gab es Blumen.

Ziegelbach – Der langjährige Ortsvorsteher von Ziegelbach, der 25 Jahre lang – von 1999 bis 2024 – die Ortsverwaltung leitete, bekam von der Stadt Bad Wurzach und seiner Nachfolgerin Sybille Schleweck ein schönes Abschiedsfest ausgerichtet, zu dem auch viele „alte“ Weggefährten eingeladen wurden.

Sie verfolgten gebannt, was auf der Bühne geboten war. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Inge Reichle, Alfons Reichle, Sibylle Allgaier, Alexandra Scherer und Sybille Schleweck.

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Mit einem Sektempfang wurden die rund 100 geladenen Gäste willkommen geheißen. Darunter waren die ehemaligen Ortsvorsteher Alfred Wirth und Franz Ritscher aus Haidgau, Franz Kraus aus Unterschwarzach, Karl Mayer aus Gospoldshofen, der auch als früherer Bauhofleiter in den 25 Jahren viele Berührungspunkte mit Reichle hatte. Aber auch die ehemaligen Amtsleiter Gottfried Bachmor (Stadtbauamt), Peter Depfenhart (Kämmerei) und Alfons Diem (Kur- und Hauptamt) ließen es sich nicht nehmen, bei der Verabschiedung dabei zu sein.Auch die aktuelle Ortsvorsteherriege war fast vollzählig vertreten, um gemeinsam mit Bürgermeisterin Alexandra Scherer, Kämmerer Stefan Kunz und der aktuellen Ortsvorsteherin Sybille Schleweck Alfons Reichle ein würdiges Abschiedsfest zu bereiten.

Der ehemalige Stadtkämmerer Peter Depfenhart.

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Karl Mayer (einst Bauhofleiter und Ortsvorsteher von Gospoldshofen, Klaus Schütt, Erster stellvertretender Bürgermeister, Sibylle Allgaier, ehemalige Stadträtin).

Marga Loritz (links) und Ernestina Frick, beides Ortsvorsteherinnen und zugleich Stadträtinnen.

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Ihre Ortschaften grenzen aneinander: Eintürnens Ortsvorsteher Berthold Leupolz und sein langjähriger Kollege aus Ziegelbach.

Yvonne Schudeja, Leiterin der Grundschule Haid, im Gespräch mit Ernestina Frick.

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Zwei ehemalige Amtsleiter im Gespräch: Gottfried Bachmor (Stadtbaumeister) und Peter Depfenhard (Stadtkämmerer).

Das Ehepaar Seif sorgte für Speis und Trank.

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Musikkapelle und Kirchenchor

Bernd Schlosser und seine Ziegelbacher Musikkapelle.

Günther Musch und der Kirchenchor.

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Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgten die Musikkapelle Ziegelbach, bei der Reichle seit vielen Jahren Klarinette spielt, mit ihrem neuen Dirigenten Bernd Schosser. Desgleichen der Kirchenchor, wo Alfons Reichle und seine Frau seit vielen Jahren fleißig mitsingen. Nicht fehlen durften ehemalige und aktuelle Ortschafts- und Gemeinderäte sowie die ehemaligen Ziegelbacher Feuerwehrkommandanten Theo Klein und Gottfried Hierlemann sowie deren Haidgauer Kollege Alfred Wirth jun., denn auch in der Feuerwehr war Alfons Reichle bis zum Erreichen der Altersgrenze aktiv.

„Genieße den Abend“

Sybille Schleweck übernahm die Begrüßung und bat zuerst um eine Gedenkminute für die kürzlich überraschend verstorbene Unterschwarzacher Ortsvorsteherin Silvia Schmid, die so gerne mit dabei gewesen wäre. Großes Lob sprach Schleweck der Riege der Vereinsvorstände aus, denn alle 15 Ziegelbacher Vereine waren an diesem Abend vertreten. „Aber auch wenn er bei allen Vereinen Hauptversammlungen besuchte und Wahlen leitete, die Familie stand für Dich immer an erster Stelle. Genieße diesen Abend“, wandte sie sich direkt an die Hauptperson.

„Sie haben sich sehr um die Ortschaft und die Stadt verdient gemacht“

Bürgermeisterin Alexandra Scherer sagte in ihrer Laudatio auf Reichle: „25 Jahre als Ortsvorsteher in der Verantwortung zu stehen, ist eine lange Zeit.“ In der Ortschaft und in der Stadt habe sich in dieser Zeit viel getan. Er habe bei der Weiterentwicklung sich stets unaufgeregt und mit viel Ruhe und dem richtigen Gespür beteiligt. In seiner Amtszeit wurden vier Baugebiete in Ziegelbach entwickelt, die Einwohnerzahl ist von 837 auf aktuell 951 gestiegen. Und die 1000er-Marke werde auch bald überschritten, wenn das „Adler“-Areal fertig bebaut sei. Der Gewerbepark sei weiterentwickelt und der Radweg dorthin sei unter seiner Ägide entstanden. Städtebaulich steht in der Ära Reichle der Ausbau der Ortsdurchfahrt und der Breitbandausbau, wo Ziegelbach Spitzenreiter war, auf der Habenseite. Die öffentlichen Gebäude wie Rathaus, Schule, Kindergarten und Dorfstadel des Ortes seien in gutem Zustand. Die Zusammenarbeit mit den Rektorinnen und Rektoren der Grundschule Haid mit den beiden Standorten in Ziegelbach und Haidgau funktioniere reibungslos, wie das Schul-Jubiläum vor wenigen Wochen gezeigt habe. Ob bei der Kapellenrenovation in Rohrbach oder jetzt bei der Kirchenrenovation, Alfons Reichle war immer vorne mit dabei. „Eine Kleinigkeit und der Ortsvorsteher kümmert sich darum“, sagte das Stadtoberhaupt. „Sie haben sich sehr um die Ortschaft und die Stadt verdient gemacht.“ Mit in ihren Dank schloss bezog in ihre Rede auch die Ehefrau von Alfons Reichle mit ein, die während der 25 Jahre oft auf ihren Mann verzichten musste und ihn dennoch immer in allen Bereichen unterstützt hatte.

Die Laudatio von Berthold Leupolz

Nach zwei Liedern des Kirchenchors durfte Berthold Leupolz, der altersmäßig  zwar jüngste, aber dennoch der dienstälteste aller Wurzacher Ortsvorsteher – er ist wie Reichle ebenfalls seit 25 Jahren im Amt – die Lobrede im Namen der Kollegen halten. In seiner Amtszeit habe Reichle drei Bürgermeister und viele Ortsvorsteher Kollegen kommen und gehen sehen. „25 Jahre hast Du neben der Familie deiner Ortschaft gewidmet. Wir haben viel bewegen können. Es war ein schönes Miteinander und es war – auch im Namen der Kollegen – schön,  mit Dir zu arbeiten.“ Alfons Reichle sei nie ein Streithammel gewesen und habe immer ein offenes Ohr für jeden gehabt. Dafür sprach er ihm ein ehrliches „Vergelt´s Gott“ aus. Als Geschenk gab es für Reichle und seine Frau einen Gutschein für ein Essen im „Torfstecher“;  bis dahin wurde er schon einmal von den Kollegen mit allen Biersorten aus der Region versorgt, mit der Auflage, am Ende den Kollegen „das Beste“ zu vermelden.

Die bierspendenden Ortsvorsteher, allen voran Marga Loritz aus Gospoldshofen.

Haidgaus Ortsvorsteherin Ernestina Frick.

Unterschwarzachs ehemaliger Ortsvorsteher Franz Kraus.

Eintürnens Ortsvorsteher Bertold Leupolz.

Gospoldshofens ehemaliger Ortsvorsteher Karl Mayer.

Arnachs Ortsvorsteher Michael Rauneker.

Haidgaus ehemaliger Ortsvorsteher Franz Ritscher.

Die Ortsvorsteherin von Dietmanns Monika Ritscher.

Sybille Schleweck, Reichles Nachfolgerin im Amt des Ortsvorstehers.

Martina Wespel, Vorsitzende des Kirchenchors, bei ihrer Dankesrede.

Seit mehr als 50 Jahren 1. Tenor

Martina Wespel, die Vorsitzende des Kirchenchores, bei dem Alfons Reichle seit mehr als 50 Jahren als 1. Tenor mitsingt, würdigte die Verdienste des scheidenden Ortsvorstehers im Namen der 15 Vereine. 13 Jahre war Reichle selbst Vorstand des Kirchenchores, die Musik liege ihm sehr am Herzen. Aber er sei auch ein praktischer Mensch, denn als der Dorfbrunnen im Frühjahr geschmückt war, habe er persönlich Hand angelegt, dass das Wasser wieder im Brunnen plätschern konnte.

Alfons Reichle im Gespräch mit Stadtkämmerer Stefan Kunz (rechts) und dessen Vorvorgänger Peter Depfenhart.

Ortspfarrer Patrick Meschenmoser im Gespräch.

Ziegelbachs ehemaliger Feuerwehrkommandant Theo Klein im Gespräch mit Ortsvorsteherin Sybille Schleweck.

Auch Haidgaus ehemaliger Ortsvorsteher Alfred Wirth war gekommen.

Gute Nachbarn: Arnachs Ortsvorsteher Michael Rauneker und sein langjähriger Kollege Alfons Reichle.

Alfons Reichle schaut dankbar zurück

Der 69-jährige Alfons Reichle selbst sagte in seiner Dankesrede: „Man wusste ja nicht, was auf einen zukam, aber die Ortschaft war gut aufgestellt. Mein Vorgänger Alfred Wirth half mit guten Tipps und ich hatte viele Helfer.“ Er habe sich auf das stets gute Verhältnis mit zu Ortschaftsräten stützen können. Das ließ sie auch gemeinsam kitzlige Situationen wie das OGI-Fiasko überstehen. Reichle dankte der Bürgermeisterin und ihren beiden Vorgängern, die jederzeit erreichbar waren. Ein besonderer Dank ging an den Bauhof und an den Gemeinderat. „Unsere Vereine sind mir sehr ans Herz gewachsen.“ Besonders nannte er die Feuerwehr, die Tag und Nacht einsatzbereit sei und nun ihr neues Fahrzeug bekommen hat. Und den Kirchenchor und die Musikkapelle für die vielen schönen gemeinsamen Stunden. Ein besonderer Dank ging auch an die Kirche, vertreten durch Pfarrer Patrick Meschenmoser. Durch Grundstückabtretungen seitens der Kirche seien Projekte wie der Radweg und die barrierefreie Bushaltestelle erst möglich geworden. Ein ganz besonderer Dank ging an den ehemaligen Hausmeister Charlie Glaser, der ehrenamtlich die Wände des Dorfstadels gestrichen hatte, so dass er nun in neuem Glanz erstrahlen konnte. Alfons Reichle vergaß auch nicht, seiner „rechten Hand“ Doris Grimm zu danken, die in allen Vereinen der Ortschaft sehr verwurzelt ist. Zu guter Letzt zeigte er sich auch seiner Familie zu großem Dank verpflichtet, die auf dem Hof dafür sorgte, dass alles weiterlief, wenn er auswärtige Verpflichtungen hatte.

„Wir werden ernten, was Du gesät hast“

Weiter dankte der langjährige Ortsvorsteher seiner Nachfolgerin Sybille Schleweck und wünschte ihr eine glückliche Hand bei ihren Entscheidungen. Diese wiederum dankte ihm für seine berührenden Worte: „Wir werden ernten, was Du gesät hast.“

Mit dem gemeinsam gesungenen und gespielten Lieblingslied von Alfons Reichle „Dem Land Tirol die Treue“ endete der offizielle Teil  der Feier.
Text und Fotos: Uli Gresser

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Fotos: Uli Gresser

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