33 Gemeinderatskandidaten für Bad Wurzach stellten sich beim Speed-Dating vor
Bad Wurzach – Es war eine Gelegenheit, die zukünftigen Räte – wenn auch nur 60 Sekunden lang – anzuhören. Wie sie sich selbst vorstellten und worauf sie ihr Augenmerk im Falle der Wahl richten werden. Leider nahmen sehr wenige Zuhörer die Gelegenheit war, im Rahmen des von der „Schwäbischen Zeitung“ im Kursaal veranstalteten sogenannten Speeddatings die Kandidaten live zu hören, was gerade bei einer Persönlichkeitswahl, wie es die Kommunalwahl nun einmal ist, von elementarer Bedeutung ist.
Besonders auffällige Präsentationen gaben Manfred Braun (FW), der einem Dieter Thomas Heck im Bezug auf die Anzahl der gesprochenen Worte in der Minute alle Ehre gemacht hätte, sowie Franz-Josef Maier, der die Veranstaltung mit einer kleinen musikalischen Einlage auflockerte. So gut wie alle anwesenden Kandidaten von Bündnis 90 / Grüne sprachen in ihren Statements über Klimakrise und Erneuerbare Energien.
In alphabetischer Reihenfolge traten die Kandidaten – aufgerufen von SZ-Redakteur Steffen Lang, während SZ-Redakteur Simon Nill für die Kandidaten den Zeitrahmen setzt – ans Mikrofon. Wir zitieren jeweils ein, zwei Kernsätze, wobei die Auswahl sicherlich diskutabel ist.
Sybille Allgaier (CDU): Warum sie, eine ganz normale bodenständige Wurzacherin, wiedergewählt werden will? Sie habe zehn Jahre Erfahrung im Stadtrat und sei in vielen Vereinen ehrenamtlich tätig.
Andreas Berle (CDU) tritt erstmals für den Gemeinderat an. Seine Triebfeder: Er möchte mitgestalten und Verantwortung übernehmen, so wie er es bereits seit vielen Jahren in Vereinen tut.
Walter Binder (Grüne): Setzt sich für Erneuerbare Energien ein.
Christine Bräuhauser (FW): Weiß als berufstätige Mutter um die Herausforderungen bei Kinderbetreuung und Erziehung.
Tobias Brauck (FW): Sieht, dass ein gutes Miteinander vor allem Engagement des Einzelnen benötigt und macht sich dafür stark.
Manfred Braun (FW): Der langjährige Arnacher Ortschaftsrat will in diesen unruhigen Zeiten den Blick erst recht nach vorne richten und mitgestalten. Er wünscht sich, dass wieder mehr Menschen bereit sind, Ja zu sagen.
Lisa Brechter (CDU): Geht mit gutem Bespiel voran, dass auch die junge Generation sich mehr in der Kommunalpolitik engagiert.
Gisela Brodd (FW): Seit zehn Jahren im Gemeinderat. Ihr sind die Menschen in Bad Wurzach wichtig.
Rainer Deuschel (Grüne): Kandidiert, weil seine Enkelgeneration von der Klimakrise stark betroffen sein wird.
Manfred Döring (MirWurzacher): Ihm liegt die Zukunft des Kurbetriebs in Bad Wurzach besonders am Herzen.
Regina Egly Fernandes (Grüne): Macht keine halben Sachen, setzt sich leidenschaftlich für die Schwächsten ein.
Norbert Fesseler (FW): Will sich weiterhin als Gemeinderat für die Stadt engagieren und seine Kompetenzen zum Wohle der Stadt einbringen.
Ernestina Frick (FW): Ortschaften sind ein vielfältiger Reichtum, setzt sich für weniger Auflagen etwa bei den Landwirten ein.
Anja Halder (Grüne): Ist sich bewusst, dass heute die Weichen für die Gesellschaft von Morgen gestellt werden. Deswegen sind ihr die finanzielle und personelle Ausstattung von Bildungseinrichtungen wichtig.
Reinhold Joos (FW): Will im Gemeinderat die Interessen der Ortschaften vertreten.
Erika Kazmaier (Grüne): Die Abiturientin möchte, dass ihre Generation sich aktiver einbringt.
Ulrich Kazmaier (Grüne): Er setzt sich privat für die Energiewende ein, möchte dies auch in die Gemeinde tragen, insbesondere ist ihm die PV-Nutzung auf öffentlichen Dächern ein Anliegen.
Florian Kibler (CDU): Sieht sich aufgrund seines Studiums, das auch Öffentliches Recht beinhaltete, kompetent für ein Gemeinderatsmandat. Er betonte seine tiefe Verwurzelung mit der Stadt.
Michael Kluge (Grüne): Wünscht sich ökologische Vielfalt auch jenseits des Wurzacher Riedes oder eines anderen geschützten Gebietes.
Franz-Josef Maier (MirWurzacher): Als gelernter Zimmermann und Berufschullehrer steht er für nachhaltiges Bauen; seine „Klein-aber-Fein“-Gruppierung im Gemeinderat setzt sich seit zehn Jahren für die Belange aller Bürger ein, ob in der Stadt oder in den Ortschaften.
Kurt Miller (FW): Dem langjährigen Ortsvorsteher liegt als Hauerzer natürlich der Erhalt des dortigen Freibades besonders am Herzen.
Kathrin Neher (FW): Möchte, dass im Gemeinderat ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jung und alt, aber auch zwischen Handwerkern und Akademikern und Männern und Frauen herrscht.
Richard Praecker (Grüne): Der gebürtige Berliner bezeichnet sich als Pragmatiker, ihm ist wichtig, dass das, was angepackt wird, auch funktioniert.
Yvonne Reich (CDU): Hat 20 Jahre Erfahrung in der Lokalpolitik als Ortschaftsrätin und seit fünf Jahren als Gemeinderätin.
Tim Riedle (Freie Wähler): Möchte sich für ein offenes Ohr für die Bürgerschaft und insbesondere für die Belange der Jugendlichen einsetzen.
Ewald Riedl (CDU): Ihm liegen die Würdigung der Vereinsarbeit und die Ortschaften am Herzen.
Frank Rogg (MirWurzacher): Übernimmt gerne Verantwortung und möchte dies auch im Bad Wurzacher Gemeinderat tun.
Klaus Schütt (CDU): Der langjährige Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter sieht seine Aufgabe für die nächsten fünf Jahre darin, die Rolle von Senioren und Rentnern in der Stadt zu stärken.
Heinrich Vincon (CDU): Er sieht seine Aufgabe im Gemeinderat darin, die Interessen der Landwirtschaft zu vertreten.
Fynn Vogel (MirWurzacher): Er bringt durch seine Arbeit als Jugendrat bereits Erfahrung mit Gremiumsarbeit mit, möchte seine Generation für mehr Eigeninitiative aktivieren.
Dr. Ulrich Walz (Grüne): Der pensionierte Lehrer verweist auf seine vielfältigen Erfahrungen in kommunalen Gremien (Ortschaftsrat Haisterkirch, Gemeinderat Bad Waldsee) und appelliert an die Verantwortung der älteren Generation für eine lebenswerte Zukunft der Kinder und Enkel.
Thomas Wiest (MirWurzacher): Der ehemalige Seibranzer Ortsvorsteher möchte seine Erfahrungen gerne in den Gemeinderat einbringen. Er habe in den letzten 20 Jahren seinen CO2-Fußabdruck gegen Null reduzieren können.
Emina Wiest-Salkanovic (CDU): Rückte vor zwei Jahren in den Gemeinderat nach und findet die Arbeit im Gremium unglaublich spannend und interessant.
Im Anschluss an die Vorstellungsrunde hatten die Besucher des Speed-Datings an Stehtischen Gelegenheit, sich mit den Kandidaten zu unterhalten.
In unserer Galerie finden Sie Bilder aller 33 Kandidierenden, die sich beim Speeddatung der SZ vorgestellt haben, sowie ein Foto des Moderatoren-Duos.
Text und Fotos: Uli Gresser