Schwester M. Philothea Kopp feiert im Kloster Reute ihren 100. Geburtstag
Bad Waldsee-Reute – Am Sonntag, 11. Februar 2024, feiert Schwester M. Philothea Kopp ihren einhundertsten Geburtstag. Vor 70 Jahren, am 10. März 1954, trat sie als damals Dreißigjährige in den Orden der Franziskanerinnen von Reute ein. Die erste Profess, das Ordensgelübde, legte sie zwei Jahre später ab. Seit 2011 lebt Sr. Philothea im Gut-Betha-Haus bei ihren älteren oder pflegebedürftigen Mitschwestern.
Beim Fototermin mit Generaloberin Sr. Maria Hanna und Hausoberin Sr. Mirjam ist Sr. M. Philothea gut gelaunt. Auf dem Weg zur Marienkapelle im Kloster wird sie von ihren Mitschwestern auf den bevorstehenden Geburtstag angesprochen. Die Vorfreude ist spürbar. Mit ihren bald 100 Jahren gehört sie zu den besonders erfahrenen Schwestern in der Gemeinschaft, der sie bald 70 Jahre angehören wird. Geboren wurde Sr. Philothea in Aichhalden am Rande des Schwarzwalds. Sie war die älteste von neun Geschwistern der Familie Kopp, zwei jüngere Geschwister verstarben bereits in den ersten Lebenswochen. Ihre Kindheit und Jugend erlebte sie in gesellschaftlich und politisch bewegten Jahren.
Der Pfarrer ihrer Heimatgemeinde beschied ihr, sie sei “verträglich, bescheiden und etwas schüchtern”. Nach Reute zu den Franziskanerinnen kam die junge Frau in einer Zeit, als sich die Gemeinschaft gerade von den Kriegs- und Nachkriegswirren aufrappeln konnte, 1954 wurde das nach Besetzung und Verwüstung sanierte Mutterhaus gerade wieder eingeweiht und von den Schwestern neu bezogen. Ihre erste Entsendung führte sie 1957 in das Elisabethenkrankenhaus nach Ravensburg, zwei Jahre später weiter nach Biberach, ebenfalls in das Krankenhaus. Nach der Rückkehr nach Ravensburg in das Haus St. Nikolaus wirkte Sr. M. Philothea 18 Jahre lang in Hohentengen.
Ab 1985 kümmerte sie sich um die Mitschwestern, die im Ferienhaus Eglofs ihre Urlaubszeit verbrachten. Hier bewirtschaftete sie den Gemüsegarten für den Bedarf im Ferienhaus und kochte zur Freude der Schwestern. 2001 kehrte Sr. M. Philothea nach Reute in das Mutterhaus zurück und wirkte in der Betreuung der Hausgäste. Dass sie “eine sehr gute Hausfrau” sei, bescheinigten ihr Mitschwestern und Gäste. Küche und auch die Gartenarbeit gingen ihr gut von der Hand. Dabei vermittelte sie stets, dass sie ihre Aufgaben mit Freude erledigt.
Auch wenn Sr. Philothea ihre Arbeit stets zügig erledigte – bei Tisch nahm sie sich immer Zeit für ihre Gäste; sie wurde als gute und zugewandte Zuhörerin geschätzt und fragte interessiert nach. Auch in der Nachbarschaft an ihren unterschiedlichen Stationen war sie, stets um ein gutes Miteinander bemüht, beliebt. Viele, die ihr dort begegneten, freuten sich darüber, dass Sr. M. Philothea immer ein Späßle parat hatte.
Heute ist sie, manchen Einschränkungen des Alters zum Trotz, lebensfroh und bei guter Gesundheit. Auf ihren Geburtstag freut sie sich, auch wenn er im kleinen Kreis gefeiert wird. Ihr Glaube und ihre franziskanische Berufung haben sie ihr Ordensleben lang getragen. Und es spricht nichts dagegen, dass dies auch weiter so bleibt.