Gymnasium bekommt neun neue Klassenzimmer
Bad Waldsee – In der Gemeinderatssitzung am 29. Januar wurde ein wesentlicher Beschluss zur Erweiterung des Gymnasiums gefasst. Es bekommt neun neue Klassenzimmer, aber keine separate Aula.
Es fehlen Klassenräume am Gymnasium. Über diese Frage herrscht Einigkeit zwischen Schulleitung, Gemeinderat und Verwaltung. Neun neue Klassenräume sollen her. Dafür wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den das Architektur-Büro Lanz Schwager aus Konstanz für sich entscheiden konnte. Dieser Entwurf sieht einen Neubau auf drei Geschossen mit neun Klassenzimmern, vier Musiksälen/Übungszellen und einer Aula vor. Die Kostenkalkulation ergab dafür voraussichtliche Kosten von 10,1 Millionen Euro. Damit liegen die Kosten für diese Variante um mehr als vier Millionen Euro über den bisher angenommen Kosten.
Der Fachbereich Bauen, Stadtentwicklung hat nun nach einer Entwurfsskizze der Schulleitung eine angepasste Variante entwickelt. Dieser Entwurf sieht zwei Geschosse mit neun Klassenzimmern und zwei Musiksälen vor. Die Aula würde entfallen. Die Kostenschätzung für diese Variante beläuft sich auf ca. 7,8 Millionen Euro.
Im den Haushalten 2024 bis 2027 sind Mittel in Höhe von 5.240.000 Euro eingeplant. Die Gegenüberstellung der zu erwartenden Kosten und Fördermittel ergibt für den vom Fachbereich vorgelegten Entwurf einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von 512.000 Euro gegen 2,5 Millionen Euro des ursprünglichen Entwurfs und zu erwartende Folgekosten von 217.000 Euro gegenüber 391.000 Euro.
Eine weitere Variante stand nicht zur Abstimmung, da diese nur sechs Klassenräume vorsah.
Auszeit in der Sitzung
Die beiden Varianten führten zu einer kontroversen Diskussion im Gemeinderat, teilweise unter den Fraktionen, die sich dann auch eine Auszeit zur gemeinsamen Abstimmung erbaten. Auf der Seite der Verfechter der Lösung mit Aula standen die Räte der Grünen und der SPD. Lucia Vogel, Jörg Kirn und Andreas Schuler vertraten vehement die Auffassung, dass die Aula einen wichtigen Raum für den Campus-Gedanken der Döchtbühlschulen darstelle und wenn man jetzt den einzigen noch freien Platz mit einer kleinen Lösung zubauen würde, hätte man sich für die nächsten 30 Jahre blockiert. Rita König, SPD, brachte noch den Gedanken Gesamtschule der Zukunft mit ein, für die sie eine Aula als sinnvoll erachtete. Benno Schultes und Bernadette Behr von den Freien Wählern vertraten dagegen die Meinung, dass die vom Fachbereich vorgeschlagene Lösung allen pädagogischen Ansprüchen genügen würde, und das bei deutlich geringeren Investitions- und Folgekosten. Dieser Ansicht schlossen sich auch die Räte der CDU an.
Bei der Schlussabstimmung setzte sich die kostengünstigere Variante mit großer Mehrheit der FWV und CDU durch.
Erwin Linder