Gedenkfeier im Hospiz Ursula für die im vergangenen Jahr verstorbenen Gäste
Leutkirch – Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende des Hospiz Ursula im ehemaligen Krankenhaus haben zusammen mit Angehörigen und Freunden der Verstorbenen noch einmal ganz bewusst Abschied von jedem einzelnen Gast genommen. Nach der stimmungsvollen Feier im Andachtsraum war an den einladend gedeckten Kaffeetischen im Foyer Platz für wohltuende Gespräche.
Das Willkommen für die Eintreffenden durch das Spalier stehende Hospizteam war warm und vertraut und hat mit dem ersten Händedruck eine Atmosphäre von Wertschätzung und Geborgenheit geschaffen. Balsam für die Seelen trauernder Angehöriger, die im bis auf den letzten Platz belegten Andachtsraum von Hospizleiterin Evelyn Mauch herzlich begrüßt wurden. „Bei manchen von Ihnen ist es schon länger her, bei anderen noch ganz frisch und der Schmerz unendlich. Wir möchten uns heute Zeit nehmen, einen Moment innehalten und gemeinsam mit Ihnen jedem unserer im vergangenen Jahr verstorbenen Gäste einen Moment des Gedenkens schenken und uns nochmals ganz bewusst von jedem verabschieden.“ Evelyn Mauch dankte ihrem ganzen haupt- und ehrenamtlichen Team: „Viele Hände, viel Herz, viele tolle Persönlichkeiten – Dank an alle, die für unsere Gäste und ihre Angehörigen täglich wunderbare Arbeit leisten.“
Für jeden Verstorbenen wurde ein Licht entzündet
Für jeden der 45 verstorbenen Gäste war von einem Mitarbeitenden eine Holzscheibe bemalt und beschriftet worden. Zusammen mit einem Teelicht fand jede dieser Scheiben Platz an zwei neuen Holzwänden, die von einem Angehörigen einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin gebaut und dem Hospiz Ursula gespendet worden waren. Jeder Verstorbene wurde mit Namen genannt, für jeden wurde ein Licht entzündet. Die musikalische Gestaltung der Gedenkstunde lag in den Händen von Magdalena Dolp (Keyboard) und Alexander Wachter (Querflöte). Magdalena Dolp ist Apothekerin in der Leutkircher Apotheke, die das Hospiz mit Medikamenten versorgt und Alexander Wachter arbeitet als Pflegefachkraft im Hospiz. Beide bereicherten ihre Darbietungen zudem gekonnt mit ihrem Gesang. Mitarbeitende fassten Gedanken zu Leben und Tod, Liebe und Trauer in Worte und sprachen Fürbitten und beim gemeinsamen „Vater unser“ hielten sich alle an den Händen. Es war eine würdevolle und bewegende Abschiedsfeier. Vor dem Nachhauseweg ließen sich Angehörige und Mitarbeitende gerne an den einladend gedeckten Kaffeetischen nieder, kamen schnell miteinander ins Gespräch und tauschten Erinnerungen an die Verstorbenen und die gemeinsame Zeit im Hospiz aus.