Aufruf zum Einsatz für Frieden und Menschlichkeit
Bad Waldsee – Am Volkstrauertag versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger von Bad Waldsee und der Ortschaft Mittelurbach zur Gedenkfeier auf dem Stadtfriedhof. Die Veranstaltung stand im Zeichen des Erinnerns an die Opfer von Krieg und Gewalt und mahnte gleichzeitig zu Frieden und Versöhnung. Weitere Gedenfeiren gab es in Haisterkirch (“Der Waldseer” berichtete), Reute (“Der Waldseer” berichtete) und Michelwinnaden.
Die Feier in Bad Waldsee begann um 11.00 Uhr vor der Aussegnungshalle des Stadtfriedhofs. Zum Auftakt wurde das Lied „Den Engel lasst uns preisen“ gemeinsam mit der Stadtkapelle Bad Waldsee gesungen. Pfarrer Werner gab mit Bezug auf die beiden dort aufgestellten großen Holzengel, die bei der Aussegnungshalle wachen, den geistlichen Impuls und sprach ein Gebet.
Im Anschluss begaben sich die Anwesenden, angeführt von der Stadtkapelle, gemeinsam über den Friedhof zum Ehrenmal.
Die Stadtkapelle unter Vorantritt ihrer Fahnenabteilung und des Dirigenten.
Gedenkrede des Oberbürgermeisters
Oberbürgermeister Matthias Henne hielt eine nachdenklich stimmende Gedenkrede, in der er die Bedeutung des Volkstrauertags hervorhob. Er erinnerte an die historischen Ereignisse des Jahres 1944, insbesondere die Landung der Alliierten in der Normandie und das gescheiterte Attentat auf Hitler durch die Widerstandsgruppe um Oberst Graf Schenk von Stauffenberg.
Zudem betonte er die Wichtigkeit, den Anstieg antisemitischer Straftaten ernst zu nehmen und sich entschieden gegen Hass und Gewalt zu stellen, einschließlich der gezielten Fehlinformationen, insbesondere über soziale Medien. „Nie wieder“ sei nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf, heute entschlossen gegen Hass und Gewalt vorzugehen.
Oberbürgermeister Henne machte in seiner Rede zudem auf aktuelle Ereignisse aufmerksam, wie den Terrorangriff der Hamas auf Israel, die zunehmende Gewalt gegen Frauen und den Angriff auf die Seniorin in Bad Waldsee durch Jugendliche. Er rief dazu auf, Gewalt zu benennen und dagegen vorzugehen sowie Respekt und Menschlichkeit in den Vordergrund zu stellen.
Schülerbeitrag und Kranzniederlegung
Die Schülerin Evelyn Demidovic und der Schüler Hannes Wäscher (am Pult) vom Gymnasium Bad Waldsee trugen mit einem bewegenden Beitrag zur Gedenkfeier bei und erinnerten daran, dass auch die junge Generation Verantwortung trägt, die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt wachzuhalten.
Die Stadtkapelle Bad Waldsee spielte mehrere Musikstücke, darunter „Das Lied vom guten Kameraden“, während Oberbürgermeister Matthias Henne und der Vertreter der Reservistenkameradschaft, Patrick Schunk, den Kranz symbolisch durch das Öffnen der Kranzschlaufen am Ehrenmal niederlegten und die Fahnenträger respektvoll ihre Fahnen neigten.
OB Henne und Patrick Schunk von der Reservistenkameradschaft beim Öffnen der Kranzschlaufen.
Fürbitten und Dankesworte
Die Feier endete mit einem Fürbittgebet von Pfarrer Werner und Mitgliedern des Gemeinderats (hier im Bild Sonja Wild), gefolgt von Dankesworten des Oberbürgermeisters: „Ihre Teilnahme ist nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber denjenigen, die ihr Leben für Frieden und Freiheit geopfert haben.“
Weiter bedankte sich Matthias Henne besonders bei den Damen und Herren des Gemeinde- und Ortschaftsrats, dem Deutschen Roten Kreuz, den Schülern des Gymnasiums, der Reservistenkameradschaft, der Feuerwehr, den Fahnenträgern und Abordnungen sowie den Musikerinnen und Musikern der Stadtkapelle.
Ein besonderer Dank ging auch an Pfarrer Werner für seine einfühlsamen und verbindenden Worte.
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