Ein Schild-Bürger-Streich?
Zum Beschluss des Gemeinderates, für Leutkirch ein eigenes Kfz-Schild auf den Weg bringen
Montag, 11. 11., um 11.11 Uhr: Beginn der Fasnet. Montag, 11.11., um 20.20 Uhr: Der Gemeinderat der Großen Kreisstadt Leutkirch entschließt sich dazu, Leutkirch als den „Nibel der Welt” noch bekannter zu machen. Wie? Mit einem Schild. Ein Schild, das (fast) alle „Heiligsbechle” aus Leutkirch zieren kann. Per Kennzeichen LEU, LIA (für: Leutkirch Im Allgäu), LTK – oder noch besser: LKA (LeutKirchAllgäu). Krönung des Ganzen: Koscht’ nix. Also ganz schwäbisch.
Bleibt die Frage: Wirkt solch eine Aktion wirklich so werbend? Leutkirch: Wegen seines neuen LKA-Kennzeichens öfter in allerhand Fernsehsendungen, Radiobeiträgen und Zeitungsartikeln erwähnt als vor Jahren jenes „bekömmliche“ Bier aus der Allgäustadt? Ob ein schlichter Aufkleber auf allerhand Verkehrsmitteln mehr Aufsehen erregen würde?
Aber: Der könnte ja Geld kosten. Und das wäre gerade in Zeiten, die vielleicht schon vor dem 11.11. um 11.11 Uhr in Deutschland begonnen haben, lieber einzusparen. Dann schon lieber die günstigen neuen Kennzeichen wie etwa LKA. Von wegen „Landes-Kriminal-Amt”! LKA steht hier schließlich für „Leutkirch kann alles”. Und das ist doch eine riesige Steigerung in dem Land, das „alles außer hochdeutsch” kann. Dann steht LKA schließlich schlicht für „Leutkirch kommt an”.
Julian Aicher