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Moor-Momente

Die Aufliegerin



Foto: NAZ
Die zarten Stängel und großen Früchte der Moosbeere lassen sich von den Torfmoospolstern in die Höhe tragen.

Bad Wurzach – Herbstzeit ist auch die Zeit der roten Beeren an Bäumen und Sträuchern. Bei Heckenkirsche, Schneeball, Eibe und vielen mehr verleihen die leuchtenden Früchte ihren Trägern auffällige Farbtupfer. Auch im Hochmoor, ein Lebensraum, in dem aufgrund seiner extremen Bedingungen nur Spezialisten bestehen können, lässt sich zu dieser Jahreszeit bei genauem Hinsehen eine rote Beere entdecken.

Ganz klein und unscheinbar wächst die Gewöhnliche Moosbeere, die zur Familie der Heidekrautgewächse gehört und unser kleinster einheimischer Strauch ist, zwischen den Torfmoospolstern. Genauer gesagt: Sie wächst auf diesen. Denn die zierliche Pflanze liegt mit langen, dünnen Ästen, an denen sich beiderseits kleine, ovale und dunkelgrüne Blättchen wie an einer Perlenschnur reihen, oben auf den Kissen aus dichten Torfmoosen. Sie ist nicht im torfigen Erdreich verwurzelt. So ist sie als „Aufliegerin“ oder „Überkriecherin“ gegenüber den dicht wachsenden Torfmoosen konkurrenzfähig und lässt sich von diesen immer weiter in die Höhe tragen. Im Sommer zieren zartrosa Blüten in Form kleiner Glockenblumen mit zurückgeschlagenen Kronblättern an einzelnen, langen Stängeln die Pflanze. Mit etwa 18 Tagen gehört die Lebensdauer dieser Blüten zu den längsten der heimischen Pflanzenwelt. Nach der Befruchtung insbesondere durch Hummeln und Biene entwickeln sich die Blüten ab September zu kugeligen, roten Beeren, die den Winter hindurch bis zum nächsten Sommer überdauern. Die Ausbreitung der Samen erfolgt vor allem durch Vögel, die diese nach dem Verzehr der Beeren unverdaut an anderer Stelle wieder ausscheiden. Im Vergleich zur zarten Pflanze wirken die Früchte der Moosbeere sehr überdimensioniert und sind so schwer, dass die Stängel sie nicht tragen können und die Beeren daher meist dem Torfmoos direkt aufliegen. Daraus leitet sich auch der Name Moosbeere ab. Der wissenschaftliche Artname bedeutet übersetzt „saure Beere“ und tatsächlich weisen die Früchte einen leicht säuerlichen Geschmack auf. Werden sie jedoch nach Frosteinwirkung gesammelt, dann ergeben sie eine schmackhafte und wegen des Gehaltes an antibiotischen Inhaltsstoffen haltbare Marmelade, die ähnlich wie Preiselbeeren verwendet werden kann. Der hohe Anteil an Pektinen bewirkt ein leichtes Gelieren, weshalb sie früher auch bei der Zubereitung anderer Marmeladen untergemischt wurde. In Skandinavien, wo die Moosbeere in riesigen Mengen vorkommt, bereitet man daraus den „Polarlikör“ zu. Zu großer Bekanntheit brachte es allerdings nicht unsere Gewöhnliche Moosbeere, dafür aber ihre in Nordamerika beheimatete „große Schwester“, die Großfrüchtige Moosbeere. Kennen Sie nicht? Bestimmt, wenn auch nur unter ihrem amerikanischen Namen: Cranberry.

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