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Sterben ist eine Zeit des Lebens

Hospizlicht-Aktion hat viele Menschen angesprochen



Foto: St. Elisabeth-Stiftung
Am Stand der Hospizlicht-Aktion auf dem Markt in Leutkirch sind v.l.n.r. Anna Tritschler (Hospiz Ursula), Ulrike Butscher (Ambulante Ökumenische Hospizgruppe), Juliane Wiencke-Krause (Ambulante Ökumenische Hospizgruppe) und Evelyn Mauch (Hospiz Ursula).

Leutkirch – Mitarbeitende und Ehrenamtliche  der  regionalen Ambulanten Hospizgruppen sowie der stationären Hospize der St. Elisabeth-Stiftung haben zum Welthospiztag wieder nahezu 2000 Kerzen verteilt und sind mit unzähligen Menschen ins Gespräch gekommen. Jetzt freuen sie sich über die großzügigen Spenden für ihre wichtige Arbeit. „Gut, dass es euch gibt“ – das haben sie an ihren Ständen immer wieder gehört.

„Wir haben an zwei Markttagen etwa 500 Kerzen verteilt“, berichtet Evelyn Mauch, Leiterin Hospiz Ursula in Leutkirch. „Es ist eine schöne Vorstellung, dass die alle am Abend des Welthospiztages in den Fenstern geleuchtet haben.“ Und nicht nur in Leutkirch und Umgebung haben die Hospizlichter Verbundenheit mit sterbenden und verstorbenen Menschen und ihren Angehörigen ausgedrückt. Die schlichten kleinen Kerzen zeigen einen Satz des Heiligen Franz von Assisi: „Gegen die Nacht können wir nicht ankämpfen, aber wir können ein Licht anzünden.“ Mit ihrem Entzünden sollen bewusst Zeichen der Solidarität auch mit den in der Hospiz- und Palliativarbeit beschäftigten Menschen, die Schwerkranke und Sterbende pflegen und begleiten, gesetzt werden. Auch auf dem Ravensburger Wochenmarkt gab es dieses Mal neben Äpfeln, Kartoffeln und Eiern wieder Hospizlichter am gemeinsamen Stand von Ambulanter Hospizgruppe Ravensburg und Hospiz Schussental. Gehören Tod und Sterben auf den Wochenmarkt? Für Michaela Scheffold-Haid, Koordinatorin der Ambulanten Hospizgruppe, ist das keine Frage. „Sterben ist eine Zeit des Lebens. Wir müssen das Sterben wieder in eine breite Öffentlichkeit bringen. Das ist so wichtig und darf auf dem Markt seinen Platz haben.“ Irmgard Nagel, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Ambulanten Hospizgruppe, ist ganz ihrer Meinung. Als „großes Geschenk“ empfinden beide die Gespräche mit den Menschen, die interessiert am Stand stehenbleiben. „Ob kurz oder länger – es ist immer eine große Offenheit spürbar. Durch die Kerze kommt man schnell auf des Pudels Kern. Man merkt, dass das Sterben und der Tod die Menschen beschäftigt.“ In der Ehinger Fußgängerzone haben Mitarbeitende des Hospiz St. Martinus Alb-Donau sowie der Ambulanten Hospizgruppe Ehingen und der Hospizstiftung an ihrem Stand nicht nur die Hospizlichter verteilt und Gespräche geführt, im Angebot war hier auch Kuchen, der ebenso gefragt war wie die Kerzen. „Viele haben uns gesagt: gut, dass es euch gibt“, zieht Hospizleitung Gabriele Zuegn eine rundum positive Bilanz der gemeinsamen Aktion. Als Erfolg wertet auch Tobias Bär die diesjährige Aktion in Biberach. Er leitet das Hospiz Haus Maria am Kirchplatz und berichtet von 300 in Stadtbuchhandlung und Stadtapotheke für das Hospiz verteilten Kerzen. „Es freut uns, dass die Hospizarbeit durch solche Aktionen immer mehr ins Licht der Öffentlichkeit rückt.“ In Leutkirch gehört der Welthospiztag mit dem gemeinsamen Stand der Ambulanten Ökumenischen Hospizgruppe und des Hospiz Ursula auf dem Wochenmarkt sowie auf dem Bauernmarkt für viele Bürger fest zum Herbst. „Auch wenn wir dieses Jahr kein Wetterglück hatten – die Leute kommen ganz gezielt zu uns“, freut sich Evelyn Mauch. Auch über die mehr als 2000 Euro in der Spendenkasse ist die Freude bei ihr und ihren Mitstreitenden groß. „Es ist dieses Jahr nochmal eine Steigerung zu den Vorjahren. Wir sind den Leutkirchern sehr, sehr dankbar. Das ist wirklich großartig.“

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