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Beispiele gelungener Integration

ANgekommen – Ausstellung in zwei Etappen



Foto: Erwin Linder
Blick in die Ausstellung

Bad Waldsee – Am verkaufsoffenen Sonntag (22.9.) öffnete auch überraschenderweise der ehemalige Tee- und Kräuterladen in der Wurzacher Straße seine Türen. Aber nicht, um vegetarische Kost anzubieten, sondern für eine Ausstellung der besonderen Art.

Gut besuchte Vernissage (um 13.00 Uhr).

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Manchmal ist es tröstlich zu sehen, dass es Menschen gibt, die dem „Narrativ“, also der Erzählung, von den geflüchteten Menschen, die nur kommen, um unser Sozialsystem auszunützen, Fakten entgegensetzen. Keine Erzählung von „denen da“, sondern wirkliche Berichte von Menschen, die nach unsagbarem Leid bei uns angekommen sind, unsere Sprache erlernt haben und, um mit christlichem Tenor zu sprechen, unter uns leben – und ihren Beitrag zum Sozialsystem leisten.

Die Ausstellung „Angekommen“ portraitiert elf Frauen und Männer, in bestem Beamtendeutsch mit Migrationshintergrund. Männer und Frauen, die ihre Heimat verlassen haben, weil sie dort nicht mehr leben konnten. Weil diktatorische Regimes Leib und Leben bedrohen.

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Milad aus Syrien hat seine Geschichte erzählt. Er arbeitete als Bauingenieur in Syrien. Als der Bürgerkrieg ausbrach, wurden mehrere seiner Freunde erschossen.

Rückblende: 2011 protestierten Bürger friedlich gegen das unmenschliche Folterregime des Baschar al-Sadat. Auslöser für die bewaffneten Konflikte soll die Leiche eines kleinen Jungen gewesen sein, der mit schweren Folterspuren seinen Eltern zurückgegeben wurde.

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Junge Männer wie Milad wurden zwangsrekrutiert, in Uniformen gesteckt und ohne weitere Ausbildung als Kanonenfutter an die Front geschickt. „Wenn es ein gerechter Krieg für ein gerechtes Ziel gewesen wäre, wäre ich nicht geflohen. Aber meine Familie wollte nicht, dass ich für den Diktator sterbe“, erzählt Milad. Über die Türkei, Griechenland, Österreich kam er nach Deutschland, nach Bad Waldsee. Er besuchte den Sprachunterricht, arbeitete zur Probe bei jener Firma, die ihn dann übernommen hat und in der er heute als Bauingenieur und Tiefbauplaner arbeitet.

Milad ist nur ein Beispiel dafür, dass Geflüchtete sehr wohl einen wichtigen Beitrag für unser Land leisten können. Vielleicht sollten mehr solche Geschichten aufgeschrieben werden.

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Zurück zur Ausstellung. Das verbindende Element ist ein Fensterrahmen, in den die Porträts integriert sind. „Wir möchten dazu aufrufen, einen Blick durchs Fenster zu wagen und dadurch die Geschichten der Menschen hinter den Fotos zu entdecken“, sagte Bente Weber in ihrer Eröffnungsrede. „Fremdes kann beängstigend sein. Aber nur, solange es fremd ist. Wenn wir die Geschichten und Menschen hinter den Zahlen kennenlernen, verlieren Unsicherheit und Vorurteile an Kraft.“

Dann gab’s noch Lob und Blumensträuße für Suzana Vidakovic, die Integrationsbeauftragte der Stadt, für ihre Unterstützung und die gestalterische Umsetzung der Ausstellung und begleitender Literatur sowie für Lili Bamann (Bild) vom Global e.V. Bad Waldsee für die Unterstützung.

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Initiiert wurde die Ausstellung von Julia Barczyk, Bente Weber, Elisabeth Siebenrogg, Jürgen Nüssle, Jonas Schrade und Markus Leser.

Julia Barczyk (links), Bente Weber (rechts): zwei der sechs Initiatoren (mit Suzana Vidakovic, der Integrationsbeauftragten der Stadt).

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Da ANgekommen nur am verkaufsoffenen Sonntag im ehemaligen Tee- und Kräuterladen zu sehen war, gibt es für alle, die nicht kommen konnten, eine zweite Chance im Seenema ab Januar 2025.
Text und Fotos: Erwin Linder

BUS

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1800    Blick in die Ausstellung

1803  

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1808    von li:

1814    Milad erzählt seine Geschichte

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