Gesellenstücke-Ausstellung begeisterte
Haisterkirch – Die hohen Temperaturen am Samstag (20. Juli) konnten die zahlreichen Besucher nicht davon abhalten, zu den Ausstellungen der Gesellenstücke des Schreinerhandwerks in Haisterkirch und Wangen i. A. zu kommen.
Im Haisterkircher Klosterhof war der Andrang gerade um die Mittagszeit recht groß. Die Parkplätze im Dorfzentrum waren voll belegt. Vor allem viele Kleintransporter parkten in der Nähe des Klosterhofs. Das hatte seinen Grund, denn die Prüfungsstücke der neuen Schreinergesellinnen und Schreinergesellen wurden hier zur Ausstellung gebracht.
Insgesamt wurden 54 recht unterschiedlich gestaltete und persönlich bestimmte Prüfungsstücke gezeigt, davon 19 im Gewerbe-Schulzentrum Wangen (Friedrich-Schiedel-Schule) und 35 in den barocken Räumen des Haisterkircher Klosterhofs. In Haisterkirch wurden die Gesellenstücke von 7 angehenden Schreinerinnen und 28 angehenden Schreinern präsentiert. In Wangen gehörten 6 neue Gesellinnen neben den 13 männlichen Kollegen zu den Ausstellenden.
Die Ausstellung in Haisterkirch wurde mit Abschlussarbeiten von Schülern der Gewerblichen Schule Ravensburg bestückt, deren Einzugsbereich auch den Kreis Biberach (4), den Bodenseekreis (6), den Kreis Sigmaringen (2) und den Kreis Ravensburg (22) sowie Lindau (1) umfasst.
Kreishandwerksmeister Michael Bucher aus Bad Waldsee-Hittelkofen – er ist zugleich der Obermeister der Schreinerinnung Ravensburg – war sichtlich erfreut über den großen Besucherandrang und begrüßte ganz besonders die bisherige Ortsvorsteherin Rosa Eisele und ihren Nachfolger Matthias Covic. Beide betonten in ihren Ansprachen, dass Stadt und Ortschaft gerne diese Ausstellungen hier unterstützen. Bucher bedankte sich bei der Stadt und der Ortschaft für das stets gezeigte große Entgegenkommen bei Planung, Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung.
Alle 54 Prüfungskandidaten haben bestanden
Dann verkündete er ganz Bedeutungsvolles, denn er konnte mitteilen, dass alle 54 Prüfungskandidaten die Gesellenprüfung 2024 bestanden haben. Den Anwärtern wurde an diesem Samstag das vorläufige Prüfungsergebnis als Schriftstück ausgehändigt. Die offiziellen Gesellenbriefe gibt es bei einer späteren Feier der einzelnen Kreisinnungen. Für den Landkreis Ravensburg ist diese Feier dann im Bauernhausmuseum Wolfegg vorgesehen.
Ronja Nägele Jahrgangsbeste
Bucher war voll des Lobs über diesen guten Jahrgang mit einem Prüfungsdurchnitt von 2,3. und fügte auch an: „Wir sind ganz stolz auf euer Ergebnis. Etliche mit 1,… sind dabei.“ Jahrgangsbeste ist Ronja Nägele, die in der Firma Thaler, Aulendorf, ausgebildet worden ist. Obermeister Michael Bucher betonte in seiner Ansprache auch, dass der Klosterhof ein idealer Ort sei. Schließlich passen sich die modernen Auststellungsstücke perfekt ein in den Rahmen bauhandwerklicher Schaffenskraft früherer Jahrhunderte. Exemplarisch passe dazu die Platzierung des prämierten Gesellenstücks (Bohemian Sun) von Ronja Nägele vor einem barocken Schrank aus dem 18. Jahrhundert.
Er hob noch einmal deutlich hervor, welche großartige Perspektiven so eine handwerkliche Ausbildung ermöglichen kann. Er warb dafür, dass die neuen Gesellinnen und Gesellen auch bei den Wettbewerben „Gestaltete Gesellenstücke“ teilnehmen sollen, die auf Innungs-, Landes- bis hin zur Bundesebene führen. Dass dabei besondere Bewertungskriterien gelten wie Form, Gebrauch und Beziehungen konnte man bei den diesjährig ausgestellten Gesellenstücke wieder gut erkennen. Gestaltungsideen, Materialien, Gebrauchstauglichkeit, Funktionalität und saubere Verarbeitung sind Merkmale und Markenzeichen bester individuell gestalteter Qualitätsarbeit. Die Prüfungsstücke bei der Ausstellung im Klosterhof waren wie gewohnt vielfältig mit unterschiedlichsten Produktergebnissen, angefangen bei klassischen Möbelstücken bis hin zu eher seltenen Stücken.
Mit festem Händedruck gratulierten Michael Bucher und Ralph Nolte von der Gewerbeschule Ravensburg jeder und jedem der frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen und dazu gab es noch einen Gutschein für ein Vesper. Die Adolf-Aich-Stiftung Ravensburg hatte auch dieses Mal für das kulinarische Angebot Sorge getragen. Der Reinerlös ist wieder für einen sozialen Zweck bestimmt.
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