Hofenbrass brachte den Kursaal zum Beben
Bad Wurzach – Mit dem Konzert von “Hofenbrass” – allesamt Musiker aus Hofen-Orten des Allgäus – am Abend des Blutfreitags haben die Macher der Kurhaus-Kulturschmiede eine Marke für einen kulturellen Abschluss des „Bad Wurzacher Nationalfeiertags“ gesetzt.
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ – an dieses Sprichwort haben sich die Macher um Petra Springer der Kurhaus-Kulturschmiede wohl erinnert, als sie die Idee für das Konzert mit “Hofenbrass” umsetzten, um damit das Veranstaltungsvakuum für die jüngere Generation zu füllen, das bisher am Abend des Heilig-Blut-Festes in Bad Wurzach herrschte. „Ein Anfang ist damit gemacht”, sagte die Eventmanagerin Petra Springer zur Bildschirmzeitung “Der Wurzacher”; höchstpersönlich hatte sie den Besuchern des Abends ihr Eintrittsbändchen angelegt. „Nur wer etwas macht, kann auch Erfolg haben.“
Im ersten Teil ihres Konzertes spielten die Blasmusiker, die aus verschiedenen Musikkapellen der Umgebung von Leutkirch kommen, wo fast jeder Ortsname mit einem -hofen endet, traditionelle Festzelt-Stimmungsmusik mit bekannten Polkas und Märschen. Wie etwa den „Böhmischen Traum“, komponiert von Norbert Gälle, der aus dem beschaulichen Oberschwaben einen unglaublichen Siegeszug in die ganzen Welt angetreten hat und selbst von DJ Ötzi gecovert wurde. Nicht fehlen durften natürlich die „Vogelwiese“ oder „Dem Land Tirol die Treue“.
Für beste Stimmung im Saal sorgten dabei auch die – unschwer an ihren Uniformen zu erkennenden – Musikanten, die als Feierbiester nach dem kirchlichen Fest sich noch ein wenig austoben und ihren Spaß haben wollten.
Der zweite Teil
Nach einer kurzen Umbaupause – die Musiker tauschten ihre Trachten gegen ihr lässiges „Hofenbrass-T-Shirt“ – ging es mit virtuos gespielten Pop-, Rock- und Schlagermusik weiter. „Skandal im Sperrbezirk“ der Münchner “Spider Murphy Gang”, mit dem die Hofenbrass-Musiker aus der Pause zurückkamen, kam Anfang der 80er-Jahre noch auf Vinyl auf den Markt, da waren die Musiker und viele der Partybesucher noch nicht geboren. Dennoch brachten die Musiker damit den Saal gleich in Hochstimmung, weil das Lied generationenübergreifend schöne Erinnerungen weckt. So wie Nenas „99 Luftballons“ oder „Narcotic“ von Liquido, zu dem ein Kommentator vor wenigen Wochen unter das Youtube-Musikvideo schrieb: „Das Lied (wieder)entdeckt, und zack bin ich wieder 19 und mit meinem roten Flitzer auf dem Weg zum Studieren … Musikgeschichte ist auch eigene Geschichte.“
So wie diesem, ging es auch so manchem „älteren Semester“ im Kursaal, die Musik weckte viele schöne Erinnerungen bei ihnen. Es war schön zu sehen, dass auch die jungen Leute voll auf die Schlager und Charthits aus (fast) allen Jahrzehnten der letzten 60 Jahre abfahren und auch abtanzen. Ein echter „Wahnsinn“, um es mit Wolfgang Petry auszudrücken.
So sahen es auch die Macher von der Kurhaus Kulturschmiede und der Genossenschaftschef. „Wir vom Team und Bernhard Schad waren mit der Party am Freitag mehr als zufrieden. Die Stimmung war einfach perfekt. Hofenbrass hat uns alle überzeugt und das Kurhaus so richtig zum Beben gebracht. Besonders der traditionellere Blasmusik-Teil zu Beginn hat Bene (Schad) begeistert. Das Publikum war auch der Hammer und hat die Stimmung nochmal richtig angeheizt”, zeigte sich Petra Springer ausgesprochen zuversichtlich, dass diesem einen Konzert noch viele weitere folgen werden.
Uli Gresser
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