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Leserbrief

Windparks zerstören unsere Lebensräume



Zur Informationsveranstaltung des Vereins „Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu“ e. V. am 18. Juni in Eintürnenberg

Die Veranstaltung „Landschaft und Lebensräume im Umbruch“ der Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e.V. in Eintürnen war höchst informativ. Es wurde einmal mehr deutlich, dass Windindustrieanlagen in unserer Gegend mehr schaden als nützen. In drei sehr strukturierten Vorträgen wurde offensichtlich, dass durch die geplanten Windparks das Landschaftsbild unserer Allgäu-Oberschwaben-Landschaft zerstört wird. Lebensräume in unserer Gegend werden wegen der Siedlungsstruktur, die durch die Vereinödung Ende des 18. Jahrhunderts eine Vielzahl an kleinen Weilern und Einzelwohnplätzen umfasst, besonders stark belastet.  

Nach Auskunft der Firmen Laoco und energiequelle, die die Anlagen im Hummelluckenwald zwischen Arnach-Eintürnen und im Alttanner Wald projektieren, sind nur die größten Anlagen ab 250 m Höhe (Ulmer Münster: 160 m!) in unserer relativ windarmen Gegend ertragreich zu betreiben. Diese Monsteranlagen beeinträchtigen Anwohner und Natur viel stärker und in viel größerem Radius, als kleinere Anlagen in windreicher Umgebung. Vögel werden zu tausenden geschreddert, laut Wanderausstellung der deutschen Wildtierstiftung (Dez. 2023 im Naturschutzzentrum) auch Rotmilane bei ihrem Vogelzug. Wegen der starken Druckpulse, die die großen Rotoren erzeugen, sterben Fledermäuse. Medizinisch belegt ist, dass auch der menschliche Körper sehr sensibel auf Druckereignisse reagiert mit bei Dauerbelastung gefährlichen Auswirkungen auf Organe und Körperzellen.

Der Biologe Wolfgang Müller hat in seinem Buch „Krankmacher Windkraftanlagen“ viele Ergebnisse weltweiter Untersuchungen dokumentiert. Der frühere Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie an der Universität Mainz Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl mahnte dringend neue Untersuchungen bezüglich der Auswirkungen der höheren Infraschalldrücke auf Organe und Körperzellen an. In Frankreich hat ein Berufungsgericht Anwohnern in 1000 m Abstand zu Windrädern bereits hohe Schadensersatzsummen zugesprochen. Sollten diese Tatsachen deutschen Politikern nicht auch zu denken geben? Das Gegenteil ist leider der Fall.

Die Projektierer der drei Anlagen im Hummulluckenwald bei Arnach-Eintürnen haben die Genehmigung beim Landratsamt Ravensburg bereits beantragt. Sie möchten diese durchdrücken, obwohl

– der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben in seinem Entwurf des Teilregionalplans Energie das Gebiet nicht als Windvorranggebiet ausweist, und

– die Expertengruppe für das Europadiplom Wurzacher Ried beim Europarat in einer Stellungnahme dringlich vom Bau der Anlagen im Schutzbereich des Wurzacher Beckens abrät.

Aufgrund der Gesetzgebung der Ampelqualition, die viele Schutzrechte für Mensch und Natur für die Windkraftindustrie außer Kraft gesetzt hat, wäre wahrscheinlich eine Genehmigung rechtlich möglich, bevor der Teilregionalplan Energie des Regionalverbandes Rechtskraft erhält. Zu hoffen ist, dass die Stadt Bad Wurzach im Fall einer Genehmigung durch das Landratsamt Klage einreicht.

Deutschland verursacht etwa 2 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes. Durch tausende zusätzliche Windkraftwerke könnte nur ein kleiner Teil dieser 2 Prozent in Deutschland eingespart werden. Dafür müssten riesige Waldflächen abgeholzt und wegen der Zufahrtswege auf Dauer verdichtet bleiben. Der unsichere Windstrom müsste darüber hinaus mit teuren Gaskraftwerken und sehr teuren Stromimporten (aus Kernkraftwerken anderer Staaten) abgesichert werden. Der deutsche Alleingang der „Energiewende“ verursacht Kopfschütteln im europäischen Ausland. Zum Beispiel ist Schweden ganz aktuell aus dem Projekt „Stromtrasse Hansa Power Bridge“ zur Verbindung des Stromnetzes mit Deutschland ausgestiegen. Die Begründung liest sich wie eine Ohrfeige für die hiesige Energiepolitik und verweist auf den ineffizienten deutschen Strommarkt.

Die Denkfehler der ideologiegesteuerten grünen Energiewende führen dazu, dass wir unsere Naturräume und Landschaften verlieren, die Volkswirtschaft belasten und den Wohlstand gefährden, ohne positive Auswirkungen auf das Weltklima zu erreichen.
Franz Abele, Arnach



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