Landschaftsschützer brachten erneut Faltblatt heraus
Bad Wurzach / Bad Waldsee (rei) – Der gemeinnützige Verein Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e. V. hat wieder ein Faltblatt herausgebracht, in dem er vor der Errichtung riednaher Windkraftanlagen warnt.
Der Flyer wurde im Januar in Wohngebieten verteilt, die im Bereich des Wurzacher Beckens liegen und von Windkraft besonders betroffen sind. Im Flyer nicht aufgeführt sind Windkraftgebiete, die im Kreis Biberach liegen oder etwas weiter vom Wurzacher Becken entfernt sind (so bei Mühlhausen, Steinental, Seibranz, Aitrach, Altmannshofen, Aichstetten, Altdorfer Wald und weitere Gebiete).
Anhörung läuft
Reinhold Mall, der Vorsitzende des Vereins, weist im Flyer darauf hin, dass jeder Bürger seit dem 29. Januar das Recht hat, Eingaben beim Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO) mit Sitz in Ravensburg zu machen; der RVBO ist mit der Planung für die Entwicklung von Windkraft- und Freiflächen-Photovoltaik in unserer Region befasst. Diese Anhörungsfrist endet am 29. März. Stellungnahmen sind laut Mall aussichtsreicher, wenn sie sich konkret mit einem einzelnen Windkraft-Projekt auseinandersetzen; eine allgemeine Kritik an der Windkraft schätzt er als nicht besonders erfolgversprechend ein. Bürger und Bürgerinnen können sich per Mail an diese Adresse wenden: beteiligung@rvbo.de. Die Stellungnahme kann auch über das Beteiligungsportal des RVBO unter https://beteiligung-regionalplan.de/Bodensee-Oberschwaben abgegeben werden. Man kann seine Eingabe auch papierschriftlich einreichen; die Postanschrift des RVBO lautet: Regionalverband Bodensee-Oberschwaben, Hirschgraben 2, 88214 Ravensburg.
Gefahr für das Europa-Diplom
Der windkraftkritische Verein Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e. V. und mit ihm verbundene Mitstreiter haben schon etliche Faltblätter herausgebracht, um, wie Reinhold Mall sagt, auf die Gefahren von Windkraft rund ums Wurzacher Ried hinzuweisen. Das Errichten von Windkraftanlagen im Umfeld des Riedes sehen Mall und seine Vereinsmitglieder als physisch schädlich für das Ried und als ökonomisch schädlich für die Kurstadt Bad Wurzach an. „Die optische Verschandelung des Blicks auf das Ried durch die Riesentürme“ (Mall) könne den Bad Wurzach-Tourismus empfindlich treffen; ein besonderer Schlag für die Kurstadt wäre der Entzug des Europa-Diploms. Der Europarat hatte in mehreren Statements vor der Errichtung von großtechnischen Anlagen auf den Rändern des Wurzacher Beckens gewarnt. Derzeit sind Windkraftanlagen (WKA) bei Humberg, bei Weitprechts und bei Mennisweiler geplant, laut Mall alles Standorte, die im Wurzacher Becken liegen. „Die etwa acht bei Osterhofen angedachten WKA liegen zwar hinter dem Haidgauer Berg mit der Grabener Höhe, überragen diesen Höhenzug aber deutlich und wirken so in das Wurzacher Ried hinein“, warnt Mall mit Blick auf das Europa-Diplom.
So sähe der Blick von Knetzenweiler auf das Ried aus. Reinhold Mall hat in diese Visualisierung die im Hummelluckenwald bei Humberg (links), im Alttanner Wald bei Weitprechts (Mitte) und bei Mennisweiler (rechts) angedachten Windkraftanlagen (WKA) eingearbeitet. Auch die vielen im Altdorfer Wald projektierten WKA sind laut Mall von vielen Stellen rund um das Wurzacher Ried zu sehen (in diese Visualisierung nicht eingearbeitet)..
Unter Download finden Sie folgende Flyer: Faltblatt der Landschaftsschützer vom Januar 2024; Faltblatt der Landschaftsschützer 2023; Faltblatt von Dr. Wolfgang Hübner (Schwerpunkt: Druckpulse); zwei Faltblätter der BI Haistergau