Maskenvorstellung im Maxibad
Bad Waldsee – Einmal im Jahr fallen die Narren im Maximilian-Bad ein. Erwartungsvolle Gesichter an drei langen Tischreihen. So um die hundert Gäste werden es wohl sein, die heuer der Einladung gefolgt sind und jetzt mehr oder weniger kostümiert gespannt warten auf das, was kommt. Auch für Charles Hall, den neuen Bäderdirektor, ist es die erste Fasnetsaison in Bad Waldsee.
Manne Kucharowics (links) und Wigge Gros (rechts) stellen den Kurgästen die Waldseer Masken vor.
„Locke!“ Die Trommler spielen den ersten Wirbel. „Locke“ ist eine Art Einsatz-Kommando fürs Trommlen. Mit Pauken und Trompeten marschiert das Sammlervölkle, angeführt vom König Berthe, in die eher triste Halle. Mit einem Schunkler wird die Stimmung aufgelockert. „Sare, Sare, d‘ Pfanne hot a Loch“, die ersten Narrensprüche werden skandiert.
Manne Kucharowics vom Zunftrat erklärt das Waldseer Fasnetsbrauchtum und ruft dann die Masken zum Einsprung. Vorne weg Werners Esel mit seinen Treibern, es folgen in bunter Reihenfolge Faselhannes und Narro, Schorrenweible und Federle und die umtriebigen Schrättele. In lockeren Versen stellt Manne die Masken vor, Wigge Gros gibt die Erklärungen in Prosa.
Ganz neu: der Sammler-Blues
Dazwischen immer wieder die Sammlermusik mit einem Schunkler und, ganz neu in dieser Saison, der Sammler-Blues. Den Kurgästen gefällt’s. Ganze Handyspeicher werden gefüllt mit Videos, Bildern und Selfies mit den Mäschkerle.
König Berthe erklärt die Herkunft des Heischebrauchs des Waldseer Sammlervölkles zu Gunsten des Waldseer Narrensamens und schickt seine Sammlerinnen und Sammler mit ihren Kässle in den Saal.
Die Stimmung ist famos. Nach der Sammlermusik übernimmt das Duo Meier-Böhme die musikalische Begleitung und findet mit einem Hamburg-Medley auch gleich den richtigen Einstieg.
Höhepunkt des vergnüglichen Fasnetseinstiegs im Maxibad war sicherlich die spontane Krücken-Polonaise, die ein Dutzend Patientinnen aufs Parkett legten.
Text und Fotos: Erwin Linder
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