Berufsorientierung an der Werkrealschule Bad Wurzach
Bad Wurzach – Ob Medizin, Wohnen oder Mobilität – in vielen Bereichen unseres Alltags ist Technik allgegenwärtig. Welche Berufe dahinterstecken, und welche Ausbildungs- oder Studienwege im sogenannten MINT-Bereich eine gute und spannende Zukunft versprechen, erfuhren Schülerinnen und Schüler in Bad Wurzach. Zwei Coaches des landesweiten Programms COACHING4FUTURE kamen in dieser Woche mit viel Technik zum Ausprobieren an die Werkrealschule.
„MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und umfasst Disziplinen, die gerade für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg mit seinen vielen Industrie- und Hightech-Unternehmen von Bedeutung sind. Welche Berufe dort besonders gefragt sind, zeigten die beiden Coaches Stefanie Godel und Maite Maurer, die als Biologin und Biochemikerin auch selbst einen MINT-Hintergrund haben, im Auftrag des Bildungsprogramms COACHING4FUTURE. Bereits seit 2008 engagiert sich die Baden-Württemberg Stiftung auf diese Weise für den Fachkräftenachwuchs und wird hierbei vom Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit unterstützt. Initiiert wurde die Veranstaltung an der Werkrealschule Bad Wurzach von Lehrerin Manuela Feistle.
Mitmachen und Mitdenken lautete die Devise
Die Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe erwartete jedoch kein simpler Vortrag oder Frontalunterricht. Nicht Reinsetzen und Zuhören, sondern Mitmachen und Mitdenken lautete die Devise. Schon zu Beginn der Veranstaltung durften sie jeweils zwei Themengebiete für die kommenden 90 Minuten selbst wählen. Zunächst wollten die Jugendliche mehr über das Thema „Wohnen“ erfahren. Passend hierzu stellten die beiden Coaches moderne Aufzugsysteme vor, die in einem Turm in Rottweil erforscht und getestet werden.
Später lernte die Klasse das futuristische Konzept des Projekts The Line kennen, das eine Stadt für neun Millionen Menschen wie auf einer Linie quer durch Saudi-Arabien bauen will, und erfuhr, dass daran solche technischen Berufe wie Konstruktionsmechaniker und Baustoffprüferinnen mitarbeiten. Besonders anschaulich gestaltete sich der Vortrag durch einfache Experimente und zahlreiche Exponate zum Anfassen und Ausprobieren. Coach Stefanie Godel freute sich vor allem über das große Interesse der Schulklassen: „Durch die lebhaften Vorträge mit vielen Diskussionen haben wir gemerkt, dass die Themen sehr gut ankamen.“ Und das nicht nur bei Teilnehmenden, die sich ohnehin für Technik begeistern. Wer etwa gut rechnen kann, denke häufig daran, eine kaufmännische Karriere einzuschlagen. Dabei habe man mit guten Mathe-Kenntnissen auch beste Voraussetzungen, um in IT- und Technikberufen erfolgreich durchzustarten, so Godel.
Weitere Beispiele lernten die Schülerinnen und Schüler auch im Themenbereich „Lifestyle“ kennen, etwa 3D-Druckverfahren oder funktionale Hightech-Textilien wie eine Silber-Socke, die keinen Schweißgeruch annimmt oder besonders wasser- und schmutzabweisende Lotus-Stoffe. Berufe, die es in diesen Bereichen zu entdecken gibt, sind die der Produktionsmechaniker/innen oder Maschinen- und Anlagenführer. Anhand solcher anschaulicher Beispiele wurde deutlich, was MINT-Berufe leisten und wie junge Leute darin an spannenden Lösung für wichtige Zukunftsaufgaben mitarbeiten können.