Das zehnte Jahreskonzert unter dem Dirigat von Petra Springer ein voller Erfolg
Bad Wurzach – Am Samstagabend hatte die Stadtkapelle Bad Wurzach ihren großen Auftritt im Saal des Kurhauses. Schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginn waren alle Plätze belegt und das Publikum war voller Vorfreude auf das Jahreskonzert „seiner“ Stadtkapelle.
Den Eingang flankierten zwei Damen mit grünen Abendkleidern, auch vor der Bühne hatten drei elegante Damen Aufstellung genommen. Ein Hinweis auf eines der Hauptstücke des Abends: Aram Khachaturians Stück „The Valencian Widow“.
Vorstandsmitglied Wolfgang Grösser begrüßte die Gäste, darunter Superior Pater Konrad, und die Pfarrer Hagenauer und Meschenmoser. Bad Wurzachs Stadtpfarrer Stefan Maier gehört mit der Klarinette zum Ensemble. Ebenfalls konnte er Bürgermeisterin Alexandra Scherer nebst Gatten sowie den Ehrenvorsitzenden der Stadtkapelle, Josef Burkhardt, willkommen heißen.
Andrea Moll führte durch das Programm
Die Moderation des Abends übernahm Andrea Moll.
Dirigentin Petra Springer hatte ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Anspruchsvoll für die Musiker und die Zuhörer. Interessant auch, wie Springer die Bühne nach und nach mit dem Orchester besetzte. Sabine Wächter, Querflöte, Stefan Maier, Klarinette, Peter Allgaier, Saxophon und Felicitas Vinçon, Percussion, betraten als erste die Bühne. Sie brachten „Harvers Songs for Woodwind Trio and Percussion“ von Josuke Fukuda zum Vortrag. Mit zarten Tönen entführte das Quartett die Zuhörerschaft in ein fernöstliches Klangerlebnis.
Zur „Overture for Woodwinds“ von Philip Sparke füllte sich die Bühne weiter auf: Zum Quartett auf der Bühne stießen alle Holzblasregister. Der Komponist, wie Moderatorin Andrea Mall ausführte, wurde 1951 geboren und zählt zu den bekanntesten Komponisten für Blasmusik. In London gründete er einen Verlag zu Veröffentlichung seiner Werke. Neben seiner internationalen Tätigkeit als Gastdirigent leitet er eine Brass Band. Wie der Titel verrät, handelt es sich um ein reines Holzbläserstück. Es wurde als Teststück eines Orchesters für seine Holzbläser in Auftrag gegeben. Je nachdem, wie die Holzbläser das Stück spielten, wurde darüber entschieden, ob sie „was auf dem Kasten hatten“ oder nicht. Philip Sparke ließ sich nicht lumpen und verlangte den Musikern einiges ab. Es war auch für die Zuhörer nicht einfach zu hören. Keine gefällige Melodie. Man musste sich auf den manchmal dissonanten Klang einlassen, aus dem sich dann wieder einzelne Instrumente erhoben. Alle Register dürfen sich in diesem Stück auszeichnen und bekamen zum Schluss für die nicht einfache Kost ihren verdienten Applaus.
Der russisch-armenische Komponist Aram Khachaturian steuerte das dritte und letzte Stück vor der Pause zum Konzert bei. Armenische und kaukasische Volksmusik beeinflussten seine Kompositionen. Im Laufe seiner kompositorischen Entwicklung begann Khachaturian, sich für Vertonung von Theaterstücken zu interessieren. „The Valencian Widow“ gehört zu seinen bedeutendsten Kompositionen in diesem Genre. Mittlerweile hatten alle Musiker auf der Bühne Platz genommen und das Orchester konnte bei Khachaturian aus dem Vollen schöpfen. Nach einer lebhaften „Introduction“ kam ein ruhiger Mittelteil mit „Song“, um dann das Publikum mit einem furiosen „Dance“ mitzureißen.
Nach der Pause der erbetene Walzer
Nach der Pause ging es spannend weiter. Symphonische und Rock-Band-Elemente mischten sich bei „Canterville Ghost“. Den lange gewünschten Walzer erfüllte Petra Springer dem Publikum mit dem „Waltz for Horns“. Laut Programmheft „Quartet and Band“, komponiert von Hiroki Takahashi. In Bad Wurzach aber vom komplettem Horn-Register, bestehend aus dem Quintett Nikolaus Herdrich, Daniel Menig, Stefan Ringer, Markus Vinçon und Pia Vinçon vorgetragen.
Der unsterbliche Udo Jürgens
Den Abschluss bildete ein Medley aus den unsterblichen Melodien von Udo Jürgens, für Blaskapelle arrangiert von Guido Rennert.
Nach dem Konzert erfuhr das Publikum von Wolfgang Grösser, dass es am Samstag einem Jubiläum beiwohnte: Das 10. Jahreskonzert unter der Leitung von Petra Springer. Dem Vorstand war es ein besonderes Geschenk und einen Blumenstrauß wert.
Petra Springer und die Stadtkapelle Bad Wurzach gönnten ihrem Publikum noch zwei Zugaben, bevor man sich nach einem großartigen Konzert an der Bar noch unterhalten und das Erlebte Revue passieren lassen konnte.