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Aus der Sitzung am 27. November

Gemeinderat lehnt Erlass einer Katzenschutzverordnung ab



Bad Wurzach – Auf Antrag des Tierschutzteam Bad Wurzach e. V. und des Tierschutzvereins Bad Wurzach e. V. sollte der Gemeinderat eine Katzenschutzverordnung erlassen, was nach Meinung der Verwaltung wegen der zu niedrigen Zahl an „wilden“ Katzen jedoch unnötig ist.

Birgit Rutta, die Vorsitzende des Tierschutzvereines Bad Wurzach, bezog sich in ihrer Bürgeranfrage auf TOP 6 der Tagesordnung: „Antrag auf Erlass einer Katzenschutzverordnung“. Rutta argumentierte, die Zahlen über streunende Katzen in der Vorlage seien befremdlich, da viel zu niedrig. Deswegen warf sie dem Gemeinderat vor, aufgrund falscher Zahlen falsche Beschlüsse zu fassen.

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Was war geschehen? Das Tierschutzteam Bad Wurzach e. V. und der Tierschutzverein Bad Wurzach e. V. haben am 13. April 2023 einen Antrag auf Erlass einer Katzenschutzverordnung für die Stadt Bad Wurzach gestellt. In der Sitzungsvorlage argumentiert die Verwaltung: „Die Statistik des Tierschutzvereins Bad Wurzach e. V. besagt, dass dieser von 2020 bis 2022 insgesamt 212 Tiere kastrieren haben lasse. Es wird angenommen, dass in etwa doppelt so viele freilebenden Katzen in Bad Wurzach leben. Eine exakte Erfassung von Katzen gibt es in Bad Wurzach weder von Hauskatzen noch von freilebenden Katzen.

Auf der Homepage „Statista“ wurde am 22.08.2023 veröffentlicht, dass in Deutschland ca. 15,2 Millionen Katzen leben. Laut der Homepage „Parasitenportal“ leben in Deutschland ca. 2 Millionen freilebende Katzen. Das wären somit 13,2 % freilebende Katzen gemessen an der Anzahl von Hauskatzen. Statistisch gesehen müssten in Bad Wurzach ca. 3750 Hauskatzen bzw. einem Eigentümer direkt zuordnungsbare Katzen leben. Somit liegt der geschätzte Anteil von freilebenden Katzen sogar unter dem bundesweiten Durchschnitt von 13,2 %. Damit sei die für einen Erlass erforderliche hohe Zahl von freilebenden Katzen nicht erreicht.

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Stadt bezuschusst Kastrationsaktionen

Stattdessen schlägt die Verwaltung vor, um den Bestand an wildlebenden Katzen zu reduzieren, sollten die beiden Vereine in den nächsten zwei Jahren jeweils im Frühjahr und im Herbst freiwillige Kastrationsaktionen mit entsprechender Bewerbung durchführen, welche die Stadt mit jeweils 1500 € bezuschussen wird.

Einen ähnlichen Vorschlag habe die Stadt den Vereinen bereits 2021 gemacht, argumentierte die Bürgermeisterin. Bei den Wortmeldungen der Räte zeigte sich ein relativ einheitliches Bild: Armin Willburger hält den Vorschlag für genau richtig, während Marga Loritz eine Katzenschutzverordnung zu weit ginge: „Die Leute sollten selbst entscheiden können, was sie machen.“ Für Thorsten Rast bedeutete eine solche Verordnung einen weiteren Zuwachs an Bürokratie. Einzig Gisela Brodd stellte sich vor den Antrag der beiden Vereine. Sie habe selbst mehrere zugelaufene Katzen aufgezogen. Das habe sie 500 € gekostet, daher könne sie die Sorgen der Vereine nachvollziehen. Klaus Schütt meinte, der Vorschlag der Stadt zeige einen Weg auf, den man versuchen sollte. „In zwei Jahren sehen wir mehr.“ Bürgermeisterin Scherer sagte: „Die Stadt zahlt viel Geld – 2 € pro Einwohner – jedes Jahr an das Tierheim Karbach.“ Sie ist der Meinung, dass sich auf freiwilliger Basis ein größerer Effekt erzielen lässt.

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Der Rat stimmte bei – bei einer Gegenstimme (Gisela Brodd) – dem Verwaltungsvorschlag zu.




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