„Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün“
Bad Wurzach – Es ist die 251. Ausstellung der Städtischen Galerie insgesamt, die Zweite, die von dem Duo Christiane Linge und Doris Schäfer kuratiert wird.
Die Künstlerin Silvia Greiner aus Weingarten stellt unter diesem Titel bis zum 28. Juni mehr als 36 Bilder in verschiedenen Techniken (Aquarell, ÖL, Farbstift, Bleistift und Graphit) und Genre (Landschaft, Stadtansicht, Portrait, Stilleben) in der Stadtbücherei rund um den Kapitelsaal aus.
Bei der Vernissage am Freitagabend, 9. Mai, gab die Künstlerin selbst eine Einführung zu der Ausstellung. Silvia Greiner wurde an einem Sonntag im Jahre 1962 geboren. Schon als Kind bei einem Italienurlaub wurde ihr Berufswunsch, später einmal Restauratorin zu werden, geweckt.
Nach ihrer Schulzeit erlernte sie den Maler-Beruf und hatte dabei das Glück, in Nürtingen auf eine Berufsschule zu gehen, die den Malerberuf immer schon sehr gefördert hatte, und auch sie sehr für den Beruf begeisterte. Nach ihrer Meisterprüfung arbeitete sie vier Jahre in der Malerausbildung an einer Berufsschule, ehe sie sich an der PH in Weingarten zur Grund- und Hauptschullehrerin ausbilden ließ, hatte dabei aber immer noch den Beruf des Restaurators im Hinterkopf. Nach einigen Jahren als Lehrerin hatte sie genug vom Schulbetrieb und machte sich als Malermeisterin selbstständig.
Im Jahre 2003 bot sich ihr dann die Chance, ihren Traum doch noch zu erfüllen; sie konnte berufsbegleitend den Restaurator im Malerhandwerk erlernen. Und damit einhergehend vertiefte sich ihre Neugierde auf Kunst. Das Wissen um Kunstgeschichte, perspektivisches Zeichnen und den Umgang mit Farbe und den verschiedenen Malmitteln konnte sie auf diese Weise vertiefen. Während des Studiums hatte sie bereits Aquarellkurse an der Volkshochschule besucht und später dann Aktkurse bei Ravensburger Künstlern. 2008 absolvierte sie berufsbegleitend ein Studium zu Farbe und Design, was ihren Umgang mit Farben bereicherte. „Mein gesamtes Berufsleben ist der Farbe gewidmet,“ sagte Greiner bei der Eröffnung ihrer Ausstellung. Es ist nicht ihre erste Ausstellung, frühere Ausstellungen hatte sie in Weingarten, in Herrenberg, in Baden-Baden und in Sindelfingen.
2010 absolvierte sie ein Sabbat Jahr, im Rahmen dessen sie an einem Malkurs bei dem bekannten österreichischen Künstler und Kunstprofessor Heribert Mader in Venedig teilnahm. Nachdem ihre Ergebnisse dort unbefriedigend waren, Kommentar von Mader über ihre Werke: „Mit Farbe beschmutztes Papier“, ließ sie sich davon jedoch nicht entmutigen und besuchte weitere Kurse bei ihm in Bregenz, Salzburg usw. . Denn die Inhalte der Kurse waren für sie ja nicht unbekannt: Perspektive, Farben und Formen musste sie nur in Einklang bringen.
Ihre Lieblingstechnik war lange Zeit das Aquarell. Während im Maler-Handwerk eine Fläche möglichst gleichmäßig aussehen soll, fordert ein Aquarell Duftigkeit und Leichtigkeit. „Aber während Corona hatte man ja viel Zeit und deswegen habe ich in dieser Zeit verstärkt auch in Öl gemalt. “ Sicherlich auch ein wenig beeinflusst von Leonardo da Vinci, der bei seiner Mona Lisa immer eine Lasur über die andere gelegt hat. Ein klein wenig plauderte Silvia Greiner auch aus dem Nähkästchen: „Irgendwann sagte ich mir, ihr könnt mich mal und entwickelte speziell für meine Portraits eine eigene Technik.“ Sie „grundierte“ bei den Portraits die Gesichtspartien mit Veroneser Grün. Und erhielt über die darübergelegten rötlichen Hauttöne und dem durchschimmernden Grün die gewünschte Plastizität.
In der Ausstellung präsentiert sie einige auf diese Weise entstandenen Portraits in Öl, aber auch viele Aquarelle und Bleistiftzeichnungen. Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtbücherei noch bis zum 28. Juni zu sehen.
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